Anzeige
Aktualisiere Standort ...
Standort konnte nicht ermittelt werden. Aktiviere deine Standortfreigabe.
Standort wurde erfolgreich ermittelt.
In der Nacht auf Montag haben Studierende Transparente an der Fassade angebracht. Foto: Christiane Tauer
In der Nacht auf Montag haben Studierende Transparente an der Fassade angebracht. Foto: Christiane Tauer
Wohnraum

Droht jetzt der Abriss? So geht es mit der Grindelallee 80 weiter

Die Grindelallee 80 wurde zwangsversteigert. Viele hoffen, dass im Gebäude nun bezahlbarer Wohnraum entsteht. Was hat der neue Eigentümer vor?

Von Julia Haas

Nach der Zwangsversteigerung der Grindelallee 80 soll der jahrelange Leerstand des Gebäudes beendet werden. Das zumindest wünschen sich viele Menschen in Eimsbüttel. Doch zuvor könnte das Haus aus der Gründerzeit abgerissen werden. Was bekannt ist.

Grindelallee 80: Lange passierte nichts

Bezahlbarer Wohnraum in zentraler Lage – das erhoffen sich Bezirkspolitiker von der Eimsbütteler Links- und SPD-Fraktion für die Grindelallee 80 nach der Zwangsversteigerung. Seit Jahren hat die Bezirksversammlung über das leerstehende Gebäude diskutiert und unterschiedliche Forderungen formuliert.

Lange zeigte das keine Wirkung. Trotz verschiedener Bemühungen, vor allem von Seiten der Eimsbütteler Linksfraktion, rottete das Gebäude vor sich hin. Aufforderungen, das Gebäude wieder instand zu setzen, kam der Eigentümer nicht nach. Das Bezirksamt verhängte Zwangsgelder in Höhe von 130.000 Euro.

Anzeige

Nach Zwangsversteigerung erste Zweifel

Am Dienstag dann der Wendepunkt: Die Grindelallee wurde für fünf Millionen Euro zwangsversteigert. Neuer Eigentümer ist der Min to Huus Bauträger mit Sitz in Rotherbaum.

Kurz nach der Versteigerung wurden erste Zweifel laut, ob in der Grindelallee nun wirklich bezahlbarer Wohnraum entstehe.

Studierende hatten Wohnheim gefordert

„Bei einem Kaufpreis von fünf Millionen Euro für ein Grundstück mit etwas über 750 Quadratmetern habe ich erhebliche Zweifel, dass es um bezahlbaren Wohnraum geht“, sagte Mikey Kleinert von der Eimsbütteler Linksfraktion. Seine Befürchtung: Was in der Grindelallee 80 entsteht, könnte am Bedarf der Stadt vorbeigehen.

Studierende der Universität Hamburg, die zuvor ein Wohnheim in der Immobilie gefordert hatten, äußerten ähnliche Bedenken.

info

Von Studierenden besetzt

In der Nacht auf Montag hatten Studierende die Grindelallee 80 kurzzeitig besetzt und Transparente an der Fassade aufgehängt. „Wohnen ist kein Luxus“ und „Spekulanten enteignen“ ist darauf zu lesen. Laut Bezirksamt ist das Gebäude aktuell nicht besetzt, eine Räumung daher nicht notwendig.

Sanierung nicht wirtschaftlich?

Was sagt der neue Eigentümer dazu? Von dem Min to Huus Bauträger heißt es auf Anfrage der Eimsbütteler Nachrichten, man sei in der Prüfungsphase. Erst nach Analyse der Bausubstanz stehe fest, wie es weitergeht – und das könne mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Konkreter äußerte sich der Anwalt des neuen Eigentümers. Laut Moritz Lembcke von der Kanzlei Osgard sei das vorrangige Interesse, den Schandfleck dem Wohnungsmarkt wieder zuzuführen. Dabei sei ein Abriss naheliegend, da eine wirtschaftliche Sanierung wirtschaftlich kaum zu stemmen sei. „Das Gebäude wurde vom ehemaligen Eigentümer in den letzten Jahren systematisch heruntergewirtschaftet.“

info

Kein Denkmalschutz

Nach Angaben des Bezirksamts Eimsbüttel steht die Grindelallee 80 nicht unter Denkmalschutz und gehört auch nicht zum Ensemble-Schutz.

