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Seit 35 verkauft Massoud Zoroofchi Haushalts- und Geschenkartikel in der Hoheluftchaussee 2. Foto: Julia Haas
Schicksalsschlag

„1000 Geschenke“-Besitzer: „Weiß nicht, was ich machen soll“

Sein Laden kämpft mit den Corona-Maßnahmen, er selbst gegen den Krebs: Seit 35 Jahren verkauft Massoud Zoroofchi Nützliches in seinem Laden „1000 Geschenke“. Jetzt ist er auf die Hilfe seiner Kunden angewiesen.

Von Julia Haas

„Jeder hat ein anderes Schicksal zu tragen“. Massoud Zoroofchi ringt mit den Tränen als er von seinem eigenen erzählt. Der Ladenbesitzer an der Hoheluftchaussee verzeichnet im Lockdown massive Einbußen. Ihm gehe es wie vielen Einzelhändlern: Die Schulden wachsen, ein Ende ist nicht in Sicht.

„Ich weiß nicht, was ich machen soll“, gibt der Besitzer von 1000 Geschenke zu. Es ist der zweite Schicksalsschlag, den der Geschäftsinhaber innerhalb kurzer Zeit verkraften muss. Im letzten Jahr erhält er bei einer Routineuntersuchung die Diagnose Krebs. Ein Überlebenskampf beginnt – für ihn und seinen Laden.

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„1000 Geschenke“: Hilfe aus der Nachbarschaft

Seit fast 30 Jahren zählt Ina zu seinen Stammkunden. Sie wohnt in der Nachbarschaft. Als sie von den Schicksalsschlägen erfährt, wendet sie sich an die Eimsbütteler Nachrichten, um auf den Laden aufmerksam mache. Hier fand sie bisher alles, was sie suchte – vom Ersatzteil für die kaputte Espressokanne bis hin zu bunten Massage-Spinnen. „Er ist weiterhin für uns da und verkauft seine Ware”, erklärt Ina. 

Für Stammkundin Ina ist 1000 Geschenke ein „Lifehack-Laden“. Foto: Julia Haas

Dass 1000 Geschenke seinem Name alle Ehre macht, beweist der Blick ins Schaufenster. Neben Kaffeetassen reihen sich Teekannen, Rührschüsseln, Pfeffermühlen, Uhren und vieles mehr. Das Sortiment des Haushaltswaren- und Geschenkeladen könne auch mit großen Einkaufshäusern mithalten. 1000 Geschenke bezeichnet Ina deswegen liebevoll als ihren „Lifehack-Laden“.

Von 12 bis 16 Uhr geöffnet

Im Lockdown verkauft Zoroofchi seine Produkte durch die Ladentür. Seine Kosten können die Einnahmen nicht decken. An einem durchschnittlichen Tag nimmt er noch zehn bis 30 Euro ein. „Ich freue mich einfach, wenn ich etwas verkaufen kann“, erklärt der Geschäftsinhaber.

Sofern es seine Krankheit zulässt, ist Zoroofchi von 12 bis 16 Uhr im Laden. Das Aufstehen und Gehen kostet ihn Kraft. Aufgrund seiner Krebsbehandlung ist der 64-Jährige oft müde: „Manchmal dauert es ein bisschen länger bis ich an der Tür bin, aber ich komme.“

Im Lockdown verkauft Zoroofchi seine Ware durch die Tür. Foto: Julia Haas

„Jetzt braucht er unsere Hilfe“

Auch wenn es nicht immer leicht fällt, Zoroofchi will weitermachen: „Wir sind seit 35 Jahren da und es gibt noch so viel Ware, die ich verkaufen möchte.“ Er hofft, bald wieder regulär öffnen zu können, um seine Schulden abzubezahlen zu können. Von den Corona-Hilfen konnte er bislang nicht profitieren: „Wir haben nichts bekommen.“ Jetzt hofft er auf die Überbrückungshilfe III.

Ina will Massoud Zoroofchi in dieser schweren Zeit unterstützen, indem sie auch weiterhin bei ihm einkauft: „1000 Geschenke ist eine feste Institution in der Hoheluftchaussee – jetzt braucht der Laden unsere Hilfe.

1000 Geschenke, Hoheluftchaussee 2



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