Mieten weit über Mietenspiegel
Mietpreise außer Rand und Band. Das zeigt eine aktuelle Analyse: Mit dem Mietenspiegel, an dem sich die Preise bei Neuvermietungen eigentlich orientieren müssen, haben die derzeitigen Wohnungsangebote wenig zu tun.
Von Eimsbütteler NachrichtenEine typische Altbauwohnung in Eimsbüttel kostete laut Hamburger Mietenspiegel 2011 durchschnittlich 8,23 Euro pro Quadratmeter. Typisch heißt: 66 m2 bis 91m2 groß, in normaler Wohnlage und bis 1918 gebaut. Demnach kostete eine großzügige Altbauwohnung mit 84 m2 also rund 690 Euro kalt. Eigentlich müssen sich Neuvermietungen derzeit an diesem letzten Mietenspiegel orientieren. In der Regel darf die Miete dabei nicht mehr als 20 Prozent darüber liegen.
Aktuelle Wohnungsinserate sehen aber anders aus: Ein typisches Angebot „Altbau-Wohnung in gesuchter Wohnlage von Hamburg-Eimsbüttel“ wird derzeit beispielsweise für 950 Euro angeboten – also 260 Euro mehr. Das Inserat liegt also 38 Prozent über dem Mittelwert des Mietenspiegels (Allerdings wird bei juristischen Auseinandersetzungen nicht zwangsläufig der Mittelwert zugrunde gelegt).
Mieten liegen 30 bis 45 Prozent über dem Mietspiegel
Dieses Beispiel deckt sich mit einer Analyse der „TransparenzOffensive Immobilienwirtschaft“. In Eimsbüttel werden demnach Mieten 30 bis 45 Prozent oberhalb des Mietspiegels verlangt. Hinter der Initiative steht das Online-Portal immobilienscout24, das für diese Analyse Angebote der eigenen Seite ausgewertet hat. Der durchschnittliche Quatratmeterpreis bei Neuvermietungen liegt laut immobilienscout24 in Eimsbüttel bei 11,04 Euro.
Studie wirft Schatten voraus
In diesem Jahr wird ein neuer Mietenspiegel in Hamburg erhoben. Die horrenden Neuvermietungspreise schlagen sich voraussichtlich in einem deutlich höheren Durchschnittspreis nieder. Für die Vermieter ergibt sich daraus ein neuer Spielraum für Mieterhöhungen. Es ist damit zu rechnen, dass auch die Preise bei Neuvermietungen dann erneut steigen.