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Was wirkt wie aus einem Hollywood-Film, ist eigentlich Eimsbüttel. Am 13. Januar eröffnen die Straßenfotografen Alina Behfar und Peter Kalnbach ihre Foto-Ausstellung in der Grindelallee.
Die "Schlachterei Wagner" sehe aus wie aus einem Sechziger-Jahre-Film, sagt Alina Behfar, Streetfotografin aus Eimsbüttel. Foto: Alina Behfar
Fotografie

Vom Hobby zur eigenen Ausstellung: Streetfotografie in Eimsbüttel

Was wirkt wie aus einem Hollywood-Film, ist Eimsbüttel. Alina Behfar und Peter Kalnbach setzen die Stadt in Szene – mit ihren Kameras. Im Grindel stellen die Streetfotografen ihre Bilder aus.

Von Kristin Gebhardt

Schietwetter in Hamburg: Gegen eine Hauswand gelehnt steht ein Mann, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Er wartet. Eine halbe Stunde, dann noch eine. Plötzlich eine Bewegung.

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Ihm gegenüber tritt eine Gestalt aus der Bahnstation, spannt einen Regenschirm auf und geht unter der Brücke hindurch. Mit lautem Getöse fährt eine U-Bahn über sie hinweg. Der Mann drückt ab – das Foto gelingt.

Der Mann mit der Kamera

Peter Kalnbach ist zufrieden mit seiner Ausbeute. Fast anderthalb Stunden hat er auf das perfekte Bild gewartet – verschwommene Lichter und der Regen lassen das Bild düster wirken. Die Szene könnte aus einem Film stammen.

Der 45-jährige Eimsbütteler macht seit einigen Jahren cineastische Streetfotografie. Er versteht sein Hobby als kreativen Ausgleich zu seinem Job. Hauptberuflich arbeitet er im Finanzwesen. Mit der Fotografin Alina Befahr eröffnet er im Januar seine erste eigene Ausstellung.

Streetfotografie in Eimsbüttel

Vor anderthalb Jahren ist der Hobby-Fotograf aus Winterhude nach Eimsbüttel gezogen. In Winterhude sei er nur selten losgezogen, um zu fotografieren. Die Kulisse habe ihm fotografisch nicht gefallen, es passte nicht zu seinem Stil.

Eimsbüttel biete bessere Voraussetzungen: großstädtischer, ein bisschen „rougher“ und hektischer. „Jeder ist in seinem Tunnel, dadurch falle ich mit der Kamera nicht auf.”

Wenn Bilder Geschichten erzählen

Peters Fotos erzählen Geschichten. „Eine einzelne Person in einer lebendigen Großstadt, aber trotzdem alleine – das sagt etwas aus.“ Häufig fängt er mit seiner Kamera düstere oder melancholische Momente ein. Seine Instagram-Follower beschreiben das als „moody“ – also stimmungsvoll.

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Cineastische Straßenfotografie

ist ein Teilbereich der traditionellen Streetfotografie. Es steht weniger ein Motiv, sondern mehr eine Szene im Vordergrund. Der Fokus des Genres liegt auf der Stimmung des Bildes. Es geht darum, spontane Szenen einzufangen; nichts ist gestellt.

Cineastische Streetfotografie ist in Asien und in den USA weit verbreitet. In Europa hat das Genre erst in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt – vor allem in den sozialen Medien. Inzwischen folgen Peter Kalnbach über 60.000 Menschen auf Instagram.

Streetfotografen auf Motivsuche

Eine davon ist Alina Befahr. Die 46-jährige Eimsbüttelerin hat sich ebenfalls auf cineastische Fotografie spezialisiert. Eigentlich ist sie Ärztin, die Fotografie ihr Ausgleich zum Alltag. 

Als Peter und Alina bemerken, nur wenige Meter voneinander entfernt zu wohnen, beschließen sie, gemeinsam loszuziehen. Sie unterstützten sich bei der Suche nach neuen Motiven.

Fokus auf Stimmung

Was ihre Fotos verbindet: Sie beinhalten fast immer Menschen. Landschaftsfotografien gibt es nicht. „Der Fokus liegt trotzdem nie auf der Person, sondern immer auf der Szene, der Stimmung oder einer Lichtquelle“, erklärt Peter.

Außerdem: Die Menschen sind fast nie zu erkennen, sondern von hinten fotografiert oder nur als Silhouette sichtbar.

Wie ein Bild entsteht

Planen lassen sich die Bilder nicht. Wenn das Wetter mitspielt, ziehen Peter und Alina spontan los. Regen, Nebel oder Schnee verleihen den Aufnahmen das gewisse Etwas.

Wenn sie nicht in Eimsbüttel unterwegs sind, fotografieren sie gerne am Hafen – zum Beispiel „roughe“ Motive wie Stahlträger, Brücken und Lagerhäuser. Auch die Schanze eigne sich gut mit ihren leuchtenden Neon-Schildern, unterschiedlichen Lichtquellen und interessanten Menschen.

Die Streetfotografen ziehen am liebsten bei Regen oder Nebel los. Foto: Peter Kalnbach

Ihre Fotos sollen wie aus einem Film wirken. Foto: Alina Behfar

Auf Instagram bezeichnen das viele Follower als „moody“. Foto: Peter Kalnbach

„Wenn die Schlachterei Wagner in der Osterstraße abends die Leuchtschrift angeschaltet hat, sah das aus wie aus einem Sechziger-Jahre-Film“, sagt Alina Behfar.

Wenn ein Plan aufgeht

Im Grindelviertel wollen Peter und Alina ihren Fotos eine Plattform geben – abseits der sozialen Medien. “Bei einer Autofahrt hatten wir die Idee, eine reale Ausstellung zu machen”, sagt Alina. 

Alina Behfar und Peter Kalnbach sind Streetfotografen aus Eimsbüttel. Foto: Kristin Gebhardt

Kurze Zeit später haben sie mit der Planung begonnen, Ausstellungsorte angefragt und Künstler kontaktiert. Mit Erfolg: Die Hamburg Kreativ Gesellschaft hat ihnen eine Galerie im Grindelviertel zur Miete angeboten.

Ab dem 13. Januar zeigen Peter und Alina dort Bilder von zehn internationalen Fotografinnen und Fotografen. Dank des gleichen Genres passen die Fotos zusammen, sind aber verschieden, sagen sie.

Streetfotografie Ausstellung in der Grindelallee

Die Vernissage und Eröffnung der Galerie findet am Freitag, den 13. Januar, ab 18 Uhr statt. Danach ist die Ausstellung bis Sonntag, den 22. Januar, geöffnet. Da es sich um eine Wanderausstellung handelt, reist sie danach weiter nach Berlin, London, Köln, Wien und Frankfurt.

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