Grenzwerte überschritten: Polizei schließt Shishabar in Rotherbaum
Bei der zufälligen Kontrolle einer Shishabar hat ein Kohlenstoffmonoxid-Warngerät der Polizei angeschlagen. Rund 20 Gäste mussten das Gebäude verlassen – weigerten sich aber zunächst.
Von Christiane TauerPolizeibeamte haben in der Nacht zu Freitag einer Shishabar in Rotherbaum bis auf Weiteres den Betrieb untersagt. Beim Betreten der Lokalität hatte der Kohlenstoffmonoxid-Warner eines Polizisten angeschlagen – die Konzentration im Raum war zu hoch.
Zudem konnte der Barbetreiber laut Polizei keine Gaststättenkonzession vorzeigen.
CO-Warner schlug in Shishabar an
Auf die Shishabar aufmerksam geworden waren Beamte einer Polizeistreife zufällig. Kurz nach Mitternacht waren sie auf der Bundesstraße unterwegs, als sie nahe der Straße „An der Verbindungsbahn“ mehrere falsch parkende Pkw entdeckten.
Weil sie vermuteten, dass sich die Besitzer der Fahrzeuge in der naheliegenden Shishabar befinden, gingen die Beamten in die Bar hinein. „Dort zeigte der CO-Warner sofort an, dass der Kohlenstoffmonoxid-Grenzwert überschritten wurde“, berichtet ein Pressesprecher der Polizei. Ein solches Warngerät gehöre zur Ausstattung vieler Streifenwagen.
Gästen wollten Shishabar nicht verlassen
Die rund 20 Gäste, die sich in der Nacht zu Freitag in der Bar befanden, wurden von der Polizei aufgefordert, die Räumlichkeiten zu verlassen.
Allerdings hätten sie sich zunächst uneinsichtig gezeigt. Es mussten weitere Beamte, teilweise mit Polizeihunden, hinzugerufen werden, um die Räumung durchzusetzen. Eine ärztliche Behandlung der Gäste sei nicht notwendig gewesen.
Betreiber konnte keine Konzession vorlegen
Die Polizisten riefen die Feuerwehr hinzu, um die Lokalität zu überprüfen. Dabei wurde festgestellt, dass die Rauchwarnmelder vor Ort teilweise nicht funktionsfähig waren.
Der Betreiber der Bar habe zudem keine Konzession für den Betrieb der Shishabar vorlegen können, versicherte aber, eine zu haben. Nach Angaben des Polizeisprechers muss der Sachverhalt nun vom zuständigen Bezirksamt Eimsbüttel geklärt werden. Bis das der Fall ist – und bis die Rauchwarnmelder repariert sind -, bleibe die Shishabar geschlossen.
Betrieb erfüllt laut Bezirksamt alle Vorgaben
Auf Nachfrage der Eimsbütteler Nachrichten teilt die Pressestelle des Bezirksamts Eimsbüttel mit, dass der Betrieb eine Konzession zum Ausschank von alkoholischen Getränken besitze. Auch würde er die Vorgaben nach dem Hamburgischen Gesetz zum Schutz vor gesundheitlichen Gefahren durch Kohlenstoffmonoxid in Shisha-Einrichtungen erfüllen. „Diese werden von einer sachkundigen Person bestätigt und uns angezeigt“, so Sprecher Kay Becker.
Es liege aber in der Eigenverantwortung der Betreiber, regelmäßig die Funktionstüchtigkeit zu überprüfen und diese durch eine sachkundige Person einmal jährlich bestätigen zu lassen.
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