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Ulrike Kohl rettet Hühner, die sonst getötet würden. Foto; Hendrik Mulder
Ulrike Kohl rettet Hühner und hat dafür einen Song veröffentlicht. Foto: Hendrik Mulder
Magazin #34

Eimsbüttelerin rettet Hühner – und singt darüber

Ulrike Kohl ist Tierschützerin und hat einen Song geschrieben. Wie sie damit auf die Lebensumstände von Hühnern aufmerksam machen will.

Von Christiane Tauer

Ulrike Kohl hat eine Mission. Sie hat einen Song geschrieben, mit dem sie vor allem auf die Missstände in vielen Hühnerställen aufmerksam machen will. Sie spricht von beengten Verhältnissen, von zu vielen Eiern und von Leid, das unsichtbar bleibt, wenn wir Eier in unseren Einkaufswagen legen.

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„Ich trage die Hühner aus der Hölle“

Die 38 Jahre alte Eimsbüttelerin rettet Hühner aus Legebetrieben vor dem vorzeitigen Tod. Sie arbeitet mit dem Verein „Rettet das Huhn” zusammen und bringt die ausgedienten Tiere zu Privatpersonen und Bauernhöfen in und um Hamburg. Dort sehen viele Hühner zum ersten Mal Sonnenlicht und fühlen Gras unter ihren Krallen. Ein bis drei Lebensjahre haben sie oft noch vor sich.

„Ich trage die Hühner aus der Hölle raus ins Leben”, sagt Ulrike Kohl.

Tierschützerin setzt sich für Hühner ein

Neben ihrer Liebe zu Tieren hat sie eine zweite Leidenschaft: die Musik. Zusammen mit dem Produzenten Mark Smith, der bereits mit Johannes Oerding und Ina Müller gearbeitet hat, hat sie einen Song geschrieben. Der Song heißt „Rettet das Huhn” und Ulrike Kohl hat ihn dem Verein geschenkt.

Aber warum Hühner? „Weil sie niemand sieht und sie in Ställen eingesperrt sind”, sagt Ulrike Kohl. Sie spricht von den Bedingungen, unter denen die Tiere in ihrer 12- bis 16-monatigen Zeit in den Legebetrieben leben müssen. Ihre Stimme zittert dabei. Sie spricht von Zuchthühnern, die jährlich rund 300 Eier legen, im Vergleich zu 20 bis 30 Eiern in der Natur. Sie spricht von Verletzungen und Entzündungen durch die hohe Eierproduktion und von Stress durch die Enge in den Ställen. „Sie rupfen sich gegenseitig die Federn aus und picken mit dem Schnabel aufeinander ein.”
Die Tierschützerin hat Videos und Fotos dazu auf dem Handy und würde sie am ­liebsten der ganzen Welt zeigen. Am Ende, so erzählt sie weiter, würden die Tiere durch ein Strombad oder per Gas betäubt und getötet werden. Die Tiere, die nicht im Müll landen, endeten als Brühwürfel oder Tierfutter.

Hildchens Schicksal

Es war 2019 auf dem Veganen Straßen­fest in St. Pauli, als Ulrike Kohl zum ersten Mal auf dieses Leid aufmerksam wurde. Dort informierte der Verein „Rettet das Huhn” über ­seine Arbeit. Sie wollte sich selbst ein Bild machen, fuhr zu einem Hof bei Ahrensburg – einem der Höfe, zu dem die Hühnerretter die Tiere bringen. Dort traf sie das Huhn Hildchen, das gerettet wurde und unter dem Flügel verletzt war. Hildchens Schicksal bewegte sie und sie wollte mehr Tieren helfen.
Sie ist auf dem Land aufgewachsen, in einem Dorf in Sachsen-Anhalt, und hatte schon immer eine große Liebe zu Tieren. Nachdem sie als 14-Jährige einen Beitrag über die Fleischproduktion gesehen hatte, entschied sie sich, keine Tiere mehr zu essen.

Ulrike Kohls Antwort auf die Lebensmittelindustrie

Mit ihrem Song, einem ­ernsten Stück deutschen Soulpop, will Ulrike Kohl über die Missstände in der Eier­industrie aufklären. Sie hofft, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher sich nicht von Bildern glücklicher Hühner auf der Wiese täuschen lassen und hinterfragen, wie die Tiere tatsächlich gehalten werden. „Man kann nur mit gutem Gewissen Eier kaufen, wenn die Hühner in kleinen Gruppen auf dem Hof nebenan oder im eigenen Garten leben”, sagt sie. Ihre Antwort auf die Lebens­mittel­industrie hat Ulrike Kohl gefunden: Sie lebt seit vier Jahren vegan.


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