„Oh dear“: Wo Neues auf Vintage trifft
Ein Wohnzimmer, in dem man alles kaufen kann. Das ist das Konzept von “Oh dear Hamburg”. Der kleine Laden eröffnete am 2. Juni in der Altonaer Straße. Hier können Besucher ab sofort Interieur, Kindersachen, Pflanzen und Papeterie einkaufen.
Von Vanessa LeitschuhDie drei Freundinnen Jennifer Albrecht, Anna Jakob und Julika Salge bieten in ihrem Geschäft Interieur und Kindersachen aus erster und zweiter Hand. Auch Handgemachtes wird bei „Oh dear“ zu finden sein – sowohl von den Inhaberinnen als auch von Manufakturen aus Hamburg und ganz Europa.
Von der Idee zum Laden
Für Anna Jakob ist es bereits der zweite Laden. Sie betrieb über zehn Jahre lang ein Atelier im Karoviertel. Dort verkaufte sie Selbstgenähtes für Klein und Groß.
Den Wunsch wieder einen Laden zu eröffnen hatte sie schon seitdem sie ihr Atelier aufgab.
“Die Idee für ein Wohnzimmer, in dem man alles kaufen kann, trage ich schon mehrere Jahre mit mir herum”, erklärt sie.
Dann kamen Julika Salge und Anna Jakob dazu und die Idee wurde konkret. Die drei, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen, waren schon vor der Ladeneröffnung befreundet.
Bis Ende März betreuten in den Räumlichkeiten in der Altonaer Straße 5a noch die Friseure von Box-Haare ihre Kunden. Diese sind nun nach über zehn Jahren in die Schanzenstraße gezogen.
Durch Zufall wurden die drei auf die Ladenfläche mit großer Fensterfront aufmerksam, die nun wieder zur Vermietung frei war. Sie zögerten nicht lange.
„Dem Vermieter gefiel das Konzept, er wollte nicht irgendwas haben“, erklären die frisch gebackenen Ladenbesitzerinnen. So war das Zuhause von „Oh dear“ schon nach wenigen Monaten gefunden.
Alt ist das neue Neu
Das Sortiment weiteten die Geschäftsinhaberinnen von Interieur auch auf Secondhand-Kleidung für Kinder aus.
Anna Jakob und Jennifer Albrecht haben selbst Kinder und wissen: „Kinder wachsen schnell, brauchen ständig neue Kleider – die müssen nicht immer neu sein.“
In Hamburg sei es außerdem schwer, schöne und gut ausgesuchte Secondhand-Kindersachen zu finden. Das wollen sie nun mit ihrem Angebot ändern. Doch nicht nur die Kinderkleidung – auch die Möbel sind aus zweiter Hand.
“Uns war es wichtig, eine gute Kombi zu finden. Wir möchten alles bieten, was das Einrichtungsherz begehrt.”
Das Lieblingsstück der Inhaberinnen gibt es leider nicht zu kaufen. Ein schwedischer Teakbaum-Sekretär aus den 1960er Jahren wurde zum Empfangstresen umfunktioniert und thront nun in dem Laden.
Abgesehen von den Vintage-Möbeln und der Secondhand-Kleidung, sind auch neue Produkte im Sortiment zu finden. Wer jedoch nach bekannten Marken sucht, wird hier nicht fündig. Denn besonders kleine Labels, die noch nicht überall zu kaufen sind, werden in das Angebot aufgenommen.
Kaffee und Brause zum Mitnehmen
“Und wir dachten, das kann man gut mit Kaffee kombinieren”, lacht Julika Salge.
Den gibt es nämlich zum Mitnehmen. Allerdings nicht in den üblichen Wegwerfbechern, sondern in Recup-Pfandbechern. Denn Nachhaltigkeit zieht sich durch das gesamte Sortiment von „Oh dear“.
Zwar sind Kaffee und Limonade zum Mitnehmen, doch vor dem Laden gibt es einige Sitzplätze, die zum Bleiben einladen sollen. “Wir möchten, dass Gäste gerne Zeit bei uns verbringen.”