Übernachtungszahlen in Hamburg stagnieren – Eimsbüttel für Tagesgäste interessant?
Während die Übernachtungszahlen in Hamburg stagnieren, betont der Geschäftsführer von „Hamburg Tourismus“ die Bedeutung von Tagestouristen. Diese würden auch Stadtteile abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten beleben.
Von Julia HaasIm ersten Halbjahr 2024 verzeichnete Hamburg 7,54 Millionen Übernachtungen. Das sind 5,1 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019, aber etwas weniger als im selben Zeitraum 2023. Michael Otremba, Geschäftsführer von „Hamburg Tourismus“, hat die Zahlen am Mittwoch vorgestellt.
Weniger Städtereisende während sportlicher Großereignisse?
Dass die Übernachtungszahlen leicht zurückgegangen sind, liege unter anderem an der Europameisterschaft, so Otremba. Und ergänzt: „Das haben wir so erwartet.“ Während viele Fußballfans als Tagesgäste nach Hamburg reisten, hätten Städte- und Kulturtouristen die Hansestadt während der EM gemieden.
Eine ähnliche Situation habe sich in Paris während der Olympischen Spiele gezeigt.
Tagesgäste für kleinere Betriebe und Bezirke wichtig
Insgesamt, so Otremba, sei es wichtig, nicht nur auf die Übernachtungszahlen zu schauen, sondern auch auf die Zahl der Tagesreisen. Laut einer Studie gebe es in Hamburg jährlich 100 Millionen Tagesreisen.
„Dieses Segment wird in seiner Bedeutung häufig unterschätzt“, sagte Otremba. Dabei sei es insbesondere für kleinere Betriebe und Bezirk außerhalb der bekannten Sehenswürdigkeiten wichtig.
Mehr Touristen in Eimsbüttel?
Wer zum ersten Mal nach Hamburg komme, wolle die Elbphilharmonie, den Michel oder die Landungsbrücken sehen, so der Tenor. Wer wiederholt nach Hamburg komme, oft als Tagestourist, den ziehe es auch in Stadtteile wie Eimsbüttel, Winterhude oder Bergedorf. Davon profitieren wiederum die Gastronomie und der Einzelhandel vor Ort.
Ob das Konzept aufgehe, lasse sich nicht mit Zahlen belegen, sagte Otremba auf Nachfrage der Eimsbütteler Nachrichten. Jedoch seien die Rückmeldungen aus den Bezirken positiv.
Food Festival findet wieder statt
Eine Pressesprecherin erklärte, dass „Hamburg Tourismus“ vor allem bei Medienvertretern und Influencern für die „Geheimtipps“ in den Stadtteilen werbe. Diese würden dann Touristen dorthin locken.
Auch „Hamburg Tourismus“ selbst entwickle Social-Media-Kampagnen für die Stadtteile abseits der bekannten Hotspots. Darüber hinaus sollen dezentrale Veranstaltungen die Menschen in der Stadt verteilen. Vom 12. bis 16. September findet beispielsweise das Food-Festival „Open Mouth“ an verschiedenen Orten in und um Hamburg statt. Auch Eimsbütteler Gastronomen wie der Witwenball in der Weidenallee beteiligen sich.
Studie: Hamburger nehmen Tourismus positiv wahr
Bei allen Angeboten gehe es nicht nur darum, Touristen in die Stadt zu holen, sondern auch das Freizeitangebot für Einheimische so attraktiv wie möglich zu gestalten. „Wenn eine Stadt attraktiv für ihre Bewohner ist, ist sie es auch für Touristen“, sagte Otremba.
Dass das in Hamburg aufgeht, scheint eine aktuelle Studie des „Deutschen Instituts für Tourismusforschung“ der Fachhochschule Westküste und „Touristicon“ zu belegen. Demnach nehme jeder zweite Hamburger die Auswirkungen des Tourismus für sich persönlich als positiv wahr.
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