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Bei Maren Ziemens können Hundehalter mit ihren Vierbeinern eine Gehorsamsprüfung ablegen. Foto: Julia Haas
Bei Maren Ziemens können Hundehalter mit ihren Vierbeinern eine Gehorsamsprüfung ablegen. Foto: Julia Haas
Hunde

„Eimsbüttels Hunde brauchen mehr Freiräume“

Mehr Hunde, mehr Konflikte? Expertin Maren Ziemens weiß, dass die Situation für Hundehalter nicht immer einfach ist. Wie sich Spannungen vermeiden lassen und man mehr Freiheit für seinen Vierbeiner erreicht.

Von Julia Haas

Die Zahl der Hunde im Bezirk Eimsbüttel ist seit Beginn der Corona-Pandemie gestiegen. In letzter Zeit scheinen sich auch die Konflikte rund um die Vierbeiner zu häufen. Im Kaifu-Park und im Innocentiapark sollen frei laufende Hunde vereinzelt für gefährliche Situationen sorgen.

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Maren Ziemens, Hundebesitzerin und Betreiberin einer Hundetagesstätte in der Wrangelstraße, kennt sich in der Eimsbütteler Hundewelt aus. Wie schätzt sie die Situation ein?

Ohne Leine am Kaifu-Ufer: Wirklich ein Problem?

Die Eimsbütteler Linksfraktion warnte im September vor Hundeangriffen auf Kinder am Kaifu-Ufer, weil sich Hundehalter nicht an die Leinenpflicht hielten.

Ziemens ist dort häufig mit ihrer eigenen Hündin unterwegs. Gefährliche Situationen hat sie bislang nicht erlebt. Auch nicht, dass Hunde auf den Spielplatz rennen.

Die Grünfläche im Mansteinpark habe sich hingegen zur inoffiziellen Hundewiese entwickelt, viele Hunde liefen dort ohne Leine. Obwohl das nicht erlaubt ist, empfindet Ziemens das nicht als Problem. Ihr Eindruck: „Die Hunde, die frei laufen, hören auf die Rufe ihrer Halter.“

Im November eröffnet "Leinenlos" eine zweite Hundetagesstätte in Winterhude. Foto: Julia Haas
Die Hundetagesstätte „Leinenlos“ in der Wrangelstraße. Im November eröffnet ein zweiter Standort in Winterhude. Foto: Julia Haas

„Zu wenige Auslaufzonen“

Warum Ziemens Verständnis zeigt: Es fehlten Auslaufflächen im Bezirk. „Eimsbüttels Hunde brauchen mehr Freiräume“, sagt Ziemens. Nicht zuletzt, weil die Zahl der Hunde steigt.

Das Team ihrer Hundetagesstätte „Leinenlos“ weicht deshalb für die täglichen Gassi-Gänge ins Hamburger Umland aus. Eine Option, die viele Hundehalter aus Zeitgründen nicht haben.

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Hunde im Bezirk und ihre Auslaufflächen

Ende 2022 waren nach Angaben der Justizbehörde im Bezirk Eimsbüttel 12.834 Hunde gemeldet. Zum Vergleich: Ende 2019 waren es 11.226 Hunde – ein Anstieg um 14 Prozent.

Keine Veränderung gab es hingegen bei den Auslaufflächen. Laut Bezirksamtssprecher Kay Becker sind auch keine geplant. Im Bezirk Eimsbüttel umfassen alle Auslaufzonen zusammen eine Fläche von 172.572 Quadratmetern. Auf den Stadtteil Eimsbüttel entfallen davon nur knapp 11.000 Quadratmeter.

Das rät die Hundeexpertin

Ob unter Hundehaltern oder zwischen Hundehaltern und Nicht-Hundebesitzern, die Stimmung scheint sich aufzuheizen. In vielen Situationen hilft es, das Gespräch zu suchen, sagt Ziemens.

Angst vor Hunden nimmt zu – was tun?

„Je mehr Hunde es gibt, desto ängstlicher scheinen viele zu werden“, sagt Ziemens und plädiert für mehr Rücksicht. Das bedeutet auch, den Hund zurückzurufen oder anzuleinen, wenn sich andere offensichtlich unwohl fühlen.

Wichtig sei auch, so früh wie möglich über den Umgang mit Hunden aufzuklären. Am besten in Schulen, um Kindern die Angst zu nehmen. „Die wenigsten Hunde, denen man begegnet, sind gefährlich.“

Was, wenn die Stimmung unter Hundehaltern kippt?

Wenn sich einige Hundehalter an die Leinenpflicht halten und andere nicht, kann das für Streit sorgen. Ziemens rät, in solchen Situationen direkt das Gespräch zu suchen. Möglichst offen und ohne Anschuldigungen.

Wie reagiere ich, wenn mein Hund angeleint ist und andere nicht?

Ziemens rät, so viele Hundekontakte wie möglich zuzulassen, auch wenn der eigene Hund angeleint ist. Nur so lerne er die Hundesprache. Dazu gehöre auch, sich mal mit anderen Hunden zu raufen. Schleppleinen könnten die Situationen erleichtern.

Wer das nicht möchte, muss das seinem Hund vorgeben. „Der Hund darf nicht die Führung übernehmen.“ Hundehalter sollten in solchen Situationen selbstbewusst einschreiten und andere Vierbeiner gegebenenfalls abblocken.

Tipp: Gehorsamsprüfung für mehr Freiheit

Wie gut Hund und Halter als Team funktionieren, lässt sich bei einer sogenannten Gehorsamsprüfung herausfinden. In Hamburg gibt es dafür mehrere Anlaufstellen. Maren Ziemens ist eine davon.

Für die Prüfung sucht Ziemens mit Hund und Besitzer verschiedene Orte auf und schaut, inwieweit der Hund auf Befehle reagiert, zum Beispiel wenn Kinder, Jogger oder Radfahrer in Sichtweite sind.

Wer die Prüfung besteht, kann seinen Hund nicht nur auf den offiziellen Hundeauslaufflächen ohne Leine laufen lassen, sondern auch auf weiteren Straßen und in Parks, wo die Leinenpflicht für geprüfte Hunde entfällt.


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