Edeka boykottiert Nestlé-Produkte
Vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass Edeka Produkte von Nestlé erst einmal nicht mehr nachbestellen wird. Grund dafür ist die Preispolitik des schweizer Nahrungsmittelherstellers. Bei Edeka Niemerszein ist die Lage derzeit aber noch entspannt.
Von Fabian HennigNach einem Bericht des Handelsblatts, das sich wiederum auf die „Lebensmittelzeitung“ beruft, boykottiert die Handelskette Edeka den Nahrungsmittelkonzern Nestlé. Edeka wird rund 160 Produkte aus dem Sortiment nicht nachbestellen und die vorhandenen Bestände aufbrauchen.
Laut Lebensmittelzeitung beruht der Boykott auf der Preispolitik des schweizer Lebensmittelherstellers, der Konkurrenten von Edeka und dessen Verbündeten preisgünstiger beliefere. An Edeka und den Bündnispartnern Intermarché und Coop Schweiz verdiene Nestlé im Jahr rund 2 Milliarden Euro.
Im Gegensatz zu kleineren Kunden von Nestlé könne Edeka deswegen besser verhandeln, vermutet das Handelsblatt. Wenn dann die Lagerbestände leer sind, werden Produkte der Marken wie Maggi, Vettel, Thomy, Nescafé oder Wagner in den Regalen nicht mehr zu finden sein.
Wagner-Pizzen noch bis Ende der Woche
Auch in Eimsbüttel gibt es viele Edeka-Filialen, die vom dem Boykott der Mutterfirma betroffen sind. „Für die Entscheidung von Edeka gibt es sicher gute Gründe“, sagt Niemerszein-Geschäftsührer Frank Ebrecht.
Einerseits müsse Edeka eine gute Einkaufspolitik vertreten, andererseits verärgere man auch die Kunden. Zudem seien die Edeka-Märkte am Ende die Leittragenden. „Wir sind am Ende der Kette und verhandeln selbst nicht mit Nestlé.“
Doch für die Kunden gibt es auch gute Nachrichten: „Uns betrifft das gerade gar nicht“, sagt Ebrecht. Die Lage sei derzeit nicht so dramatisch, wie man es aus den Medien wahrnehme, versichert er. Nur bei Wagner-Tiefkühlpizzen könne es Ende der Woche einen Engpass geben. Aber dafür gebe es auch andere Pizzen im Sortiment.
Weder Edeka noch Nestlé äußern sich gerade zu den Preisverhandlungen. Somit ist nicht absehbar, wann der Streit beigelegt sein wird. „Am Ende gibt es nur Verlierer“, glaubt Ebrecht. „Ich hoffe, dass das bald vorbei ist.“