Stadt verteilt Flüchtlinge auf Folgeunterkünfte
Das DRK schließt die Flüchtlingsunterkunft am Behrmannplatz in Lokstedt. Die dort untergebrachten Flüchtlinge werden weiterverteilt. Insgesamt hat die Stadt Hamburg im November und Dezember mehr als 2000 neue Plätze in Folgeunterkünften geschaffen. Damit sich die Lage weiter entspannt, wird auch in Eimsbüttel gebaut.
Von Ida WittenbergSeit Ende 2015 hatte das DRK der Stadt einen Teil seines Grundstücks in Lokstedt zur Verfügung gestellt sowie umgebaut. 150 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge konnten nach Angaben des DRK so vor der drohenden Obdachlosigkeit gerettet werden. Nun wird die Rotkreuz-Unterkunft am Behrmannplatz nicht mehr benötigt. Außerdem schließt auch die Erstaufnahme am Wiesendamm in Barmbek. Auch diese Plätze waren ausschließlich schutzbedürftigen Frauen und ihren Kindern vorbehalten. Nun werden beide Einrichtungen geschlossen – und die Flüchtlinge neu verteilt.
Eine neue Erstaufnahme für besonders schutzbedürftige Asylsuchende wurde am Kaltenkircher Platz in Altona in Betrieb genommen: Die Unterkunft bietet bis zu 150 Frauen und ihren Kindern Platz, wovon die meisten aus den nun geschlossenen Erstaufnahmen kommen.
Im November und Dezember wurden in Hamburg 1815 Flüchtlinge in das bundesweite Verteilungsverfahren aufgenommen, von denen 978 Schutzsuchende in der Hansestadt bleiben. Diese Menschen werden auf die 34 Standorte der Erstaufnahme verteilt. Insgesamt standen in den Hamburger Erstaufnahmeeinrichtungen Ende November rund 14.000 Plätze zur Verfügung.
Die meisten Flüchtlinge, die in Hamburg Schutz suchen, kommen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak.
Kritik an Abschiebungen
Ende 2016 hatte die Bundesregierung afghanische Flüchtlinge aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben. Auch Hamburg hatte sich an der Aktion beteiligt. Scharfe Kritik an der Praxis hatte in der Folge die Flüchtlingshilfe Harvestehude (FHH) geübt. In der Sophienterasse und den anderen Unterkünften, die die Paten der FHH begleiten, schaffe die drohende Abschiebung „ungemeine Unruhe und Angst“, heißt es in einer Stellungnahme des Vereins.
„Der Vorstand der Flüchtlingshilfe Harvestehude e.V. hofft auf die Einsicht des Senates in Hamburg, um eine Lösung zu finden, die den Menschen und den schrecklichen Kriegs- und Lebensbedingungen in Afghanistan gerecht wird“, schreibt die FHH weiter.
Rechtliche Hilfe für Asylbewerber
Die Flüchtlingshilfe Harvestehude rät allen Paten und ihren Schützlingen, sich rechtlichen Rat einzuholen. Eine kostenlose Beratung für Asylsuchende gebe es von 8 bis 13 Uhr bei der Öffentlichen Rechtsauskunft in der Dammtorstraße 14. Auf der Seite allesrechtens.de gebe es zudem eine Übersicht über Rechtsanwälte, die von dem FHH-Vereinsmitglied und der Juristin Nicole Ehlers mit aufgebaut wurde. Im Einzelfall übernimmt die Flüchtlingshilfe Harvestehude nach eigenen Angaben anwaltliche Beratungskosten. Kontakt: info@fluechtlingshilfe-harvestehude.de.