
Ehemalige Eimsbütteler Direktkandidatin folgt Sahra Wagenknecht [Korrektur]
Mit Sahra Wagenknecht verlässt auch die Eimsbütteler Bundestagsabgeordnete Żaklin Nastić die Linken. Wie der Eimsbütteler Bezirksverband reagiert und womit Nastić ihren Austritt begründet.
Von Lilly PalmbachZehn Bundestagsabgeordnete sind aus der Partei “Die Linke” ausgetreten – darunter die ehemalige Eimsbütteler Direktkandidatin Żaklin Nastić. Das wurde im Rahmen einer Bundespressekonferenz bekannt. Gemeinsam wollen sie eine neue Partei um Sahra Wagenknecht gründen.
Der Eimsbütteler Bezirksverband der Linken bezeichnet den Austritt als “lang überfällige Klärung”.
Betrug an Wählern?
Die Bezirkssprecher Jan Libbertz und Heike Faust-Benecke begrüßen die Entscheidung von Nastić und den weiteren Mitgliedern, die Partei zu verlassen. In Eimsbüttel habe sich die politische Arbeit schon lange nicht mehr an den Ansichten Wagenknechts orientiert.
Dass Nastić ihr Bundestagsmandat für ein neues Parteiprojekt nutzt, halten Libbertz und Faust-Benecke jedoch für verantwortungslos und einen Betrug an den Wählern.
Żaklin Nastić möchte Bundestagsmandat behalten
Die Hamburger Linke fordert Nastić auf, ihr Mandat zurückzugeben. Dieses habe sie nur ihrem Listenplatz und dem Wahlkampf der Hamburger Linken zu verdanken.
Nastić sieht das anders und will ihr Mandat behalten. Ein freies Mandat sei an die Person und nicht an die Partei gebunden, so Nastić. Viele Menschen hätten der Linken wegen Wagenknecht und ihrer Politik ihre Stimme gegeben.
Für einen geordneten Übergang und aus Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden der Fraktion haben sie beantragt, zunächst in der Linksfraktion zu bleiben, so Nastić. Die Neugründung ist für Anfang nächsten Jahres geplant.
Austritt nicht leicht gefallen
Die Bundestagsabgeordnete Nastić bezeichnet ihren Austritt als „unausweichlich“. Lange habe sie gemeinsam mit anderen „gegen den Niedergang der Linken gekämpft“. Leider ohne Erfolg, sagt Nastić.
Jetzt auszutreten, sei ihr dennoch nicht leicht gefallen, die Linke sei lange Zeit ihre politische Heimat gewesen.
„Bündnis Sahra Wagenknecht“: Der AfD den Kampf ansagen
Mit Sahra Wagenknecht möchte sie zukünftig die Schwerpunkte wirtschaftliche Vernunft, Frieden, soziale Gerechtigkeit und Freiheit vertreten. Das Bündnis verfolge das Ziel, eine starke Stimme für die Abgehängten und Benachteiligten in der Gesellschaft zu sein und der AfD den Kampf anzusagen, sagt Nastić. Sie sei bereit, mit der Linken zu kooperieren, wenn es inhaltlich passe.
Seit 2017 ist Nastić Bundestagsabgeordnete und menschenrechtspolitische Sprecherin der Linksfraktion. Im Jahr 2021 wurde sie erneut über die Hamburger Landesliste in den Bundestag gewählt.
Der Artikel wurde am 26. Oktober um 13:40 Uhr korrigiert. In einer früheren Version des Artikels haben wir Żaklin Nastić falsch zitiert. Statt: „aus Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden der Fraktion haben sie beantragt, zunächst in der Linksfraktion zu bleiben“, stand zuvor an dieser Stelle: „aus Verantwortung gegenüber den Wählern wollen sie bis zur Parteineugründung in der Linksfraktion bleiben“.
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