Unser Klima Eimsbüttel
Als Vorbild vorangehen: Das Bezirksamt Eimsbüttel plant, Klimaschutz im bezirklichen Handeln zu verankern. Wie das aussehen kann, will das Klimateam im Austausch mit den Eimsbüttelerinnen und Eimsbüttelern herausfinden.
Von Julia HaasAutofreie Osterstraße, Tempo 30 im Eppendorfer Weg und Lastenrad-Stationen im gesamten Bezirk – Umweltschutz beginnt auch vor der eigenen Haustür. An welchen Stellen es noch hapert und wo mehr für das Klima möglich ist, wissen die Eimsbütteler selbst am besten. Das vom Bezirksamt eingerichtete Klimateam bietet Ideen und Vorschlägen eine Plattform. Bis Ende 2021 soll daraus ein Klimafahrplan für Eimsbüttel entstehen.
Klimaschutz: „In die Breite gehen”
Doch von vorne: Um den Hamburger Klimazielen auf Bezirksebene gerecht zu werden, hat Eimsbüttel im vergangenen Sommer ein Klimaschutzmanagement eingerichtet – mit dem Ziel ein integriertes Klimaschutzkonzept zu erstellen. Was kompliziert klingt, meint vor allem eins: Umweltschutz im Alltag verankern. Das Bezirksamt will dabei als Vorbild vorangehen und in allen Bereichen klimafreundlich handeln. Zum Beispiel indem es im hauseigenen Fuhrpark auf nachhaltige Mobilität setzt: Zehn Autos mit Verbrennungsmotor hat das Amt gegen E-Fahrzeuge ausgetauscht.
Bezirksamtsleiter Kay Gätgens weiß aber auch: „Klimaschutz schaffen wir nur, wenn wir die Menschen mitnehmen und in die Breite gehen.” Dafür spricht das Klimateam mit den Eimsbüttelerinnen, fragt nach und hört zu. Nach dem Motto „Nicht viel schnacken – anpacken” sind alle dazu aufgerufen, die Zukunft aktiv mitzugestalten.
BarCamp
Den Auftakt dafür machte das BarCamp im April. 160 Teilnehmende und 27 Initiativen wirkten mit, brachten Gedanken für ein klimafreundliches Stadtleben ein und diskutierten über mögliche Maßnahmen.
Online-Beteiligung
Von Ende Mai bis Mitte Juni rief das Klimateam zur Online-Beteiligung auf, bat klimafreundlichen Visionen eine Plattform. Dabei zeigte sich: Wenn Eimsbüttel über Klimaschutz spricht, rückt das Thema „Mobilität” in den Fokus. Der Handlungsbedarf reiche vom Parkplatzmanagement und Fahrradinfrastruktur über Tempolimits bis hin zu verkehrsberuhigten Quartieren, resümiert das Klimateam.
Ideenwettbewerb für Kinderund Jugendliche
Dass Klimaschutz kein Mindestalter kennt, haben die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und die Fridays-for-Futures-Bewegung gezeigt. Und auch das Bezirksamt weiß: Klimaschutz betrifft zwar die Zukunft aller, insbesondere aber die von Kindern und Jugendlichen. Deswegen sei es wichtig, ihnen eine Stimme zu geben. Bis zum 20. August konnte der Eimsbütteler Nachwuchs seine Visionen für ein klimafreundliches Eimsbüttel einreichen. Die Beiträge sollen in das Klimaschutzkonzept einfließen.
Und wie geht es danach weiter?
Am Freitag, den 24. September lädt das Bezirksamt zum KlimaForum ein und stellt vor, welche Maßnahmen aus den eingereichten Vorschlägen abgeleitet werden konnten. Dann findet auch die Preisverleihung aus dem Ideenwettbewerb für Kinder und Jugendliche statt. Stimmt auch die Bezirksversammlung dem Klimaschutzkonzept zu, beginnt die Umsetzung. Dann wird sich zeigen, inwieweit das Klimateam seinem ausgerufenen Vorsatz „anzupacken” selbst folgt.