Höhe der Mieten steht noch nicht fest

In welchem Bereich die Mieten der künftigen Wohnungen liegen, sei aktuell schwer abzuschätzen, sagt Lembcke. Es hänge unter anderem von den Preisen der Bauunternehmen ab – diese würden günstige Mieten eher limitieren.

Wenn in der Grindelallee 80 dennoch bezahlbarer Wohnraum entstehen solle, käme es auf die Unterstützung der Stadt an, sagt Lembcke. Befreiungen oder Förderprogramme könnten die Baukosten reduzieren.

In jedem Fall wolle der neue Eigentümer aber die alten Mieter zurückholen. Diese mussten 2019 ihre Wohnungen verlassen, weil das Bezirksamt das Gebäude für unbewohnbar erklärte. „Wer zurückkommen möchte, kann das“, so Lembcke.

Endet der Rechtsstreit durch die Zwangsversteigerung?

Für den Min to Huus Bauträger ist die Immobilie in der Grindelallee 80 keine Unbekannte. Bereits 2018 soll der Grundstücksverkauf mit dem ehemaligen Eigentümer vereinbart worden sein. Dieser kam aber nie zustande, stattdessen landete die Vereinbarung vor Gericht.

Dabei ging es wohl darum, dass Min to Huus die Eigentumsumschreibung des Grundstücks verlangte. Dagegen verteidige sich der aktuelle Eigentümer mit dem Argument, dass die Käuferin den Kaufpreis noch nicht vollständig gezahlt habe.

Anzeige

Tauche ein in die Atmosphäre der Hansestadt Hamburg mit unserer liebevoll zusammengestellten Hanseatenkiste, voller Produkte Made in Hamburg. 🚢 🙂

Bei LOKL Hamburg findest du Produkte Made in Hamburg von lokalen Brands und Herstellern. Mit dem Fokus auf lokale Produkte trägt LOKL Hamburg dazu bei, unser Klima zu schützen, unsere lokale Wirtschaft zu stärken und unsere Gesellschaft resilienter zu machen.

Durch die Zwangsversteigerung sei dieser Rechtsstreit nun teilweise geklärt, sagt Rechtsanwalt Lembcke. Fragen zu Schadensersatzansprüchen blieben aber noch offen. Laut Lembcke sei damals eine erste Kaufanzahlung an den ehemaligen Eigentümer geflossen.


lokal. unabhängig. unbestechlich.

Eimsbüttel+

Eimsbüttel+ Mitglied werden:

Mit Eimsbüttel+ hast du Zugriff auf alle Plus-Inhalte der Eimsbütteler Nachrichten. Zudem erhältst du exklusive Angebote, Deals und Rabatte von unseren Partnern.


Eimsbüttel+

Weiterlesen

Die Stadt Hamburg lädt ein, sich im Hinblick auf die Olympia-Bewerbung einzubringen. Geplant sind Präsenzveranstaltungen und ein Online-Format.

Ab November finden die zweiten „Jüdischen Kulturtage“ in Hamburg statt. Die jüdische Gemeinde stellte das Programm vor. Auch der FC St. Pauli und der HSV beteiligen sich.

Am Stephansplatz soll eine neue U-Bahn-Station für die Linien U1 und U5 entstehen. Die Nähe zum Bahnhof Dammtor soll die Anbindung verbessern. Beim Design setzen die Planer auf lichtdurchflutete Räume.

Über eineinhalb Jahre war sie geschlossen, nun öffnet die Kindertagesstätte Schmusebacke in der Osterstraße 17 wieder ihre Pforten. Ab 1. Juli 2025 betreut ein neues Team
aus Erzieherinnen und Erziehern bis zu 48 Kinder in drei Gruppen.

-
Neu im Stadtteilportal
Hala mignon

Rutschbahn 17
20146 Hamburg

Eimsbüttel+

Stromtarif-Banner

Gratis für 1 Jahr

Lese ein Jahr gratis Eimsbüttel+ beim Wechsel zu Eimsbüttel Strom.*

*Nur für Neukunden Wechseln und Prämie sichern