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Gastiert Zirkus Roncalli nun doch in Eimsbüttel? Foto: Georg-Maximilian Bielfeldt
Gastiert der Zirkus Roncalli nun doch in Eimsbüttel? Foto: Georg-Maximilian Bielfeldt
Hamburger Senat

Kommt „Circus Roncalli“ jetzt doch auf die Große Moorweide?

Eigentlich war es beschlossen, dass der „Circus Roncalli“ nicht auf die Große Moorweide darf. Jetzt mischt sich der Senat ein – und könnte die Entscheidung der Bezirksversammlung aushebeln.

Von Julia Haas

Dass der Hamburger Senat bezirkspolitische Entscheidungen an sich zieht, passiert nur in Ausnahmefällen. Im Fall des Gastspiels von Circus Roncalli auf der Großen Moorweide hat er es jetzt gemacht, wie die Senatspressestelle bestätigte. Die Folge: Obwohl sich die Eimsbütteler Bezirksversammlung Ende Februar gegen die Nutzung der Grünfläche ausgesprochen hatte, könnte Roncalli nun doch nach Eimsbüttel kommen.

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Stadtgrün versus Zirkusbetrieb

Wochenlang hatten die Fraktionen diskutiert: Darf der Zirkus auf die Grünfläche am Dammtor oder nicht? Die Meinungen dazu gingen auseinander.

Ein Beschluss von 2020 fordert die Eimsbütteler Bezirksamtsleitung auf, keine kommerziellen Nutzungen auf der Großen Moorweide zu genehmigen. Die Grünen-Fraktion steht hinter dieser Entscheidung. Ziel sei es, das „wertvolle Stadtgrün“ allen Bürgerinnen und Bürgern ganz­jährig und uneingeschränkt zugänglich zu machen.

Die Eimsbütteler SPD und FDP verlangten jedoch nach einer Ausnahmeregelung für Roncalli. Dieser hatte bereits mit dem Ticketverkauf für die Vorstellungen vom 11. Mai bis 25. Juni begonnen.

Circus Roncalli – Entscheidung hinfällig?

Im Februar entschied die Eimsbütteler Bezirksversammlung schließlich: Es wird keine Ausnahme für den Zirkus-Veranstalter geben.

Das könnte sich jetzt aber wieder ändern. Der Hamburger Senat hat die Entscheidung der Bezirksversammlung evoziert. Bedeutet: Er hat die Entscheidung an sich gezogen.

Grüne hinterfragen Eingreifen des Senats

Bei der Eimsbütteler Grünen-Fraktion sorgt das für Unverständnis. Fraktionsvorsitzender Ali Mir Agha zeigt sich irritiert darüber, dass „der Senat der Bezirksversammlung Eimsbüttel diese in einem demokratischen Aushandlungsprozess gefällte Entscheidung“ entziehe. Und fragt: „Worin liegt hier der gesamtstädtische Nutzen, der diese weitreichende Entscheidung rechtfertigt?“

Die Grünen fürchten, dass die Ausnahmeregelung langfristige Konsequenzen nach sich zieht. So könnten dadurch andere Unternehmen verlangen, Veranstaltungen auf der Großen Moorweide durchzuführen und es notfalls gerichtlich erstreiten. Anwohnende, die die Moorweide als Naherholungsgebiet inmitten der Stadt nutzen möchten, blieben auf der Strecke, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Großartige Wendung“

Positiv äußert sich hingegen die Eimsbütteler SPD. Fraktionsvorsitzender Gabor Gottlieb spricht von einer „großartigen Wendung in letzter Minute“. Das Gastspiel sei eine große Bereicherung für Kinder, Familien, das lebendige Eimsbüttel und Hamburg. „Auch die Zirkuskultur wird durch die Entscheidung des Senats gestärkt“, sagt er weiter.

Die Geschäftsführung von Circus Roncalli äußerte sich auf Anfrage der Eimsbütteler Nachrichten nicht zu den neuen Entwicklungen. Man wolle abwarten, bis die Entscheidung final feststeht.

Der Hamburger Senat entscheidet am Dienstag über das Gastspiel auf der Großen Moorweide. Dabei scheint es sich aber nur noch um reine Formsache zu handeln. Die Senatspressestelle teilte den Eimsbütteler Nachrichten mit: „Mit dem für den 28. März 2023 vorgesehenen Senatsbeschluss wird der Bezirk Eimsbüttel angewiesen, die für das Gastspiel des Circus Roncalli erforderliche Sondernutzungsgenehmigung zu erteilen.“

Dieser Beitrag wurde am 22. März 2023 um 17:55 Uhr aktualisiert und um das Zitat der Senatspressestelle ergänzt.


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