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Von der Valvo Röhrenfabrik zu Nexperia: Die Nexperia-Vorstände Stefan Tilger (l.) und Achim Kempe stellten die 100-jährige Geschichte des Standorts vor.
Von der Valvo Röhrenfabrik zu Nexperia: Die Nexperia-Vorstände Stefan Tilger (l.) und Achim Kempe stellten die 100-jährige Geschichte des Standorts in Lokstedt vor. Foto: Christiane Tauer
Halbleiterbranche

Lokstedter Unternehmen Nexperia feiert Jubiläum und verkündet Großinvestition

Der Halbleiterhersteller aus Lokstedt investiert 184 Millionen Euro – vor allem in leistungsfähigere Chips. So will das Unternehmen auch ohne EU-Förderung wettbewerbsfähig bleiben.

Von Christiane Tauer

Technologie aus Lokstedt für die ganze Welt – von Nexperia stammen rund zehn Prozent der weltweit produzierten Chips für Handys oder Autos. Um die nächste, noch leistungsstärkere Generation dieser Halbleiter herzustellen, investiert das Unternehmen jetzt 184 Millionen Euro in seinen Standort an der Stresemannallee. Das hat Vorstand und Deutschlandgeschäftsführer Achim Kempe verkündet.

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Nexperia soll Hamburg erhalten bleiben

Die Ankündigung erfolgte vergangene Woche auf der 100-Jahr-Feier des Lokstedter Standorts, zu der auch Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard erschienen war. Sie stellte in ihrer Rede die Bedeutung von Nexperia als eines der erfolgreichsten Unternehmen der Halbleiterbranche heraus.

„Die Produktion in Hamburg trägt sehr zur Souveränität Europas bei Halbleitern bei.“ Die Stadt sei froh, Nexperia zu haben und wolle dazu beitragen, dass das Unternehmen Hamburg erhalten bleibe.

Keine Förderung wegen Nähe zu China

Wie genau diese Unterstützung aussehen wird, sagte Leonhard allerdings nicht – und auch vom Bundeswirtschaftsministerium erhält Nexperia keine finanzielle Hilfe für seine Investition. Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass das Unternehmen aus einer eigentlich geplanten EU-Förderung für Mikroelektronik-Projekte wieder herausgefallen war.

Mit insgesamt vier Milliarden Euro wollte das Bundeswirtschaftsministerium dazu beitragen, Deutschland und Europa bei der Produktion von Chips und Mikroelektronik unabhängiger von China und den USA zu machen.

Nexperia allerdings gehört seit 2019 zum chinesischen Konzern Wingtech. Bei einer Förderung wären deutsche Steuergelder in die chinesische Industrie geflossen – und hätte genau das Gegenteil vom eigentlichen Förderziel bewirkt.

Nexperia will positiv nach vorne blicken

Für Nexperia-Finanzvorstand Stefan Tilger ist das aktuell kaum noch Thema. „Wir blicken positiv nach vorne“, sagte er am Rande der 100-Jahr-Feier. Natürlich hätte Nexperia gerne die Förderung erhalten. Nun stemme man die aktuelle Investition eben aus Eigenmitteln. „Es geht darum, wettbewerbsfähig zu bleiben.“

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Die Historie des Firmenstandorts Stresemannallee

In welcher Tradition Nexperia steht, macht ein Blick in die Geschichte deutlich. Am Anfang stand die 1924 gegründete Valvo Radioröhrenfabrik, die schon drei Jahre später vom niederländischen Elektronikkonzern Philips übernommen wurde. 25 Jahre lang erfolgte hier vor allem die Herstellung von Vakuumröhren, die für die Radiotechnologie verwendet wurden.

In diese Zeit fiel auch ein dunkles Kapitel der Firmengeschichte, das Vorstand Achim Kempe bei der 100-Jahr-Feier nicht ausließ: der Tod von 140 Zwangsarbeiterinnen durch Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs. Eine Gedenkstele erinnert an das Schicksal der sogenannten Valvo-Frauen.

1953 stieg Philips in die Entwicklung von Dioden und Transistoren ein, Hamburg etablierte sich schnell als führender Standort für Halbleiterkomponenten. 2006 wurde aus der Philips-Halbleitersparte der Firmenname NXP Semiconductors. 2017 kam es zur Ausgliederung von Nexperia als eigenständige Sparte. 2019 ging Nexperia an die Firma Wingtech über, einem chinesischen Hersteller von Unterhaltungselektronik.

Die Herausforderungen in der Branche sind groß: „E-Mobilität, Energiewende und Digitalisierung sind ohne unsere Produkte nicht denkbar,” erläuterte Stefan Tilger. „Unsere Produkte sind die Schrauben und Muttern, die neue Technologien möglich machen.“

100 Milliarden Halbleiter stellt Nexperia am Lokstedter Standort jedes Jahr her. Verwendet werden sie als elektronische Schalter unter anderem in Kopfhörern, Handys oder Solaranlagen.

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Größere Reichweite für E-Autos

Die Investition in die neue Generation der Halbleitertechnologie soll vor allem dazu beitragen, die Chips noch energieeffizienter und leistungsstärker zu machen. Sie werden kleiner und sparsamer sein und weniger Wärme erzeugen. In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, dass E-Autos eine größere Reichweite erlangen und kürzere Ladezeiten benötigen.

Mit dem Aufbau eigener Produktionslinien für diese Chips will Nexperia auch die lokalen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in Lokstedt stärken. Insgesamt sind im Unternehmen 1.600 Menschen beschäftigt, ein Teil davon in angemieteten Büros an der Rothenbaumchaussee. Insgesamt hat Nexperia nach eigenen Angaben mehr als 15.000 Mitarbeiter in Europa, Asien und den USA.


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