Geflügelpest breitet sich in Hamburg aus
Bei einer toten Möwe auf der Binnenalster wurde der Erreger H5N8 nachgewiesen. In einem Radius von drei Kilometern hat die Gesundheitsbehörde einen Sperrbezirk eingerichtet. Eimsbüttel bleibt Beobachtungsgebiet.
Von Matthias BergerDie an der Geflügelpest verendete Möwe wurde tot treibend auf der Binnenalster gefunden. Untersuchungen des Friedrich-Loeffler-Instituts haben den Erreger nachgewiesen. Daraufhin hat die Gesundheitsbehörde in einem Radius von drei Kilometern rund um die Binnenalster einen Sperrbezirk eingerichtet.
Das heißt: Geflügel muss in geschlossenen Ställen oder vergleichbaren Vorrichtungen gehalten werden, in die keine Wildvögel gelangen können. Wer Hühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten oder Gänse hält, muss dies melden. Hunde und Katzen dürfen im Sperrbezirk nicht frei umherlaufen. Gehaltene Vögel und Bruteier dürfen den Bestand nicht verlassen. Federwild darf nicht gejagt werden.
Eimsbüttel ist weiterhin Beobachtungsgebiet
Die 14 betroffenen Hobby-Geflügelhalter in dem Gebiet hat die Gesundheitsbehörde nach eigenen Angaben informiert. Gewerbliche Geflügelhalterbetriebe sind nach Angaben der Behörde nicht betroffen.
Weiterhin ist Eimsbüttel und ganz Hamburg Beobachtungsgebiet. Auch hier haben Katzen Stubenarrest, für Hunde gilt Leinenpflicht. Verstöße werden mit bis zu 30.000 Euro Bußgeld bestraft.
Tierpark Hagenbeck wieder geöffnet
Derweil hat der Tierpark Hagenbeck wieder geöffnet. Nachdem bei drei verendeten Gänsen der Geflügelpest-Erreger nachgewiesen worden war, musste der Tierpark für einige Tage schließen. Allerdings sind einige Vogelarten wie Pelikane, Pfaue, Hühner, Puten oder Wasservögel derzeit aus Sicherheitsgründen für Besucher nicht zu sehen.
Nach Angaben des Tierparks lasse es sich zudem nicht vermeiden, dass Gänse, Stockenten, Graureiher oder Möwen sich auf dem Hagenbeck-Gelände niederlassen. Um die Tiere nicht anzulocken, sei aber das Wasser aus den kleineren Teichen abgelassen worden.
Desinfektionsmatten im Eingangsbereich des Tierparks
Alle Besucher des Tierparks sind zudem angewiesen, vor dem Besuch die Schuhsohlen zu desinfizieren. Entsprechende Wannen mit Desinfektionsmittel liegen in den Eingangsbereichen aus. Eltern sollen auch darauf achten, dass sich ihre Kinder gewissenhaft die Schuhsohlen desinfizieren. Zudem sollten im Tierpark keine Vögel gefüttert werden.
Für Bürgeranfragen zum Thema Geflügelpest steht die Rufnummer 040-428-37-2222 in der Zeit von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und am Freitag von 8 bis 15 Uhr zur Verfügung. Die Meldung toter Vögel kann direkt unter der 040-428-37-2200 abgegeben werden.