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Gegen Frontex und für Flüchtlinge: Studierende der Uni Hamburg zeigen Engagement. Foto: AStA UHH

„Wir lassen uns nicht einschüchtern“

Der AStA der Universität Hamburg erhält eine Morddrohung. Die Polizei ermittelt. Vorausgegangen war ein Vernetzungstreffen, bei dem über Hilfen für Flüchtlinge in Hamburg diskutiert wurde.

Von Lena Jürgens

„In dieser Mail ist der Absender auf übelste, hetzerischste Art und Weise über Flüchtlinge hergezogen, dabei sogar mit Anlehnungen an die NS-Zeit!“, empört sich die Referentin für Antidiskriminierung, Carina Book, im Interview. „Er hat geschrieben, wenn wir so was noch mal machen würden, käme er das nächste Mal mit dem Gewehr seines Vaters dazu.“, so Book weiter. Der AStA reagierte umgehend und erstattete Anzeige bei der Polizei gegen den Absender. Auslöser für den Autor der Drohmail ist offenbar ein Vernetzungstreffen Ende Juli, über das wir berichteten

„Wir lassen uns nicht einschüchtern! Wir betrachten offensiven politischen Umgang als Teil des Kampfs gegen Rechts“, so Book. Gerade dieser Fall betone auch, wie wichtig die Arbeit des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) in dieser Sache sei. „Wir fühlen uns dadurch eher noch angespornt“, äußert sich die Antidiskriminierungsbeauftragte.

Schwelender Rechtsextremismus

Der Drohbrief richtete sich in erster Linie gegen die Mitglieder des AStA und ihre ehrenamtliche Arbeit für geflohene Menschen. „Es kann aber immer Übergriffe geben, die Gefahr ist immer da“, antwortet Book auf die Frage, ob die kommenden Flüchtlinge nun gefährdet seien.

Als Beispiel für einen solchen Übergriff führt die Referentin für Antidiskriminierung einen Vorfall an, der zwei Jahre zurückliegt. Mitglieder einer Hamburger Burschenschaft waren nachts in eine Kirche eingedrungen, in der Lampedusa-Flüchtlinge untergebracht waren. Es kam zu Ausschreitungen. Ob es konkrete Übergriffe auf die Flüchtlinge vom Unicampus geben wird, so Book weiter, wäre reine Spekulation. Wichtig sei dabei aber, dass schon jetzt gegen Aktivität aus der rechten Szene gearbeitet wird. Deshalb wollen die Mitglieder des AStA mit ihrer Anzeige ein Zeichen setzen.

Große Hilfsbereitschaft unter den Studierenden

Die Hilfsbereitschaft der Studierenden ist offenbar groß. „Wir bekommen praktisch Mails im Zwanzig-Minuten-Takt von Leuten, die helfen möchten!“, berichtet Book. Dabei beschreibt sie das Klima auf dem Campus als solidarisch und aufgeschlossen. „Wir freuen uns auf die Flüchtlinge und unsere Kommilitonen unter ihnen!“, so die AStA-Referentin. Das Ziel des AStA ist es, Flüchtlinge in den Universitätsalltag zu integrieren. Wichtig sind dafür vor allem Deutschkurse.

Unterschiedliche Aufgaben suchen Helfer

Um diese Arbeit besser zu strukturieren, haben sich die ehrenamtlichen Helfer bei dem Vernetzungstreffen in Arbeitsgruppen eingeteilt. Eine davon ist universitär und arbeitet eng mit Universitätspräsident Lenzen zusammen, um Flüchtlingen einen möglichst unbürokratischen Zugang zu Deutschkursen und damit auch zum Studium zu ermöglichen.

Das Ziel des AStA ist es, mit der Isolation, der die Flüchtlinge bei ihrer Ankunft ausgesetzt sind zu brechen und ihnen einen Hochschulzugang zu ermöglichen. Einmal im Monat soll auch ein Welcome-Café als Ort der Begegnung stattfinden. Zudem gibt es eine „Veranstaltungsreihengruppe“, die über Fluchtursachen aufklären soll. Dazu kommt eine „Willkommensgruppe“ in Stellingen, die vor Ort ein Fest und Kontaktgruppen organisieren wird.

 Carina Book: „Kommt vorbei und beteiligt euch!“

Alle Infos, wie man die Initiative unterstützen kann, findet man in diesem Blog und auf der Homepage des AStA. Gesucht werden Helfer in der Organisation von Zusammentreffen, der Vorbereitung der Ankunft der Flüchtlinge und bei der Öffentlichkeitsarbeit. Sachspenden können nicht angenommen werden. Der AStA selbst steht in Kontakt mit anderen Initiativen, wie dem Café Exil oder dem Medibüro.

Triff deine neuen Nachbarn: Mehr Informationen über Flüchtlinge in Eimsbüttel in unserer audiovisuellen Pageflow-Reportage.

Flüchtlingsunterkünften in Eimsbüttel: Wir geben einen Überblick über die Standorte und zeigen euch, wo ihr wie helfen könnt.

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