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So grün soll das Wohngebiet werden.

Stellingens Mitte nimmt Gestalt an

Seit zwei Jahren sind Bürger und Vereine an der Planung für die neue „Stellinger Mitte“ beteiligt. In mehr als zehn Veranstaltungen flossen ihre Ideen in das städtebauliche Konzept. Jetzt ist der Entwurf für einen Bebauungsplan mit dem Titel „Stellingen 62“ fertig. Am Dienstagabend stellten Fachleute des Bezirksamts ihn vor und luden zur öffentlichen Diskussion.

Von Anja von Bihl
Entwurf des Bebauungsplans.
Entwurf des Bebauungsplans. Foto: Anja von Bihl

Das neue Viertel entsteht auf der Fläche der Sportplätze innerhalb des Sportplatzrings und nördlich davon. Dafür sollen die Stadtteilschule und der jetzige Spielplatz am Stellinger Steindamm weichen. Die Sportplätze von TSV Stellingen, SV West Eimsbüttel und FC Falke werden nicht mehr saniert, sondern an den Vogt-Kölln-Ring verlegt. Die Arbeiten an den neuen Plätzen sollen bereits in diesem Jahr beginnen und Ende 2016 abgeschlossen sein.

Das frei werdende Areal ist hauptsächlich für den Bau von 600 bis 670 Wohnungen vorgesehen, davon etwa 50 Prozent öffentlich gefördert. Dazu kommt am verkehrsreichsten Teil des Sportplatzrings, der zur Kieler Straße führt, ein Gebäuderiegel mit Supermarkt und kleinerem Einzelhandel, Dienstleistungen sowie sozialen und gemeinschaftlichen Einrichtungen. Ziemlich sicher soll es auch eine Fläche für einen Markt geben.

Die Wohnflächen werden durch einen breiten grünen Gürtel aufgelockert, der sich von Westen nach Osten zieht. Hier wird nach Möglichkeit auch ein Bolzplatz entstehen. Im nördlichen Wohngebiet, wo sich die meisten öffentlich geförderten Wohnungen befinden sollen, wird eine Kita gebaut.

Das Haus für Jugend - seine Tage sind gezählt.
Das Haus für Jugend – seine Tage sind gezählt. Foto: Anja von Bihl

Ein Haus für den Stadtteil

Die Diskussion am Dienstagabend fand im Haus für Jugend, Kultur und Stadtteil Stellingen am Sportplatzring statt. Dieses Gebäude wird verschwinden. Im Zuge der Neugestaltung wird es abgerissen und die Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit des Jugendamts bekommt ein neues Zuhause. Sie zieht um in das neue Stadtteilhaus gegenüber dem Gelände des TSV Stellingen.

Barbara Strauß vom Fachamt für Sozialraummanagement stellte das vierstöckige Gebäude vor, das aufgrund einer Idee der beteiligten Bürger und Vereine entwickelt wurde. Jugendclub, Seniorentreff und Beratung sollen hier ihre Räume finden, ebenso ein Schülerbüro und Gruppenräume zum Hausaufgabenmachen.

Zudem ziehen gemeinnützige Einrichtungen ein wie der Verein Brücke  und die Alraune-Prdouktionsschule mit ihren Ausbildungsplätzen für das Malerhandwerk und den Fahrradservice. Oben gibt es vielleicht Jugendwohnungen, im Keller auf jeden Fall drei Musikräume und ein Studio. Das ganze Stadtteilhaus wird barrierefrei geplant.

Sorgen und Probleme

Es gibt viele Fragen an die Fachleute, die eine Stunde lang auch in vier kleineren Gruppen vertieft werden. Hauptsächlich geht es um die Frage, wie hoch gebaut werden soll – die Sorge dabei: Werden die bereits bestehenden Häuser am Dörpkamp und am Gemseneck in den Schatten der Neubauten geraten? Welche Straßen innerhalb des neuen Viertels sollen Einbahnstraßen bleiben oder werden? Wo bleibt das Regenwasser, das dann ja keine freien Flächen mehr hat, um in den Boden zu versickern – es solle „gedrosselt“ und „abgeleitet“ werden, so Thomas Breyvogel vom Eimsbütteler Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung. Außerdem werde auch viel Regenwasser von den begrünten Dächern geschluckt.

Bemängelt wird auch, dass es in dem Gebiet nach dem Abriss der Stadtteilschule keine Schule mehr geben wird. Eine Bushaltestelle im Basselweg wird angedacht, Fahrradverkehr und die Parkplatzsituation sind zu bedenken. Heinz Hertel vom Bürger- und Heimatverein Stellingen fürchtet um die großen alten Bäume. Thomas Breyvogel beruhigt: Lediglich zwei eigentlich erhaltenswerte Bäume müssten gefällt werden.

Am stärksten betont der TSV Stellingen die Probleme, die er auf sich zukommen sieht. Denn entgegen einer früheren Planung soll das Gebäude des  Sportvereins nicht mit auf das Gelände der neuen Stellinger Mitte verlegt werden, sondern auf seinem eigenen Grundstück bleiben. Dort steht das alte Vereinshaus, das abgerissen werden soll. Das wirft zum einen die Frage auf, wie der Sportverein gleichzeitig neu bauen und seinen Betrieb ohne Vereinshaus aufrecht erhalten kann. Zum anderen ist auch nicht klar, wie hoch und wie lang das neue Gebäude werden soll und wie der TSV den Neubau finanzieren kann. Kay Gätgens, Leiter des Fachamts Stadt- und Landschaftsplanung des Bezirks, signalisiert finanzielle Hilfestellung und möchte die „aufgeheizte Diskussion“ gern wieder auf einer „sachlicheren Ebene“ führen.

Wie geht es weiter?

Die Stadt Hamburg wird nicht selbst in der Stellinger Mitte bauen. Demnächst gibt es eine sogenannte Konzeptausschreibung: Grundstücke werden zugeschnitten und veräußert. Den Zuschlag für Kauf und anschließende Entwicklung erhält nicht der, der am meisten zu zahlen bereit ist. Denn es wurde ein Punktesystem entwickelt, bei dem das Geld nur zu 30 Prozent zählt – 70 Prozent macht ein gutes Konzept der zu planenden Bauten aus.

Die nächste öffentliche Bürgerveranstaltung soll Anfang 2016 kommen. Voraussichtlich Mitte nächsten Jahres ist dann der Bebauungsplan-Entwurf reif für eine „Vorweggenehmigung“ und die Unterschrift von Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke. Baubeginn könne dann Anfang 2017 sein, hofft Kay Gätgens. Mit der Fertigstellung der neuen Bebauung sei 2019 zu rechnen.

Fotos: Anja von Bihl

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