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Sie schminken, stylen, suchen und verleihen – und tauchen beim fertigen Film höchstens im Abspann auf. Was die Berufe jenseits von Schauspielerin und Regisseur beim Filmdreh leisten, bleibt meist im Dunkeln. Wir wollen sie ins Scheinwerferlicht rücken. Zu Besuch bei zwei Location­scouts in Eimsbüttel.
In ihrer Datenbank haben Afshin Shahinniya (links) und Philip Wichmann mehrere Tausend Locations weltweit. Foto: Rainer Wiemers
Magazin #29

Auf der Suche nach dem perfekten Ort

Sie schminken, stylen, suchen und verleihen – und tauchen beim fertigen Film höchstens im Abspann auf. Was die Berufe jenseits von Schauspielerin und Regisseur beim Filmdreh leisten, bleibt meist im Dunkeln. Wir wollen sie ins Scheinwerferlicht rücken. Zu Besuch bei zwei Location­scouts in Eimsbüttel.

Von Christiane Tauer

Der richtige Drehort für einen Film kann magisch sein. Eine heruntergekommene Industriehalle für einen Thriller, eine bunt eingerichtete Wohnung für eine Komödie oder unendliche Weiten für ein Melodrama – die Location entscheidet maßgeblich über das Gelingen einer Film- oder Fernsehproduktion.

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Die Nadel im Heuhaufen

Wie aber lässt sich dieser perfekte Ort finden? Wo sind Atmosphäre und Optik stimmig und wo werden noch dazu alle praktischen Anforderungen erfüllt wie genügend Platz für die Beleuchtung? Oder ausreichend Toiletten und Parkplätze? Afshin Shahinniya und Philip Wichmann wissen es.

Die beiden arbeiten mit ihrer Agentur 70seven als Locationscouts für Film-, Werbefilm- und Fotoproduktionen. Von ihrem Firmensitz in der Vereinsstraße sind sie mit mehreren Tausend Locations weltweit vernetzt.

Afshin Shahinniya (links) und Philip Wichmann (rechts) im Interview mit den Eimsbütteler Nachrichten. Foto: Rainer Wiemers

Da mutet es wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen an, aus diesem Bestand den richtigen Drehort herauszufischen. Zumal manche Wünsche der Produktionsfirmen nicht aus der Datenbank bedient werden können. Dann müssen sie neu auf die Suche gehen. Doch es funktioniert, schließlich sind Locationscouts Profis und leben vor allem von ihren Erfahrungen und ihrem Netzwerk. Seit 2010 besitzt die Branche mit dem Bundesverband Locationscouts sogar einen eigenen Berufsverband.

„Man muss kreativ sein und viele Kontakte abklappern”, erklärt Philip Wichmann. Ein Spielfilm brauche grundsätzlich mehr Platz als eine Fotoproduktion. Foodtrucks, Garderoben, Toiletten und unendliche Kilometer Stromkabel – all das gehört zum Filmdreh dazu. Schnell kommt eine Crew von bis zu 50 Personen zusammen.

Der perfekte Drehort

Aber was macht ihn aus, den perfekten Drehort? „Grundsätzlich ist ein großer, offener Raum vorteilhaft”, sagt Afshin Shahinniya. Bei der Deckenhöhe gilt: je höher, desto besser. Dann lässt sich die Beleuchtung optimal installieren. Erdgeschoss oder Hochparterre eignen sich eher als höher gelegene Stockwerke, da manchmal von außen in die Räume geleuchtet werden muss.

„Eine Location direkt an der Hauptstraße ist schwierig.” Der vorbeifahrende Verkehr wäre von den grellen Scheinwerfern zu sehr irritiert. Ähnlich verhält es sich in dichtbesiedelten Wohngegenden, in denen sich die Nachbarschaft vom Dauerlicht und Straßensperrungen gestört fühlen könnte. Nicht zu unterschätzen: Die Bedeutung einer Top-Kaffeemaschine für die Crew am Drehort. „Die muss unbedingt da sein.”

Filmkulisse in Eimsbüttel

In Eimsbüttel ist einer dieser ­perfekten Orte ein Hinterhof-Loft am Eppendorfer Weg, hierhin haben die zwei schon einige Produktionen vermittelt.

Philip Wichmann (rechts) und Afshin Shahinniya (links) sind Location-Scouts bei ihrer Agentur „70seven“. Foto: Rainer Wiemers

„Grundsätzlich sind klassische Altbauten sehr gefragt”, sagt Afshin Shahinniya. Für Filmdrehs stehen oft normale Wohnungen oben auf der Liste. Die Räume werden dann mit den passenden Requisiten ausgestattet. „Ein Trend sind Retro-Objekte wie etwa Gebäude aus den 70er-Jahren”, sagt er. An der Stadtteilschule Stellingen am Brehmweg waren sie daher zuletzt im Einsatz.

Der Drehort wird zur Einnahmequelle

Es gebe sogar Hauseigentümer, erzählt er, die bauen eine neue Immobilie extra so, dass sie sich für Filmdrehs eignet. Mit dem Objekt melden sie sich dann bei Location-Agenturen, um in die Datenbank zu kommen und für Produktionen vermittelt zu werden. Kein Wunder: Die Bereitstellung eines Hauses ist eine lukrative Einnahmequelle. Pro Drehtag gibt es für den Motivgeber im Schnitt 1.500 bis 2.000 Euro. Bei einer größeren Villa sind bis zu 3.000 Euro möglich.

Dennoch sollten sich Eigentümer bewusst sein, dass sie mitunter ein Risiko eingehen. „Besonders stark muss man auf den Fußboden achten”, sagt Philip Wichmann. Der wird gerade bei Filmdrehs etwa von der hin- und hergeschobenen Kamera schnell beschädigt. Unverzichtbar deshalb in jedem Fall: eine Produktionsversicherung.


Was die Berufe jenseits von Schauspielerin und Regisseur beim Filmdreh leisten, bleibt meist im Dunkeln. Wir wollen sie ins Scheinwerferlicht rücken. Über die Arbeit einer Eimsbütteler Maskenbildnerin:

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