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So stellt sich die Verkehrsbehörde den Straßenzug der Zukunft vor. Rechts die Vorrangflächen für Carsharing-Fahrzeuge. Visualisierung: BMW
So stellt sich die Verkehrsbehörde die Straße der Zukunft vor. Rechts zu sehen ist die Parkfläche für Leihwagen. Visualisierung: BMW
Pilotprojekt in Eimsbüttel

Leihwagen sollen Parkdruck lindern

Mit einem Pilotprojekt will der Hamburger Senat die Bewohner von Eimsbüttel und Ottensen zum Verzicht auf das eigene Auto bewegen. Als Anreiz sollen exklusive Carsharing-Parkplätze dienen – auf Kosten öffentlicher Stellflächen.

Von Matthias Berger

Angesichts der wachsenden Einwohnerzahl und des steigenden Parkdrucks müsse etwas getan werden, betont Andreas Rieckhof von der Verkehrsbehörde. Zumal die meisten der insgesamt 750.000 in Hamburg zugelassenen Fahrzeuge 23 Stunden am Tag nur rumstünden. Der Staatsrat beeilt sich jedoch zu betonen: „Wir wollen die Autofahrer nicht auf das Rad oder in den öffentlichen Nahverkehr zwingen. Es geht zunächst nur um die Frage, ob Menschen auf ein privates Auto verzichten, wenn es verlässliche Alternativen gibt.“

Um dies herauszufinden, ist eine Studie in Eimsbüttel und Ottensen geplant – dicht besiedelte Stadtteile, in denen der Parkdruck besonders hoch ist. Im September startet die Stadtentwicklungsgesellschaft steg eine Informationskampagne, um auf das Projekt aufmerksam zu machen. Gesucht sind 300 Freiwillige pro Stadtteil, die in einer rund halbstündigen Befragung Auskunft darüber geben, welche Verkehrsmittel sie benutzen und welche Angebote ihnen helfen würden, um auf das eigene Auto zu verzichten.

BMW wirkt als Projektpartner mit

Der Ausbau der Carsharing-Infrastruktur könnte aus Sicht der Verkehrsbehörde ein geeignetes Mittel dafür sein. Dabei verweist die Stadt auf eine Münchener Studie, nach der ein Leihwagen 3,1 private Autos ersetze. Der Bedarf an Stellplätzen könnte sich also um ein Drittel verringern. Die dadurch frei werdenden Verkehrsflächen, so die Hoffnung der Verkehrsbehörde, könnten ganz nach den Wünschen der Bewohner für weitere Angebote wie Fahrradboxen genutzt werden.

Robin Hinz vom Bezirksamt Eimsbüttel ist jedenfalls froh, „dass Eimsbüttel dabei sein darf“. Durch die Reduzierung der parkenden Autos könnte die Lebensqualität im Stadtteil erhöht werden, so seine Hoffnung. Das Eimsbütteler Testgebiet erstreckt sich vom Park am Weiher im Westen bis zur Satoriusstraße im Osten und vom Eidelstedter Weg im Norden bis zur Kreuzung Osterstraße/Schulweg im Süden.

Wegen des großen Parkdruck stellen Autofahrer in Eimsbüttel ihren Wagen auch im Parkverbot ab. Foto: Matthias Berger
Wegen des großen Parkdrucks stellen Autofahrer in Eimsbüttel ihren Wagen auch im Parkverbot ab. Foto: Matthias Berger

An der Studie wirkt als Projektpartner BMW mit. Der Autohersteller ist mit seiner „DriveNow“-Flotte selbst auf dem Carsharing-Markt unterwegs. Ein Problem sieht Rieckhof darin nicht. „BMW ist mit dem Vorschlag auf uns zugekommen. Wir freuen uns, dass das Unternehmen bereit ist, uns dabei zu unterstützen.“ Die Carsharing-Parkplätze würden für alle Anbieter offen sein, verspricht der Staatsrat. Bedingung: Es müssen Elektro-Fahrzeuge sein. Die digitale Infrastruktur soll die Hochbahn anbieterübergreifend über ihren Mobilitätsservice switchh bereitstellen.

Impulsgeber für Elektro-Mobilität?

Der Ausbau der Elektro-Mobilität ist ein weiteres Ziel, das der Senat mit dem Projekt verfolgt. „Wir wollen die Luftqualität in unserer Stadt verbessern. Allerdings kaufen derzeit viele Menschen kein Elektro-Auto, weil sie Bedenken wegen der Reichweite haben“, erklärt Rieckhof. Carsharing sei ein geeignetes Mittel, um den Menschen diese Sorge zu nehmen. „Wir hoffen, dass das Carsharing ein Impulsgeber für den Ausbau der Elektro-Mobilität wird.“ Geplant ist daher auch, die Parkplätze mit Ladestationen auszustatten.

Nach den Worten von Thiemo Schalk, bei BMW für den Geschäftsbereich „Urbane Mobilität“ zuständig, sollen mit dem Angebot vor allem Menschen angesprochen werden, die ein Auto nur gelegentlich als „Mobilitätssicherheit“ brauchen. Als Beispiel nennt er die Familie, die gelegentlich einen Großeinkauf macht oder zum Urlaub an die Ostsee fährt. Allerdings räumt auch Schalk ein, dass Carsharing, bei dem minutenweise abgerechnet wird, bisher nicht auf längere Fahrten ausgerichtet ist. „Hier müssen wir sehen, inwieweit wir das Angebot auf solche Bedürfnisse zuschneiden können.“ Auch die Verfügbarkeit von Ladestationen stellt derzeit noch ein Hindernis da. Nach Angaben von Rieckhof sei aber geplant, das Netz der Stromtankstellen in der Metropolregion zu verdichten.

Modell könnte in ganz Hamburg Schule machen

Sollte die Resonanz der Bürger positiv sein, ist nach den Vorstellungen des Senats eine Ausweitung des Projektes auf das gesamte Stadtgebiet denkbar. Schalk glaubt daran, „dass viele Menschen auf so ein Angebot warten“. Oder, wie es steg-Geschäftsführer Martin Brinkmann ausdrückt: „Es gibt viele Leute, die keinen Bock mehr darauf haben, jeden Abend auf der Suche nach einem Parkplatz um den Block zu eiern.“

Wer sich an der Befragung beteiligen möchte, kann sich unverbindlich per E-Mail an mobil@steg-hamburg.de vormerken lassen.

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