
Altes Fernmeldeamt: Drei wissenschaftliche Institutionen ziehen ein
Anfang des 20. Jahrhunderts war das Fernmeldeamt ein Symbol für Innovation und Fortschritt. Jetzt wird das Gebäude in Rotherbaum zum Wissenschaftsstandort umgebaut.
Von Ivana BrdarDas Alte Fernmeldeamt in der Schlüterstraße war Anfang des 20. Jahrhunderts das größte Fernmeldeamt der Welt. Es war die Institution für nationale und internationale Kommunikation. Jetzt, hundert Jahre später, soll es seine Rolle als innovatives Gebäude wieder einnehmen: Drei wissenschaftliche Einrichtungen ziehen dort ein.
Die Universität Hamburg, das Leibniz-Institute GIGA (German Institute of Global Area Studies) und das ZBW (Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft) soll das Gebäude nach der Komplettsanierung beherbergen, sodass es zu einem Zentrum für Wissenschaft und Forschung wird.
Vergrabene Zeitkapsel im Fernmeldeamt
Am Freitag feierte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank mit den anderen Projektbeteiligten die Grundsteinlegung mit einer Zeitkapsel. Deren Inhalt: eine Tageszeitung vom Tag der Grundsteinlegung, eine Bröschüre zum Bauprojekt und eine traditionelle Münze. Die Gegenstände werden für kommende Generationen hinterlegt. Auf diese Weise dokumentieren sie die Zeit, in der das Alte Fernmeldeamt um- und neugebaut wurde.

Vorfreude auf das Projekt
„Hier entsteht ein phantastisches Zentrum für Forschung und Lehre“, erklärte die Zweite Bürgermeisterin und Senatorin Katharina Fegebank. Auch die anderen Projektbeteiligten waren begeistert.
Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Kay Gätgens, Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel sowie die Vertreter der beteiligten Unternehmen Peakside Capital, Marienburg Real Estate GmbH, die Bayerische Versorgungskammer und Values Real Estate waren bei der Grundsteinlegung anwesend. Sie alle feierten den Umbau des ehemaligen Fernmeldeamtes.
Bauvorhaben und Herausforderungen
Geplant ist eine vollständige Sanierung und Erweiterung des Gebäudes um Neubauten. Die Untergeschosse sollen als Bibliotheken genutzt werden. Für die Gastronomie im südlichen Innenhof sorgt das Studierendenwerk.
2026 wird der Umbau des Alten Fernmeldeamtes voraussichtlich beendet sein. Mehr als 50.000 Quadratmeter sollen den drei Institutionen dann zur Verfügung stehen. Die Beteiligten stoßen aber auch auf einige Herausforderungen. Die Pandemie, die Energiekrise, Lieferkettenunterbrechungen: Es wird nicht leicht, das Projekt umzusetzen.