Gaskrise: So wirkt sich der Energie-Sparplan auf Eimsbüttel aus
Hamburg macht das Licht aus: Im Senat stehen die Zeichen angesichts der Gaskrise auf Energie sparen. Was sagt das Bezirksamt Eimsbüttel dazu?
Von Julia HaasTrotz sommerlicher Temperaturen an die Wintermonate denken? Ja, sagt der Hamburger Senat. Angesichts der aktuellen Gaskrise stellte er am Dienstag einen Energiesparplan vor. Das Ziel: Gas sparen, um eine Notlage im Winter zu verhindern. Das Bezirksamt Eimsbüttel unterstützt das Vorhaben.
Mit 25-Punkte-Plan gegen die Gaskrise
Seit letzter Woche gilt der Gas-Notfallplan der EU. Das bedeutet, alle EU-Länder sollen ihren Gasverbrauch von Anfang August bis März nächsten Jahres um 15 Prozent reduzieren. Wie die Länder das umsetzen, bleibt ihnen überlassen.
„Als Stadt wollen wir unseren Beitrag dazu leisten und ein Vorbild sein“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Der Senat hat dafür einen 25-Punkte-Plan vorgelegt. Er gibt an, wie Energie in öffentlichen Gebäuden, bei der öffentlichen Infrastruktur und bei öffentlichen Beleuchtungen eingespart werden soll.
Hamburg macht das Licht aus
Denkmäler und öffentliche Gebäude in Hamburg sollen deswegen nicht mehr angestrahlt werden. Brunnenanlagen stehen ab dem 15. September still – darunter fallen auch die Alsterfontänen sowie die Wasserspiele in Planten un Blomen.
Die Lichter außerhalb der Nutzungszeit ausschalten will der Senat zudem in Park- und Grünanlagen, bezirklichen Sportanlagen und Jogging-Strecken – sofern es die Sicherheit zulässt. Im Bezirk Eimsbüttel könnten davon unter anderem die Joggingstrecken im Alstervorland und die Wege zum Hamburg-Haus betroffen sein, sagt Bezirksamtssprecher Kay Becker gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten. Ob es hier tatsächlich zu einer Abschaltung kommt, prüft der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer.
Ebenfalls von der Sparmaßnahmen betroffen sind die Außenbecken von Ganzjahresschwimmbädern, die zur Bäderland Hamburg GmbH gehören. Dazu zählt auch das Kaifu in der Hohen Weide. Das Ziel: die Wassertemperaturen von 28 auf 25 Grad senken. Mögliche Einschränkungen für Hallenbäder prüft der Senat noch.
Energie sparen in öffentlichen Gebäuden
Im Fokus des 25-Punkte-Plans stehen zudem öffentliche Gebäude und von der Stadt angemietete Flächen. „Alle Behörden, alle Beschäftigten sollen und werden ihren Beitrag leisten“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel am Dienstag. Dafür werden unter anderem die Temperaturen gesenkt: In Arbeitsräumen soll diese nach aktuellem Stand auf 20 Grad, in anderen Räumen wie Fluren und Teeküchen auf 21 Grad fallen. Als Grundlage dienen die Arbeitsstättenrichtlinien. Sollte der Bund diese anpassen, ändern sich die Raumtemperaturen entsprechend.
Außerdem will der Senat Kopier- und Druckgeräte reduzieren. Mitarbeiter sollen auf privat beschaffte Geräte wie Heizlüfter oder Ventilatoren verzichten.
Ab wann?
Zu große Einschränkungen sieht Bezirksamtssprecher Kay Becker darin nicht: „Alle Maßnahmen sind aus unserer Sicht mit Blick auf unsere Beschäftigten sowie Kunden und Besucher problemlos zumutbar.“
Ab wann Hamburger Behörden diese Regeln umsetzen, ist noch nicht bekannt. Spätestens mit dem Beginn der Heizperiode, sagt Becker.
Langfristig Energie sparen will das Bezirksamt Eimsbüttel mithilfe eines integrativen Klimaschutzkonzepts. Dieses sieht unter anderem vor, die Revierförsterei Niendorfer Gehege klimaneutral zu gestalten.