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Mit Wohnraumschutznummern wollte der Hamburger Senat 2019 Wohnungen in dichtbesiedelten Stadtteilen wie Eimsbüttel vor einer Zweckentfremdung für Urlauber schützen. Hat sich das Konzept bewährt?
Auf Airbnb werden über 1000 Ferienunterkünfte in Eimsbüttel angeboten. Foto: Alicia Wischhusen
Wohnen

Ferienwohnungen in Eimsbüttel: Wird Wohnraum ausreichend geschützt?

Mit Wohnraumschutznummern wollte der Hamburger Senat 2019 Wohnungen in dicht besiedelten Stadtteilen wie Eimsbüttel vor einer Zweckentfremdung für Urlauber schützen. Hat sich das Konzept bewährt?

Von Kristin Gebhardt

Wohnungssuche und Mietpreise – ein heikles Thema, besonders in Eimsbüttel. Die vielen Altbauten sind attraktiv, die Nachfrage nach Wohnraum übersteigt das Angebot. Und trotzdem gibt es in keinem anderen Hamburger Bezirk so viele Wohnungen, die an Feriengäste statt an Eimsbütteler vermietet werden.

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Allein auf der Plattform “Airbnb” tauchen über 1000 Angebote auf, wenn man nach Unterkünften in Eimsbüttel sucht.

Gleichzeitig würden viele Menschen gerne in Eimsbüttel wohnen und sind auf der Suche nach einem Zuhause. Wie kann es sein, dass der dringend benötigte Wohnraum immer häufiger auch an Feriengäste vermietet wird?

Mehr Wohnraumschutz in Eimsbüttel

Um Wohnraum zu schützen, hat der Hamburger Senat 2019 eine neue Regelung beschlossen: eine Registrierungspflicht für Ferienvermietungen.

So soll in dichtbewohnten Bezirken wie Eimsbüttel dafür gesorgt werden, dass Wohnungen erhalten bleiben. Gleichzeitig soll die Regelung bewirken, dass Wohnraum nicht zweckentfremdet wird – also sich beispielsweise in eine Ferienwohnung verwandelt.

Hinter der Registrierungspflicht steckt das Konzept der Wohnraumschutznummern. Normalerweise gilt: Wer eine Wohnung an Feriengäste vermieten möchte, muss diese zweckentfremden, da sie nicht mehr hauptsächlich zum Wohnen genutzt wird. Die Wohnung ist dann offiziell kein Wohnraum mehr, sondern darf für gewerbliche Zwecke genutzt werden.

Neue Möglichkeiten für Ferienvermietungen

Seit 2019 ist es Mietern und Eigentümern möglich, ihren Wohnraum kurzzeitig anderen Personen zu überlassen, ohne dafür eine Zweckentfremdung beantragen zu müssen: mit der Wohnraumschutznummer.

Eine solche Nummer kann der Mieter oder Eigentümer beantragen. Dies ist innerhalb weniger Minuten auf dem Serviceportal der Stadt Hamburg möglich und kostenfrei. Damit verbunden sind konkrete Regeln für die Vermietung. Die Stadt will so eine Kontrolle der Ferienvermietungen erreichen.

Hohe Bußgelder

Diese Ausnahmeregelung gilt allerdings nur für zwei Fälle: wenn der Eigentümer oder Mieter die Wohnung maximal acht Wochen pro Jahr vermietet, oder wenn er pro Vermietung unter 50 Prozent der Wohnfläche anbietet.

Außerdem ist es verpflichtend, die Wohnraumschutznummer bei der Vermietung anzugeben, beispielsweise in Vermietungsportalen wie „Airbnb”. Bei Verstößen drohen Bußgelder bis 500.000 Euro.

Gute Nachrichten für den Wohnraumschutz

Gabor Gottlieb, Vorsitzender der SPD-Fraktion Eimsbüttel, bezeichnet die Wohnraumschutznummern als Erfolg: Seit Einführung der Regelung seien keine Ferienvermietungen über acht Wochen beantragt worden. Das zeige, dass die Wohnungen auch noch wirklich als Wohnraum genutzt werden.

“Vermutlich halten sich viele Eimsbütteler die Möglichkeit einer Urlaubsvermietung offen”, sagt Gottlieb. Während einer eigenen Reise seine Wohnung an Feriengäste zu vermieten sei absolut legitim und sollte strikt von langfristigen Vermietungen unterschieden werden.

„Die Dunkelziffer ist deutlich höher“

Grundsätzlich seien solche kurzzeitigen Überlassungen unproblematisch, bestätigt Mikey Kleinert, Sprecher der Linksfraktion Eimsbüttel. Allerdings sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Außerdem dürfte es in vielen Fällen zu deutlich längerer Vermietung kommen, sagt Ulf Schelenz, Geschäftsführer des Grundeigentümerverbands Hamburg. Das bestätigt auch Mikey Kleinert: Plattformen wie “Wunderflats” böten Wohnungen mit einer Mindestdauer von einem Monat an und fielen so aus der Regelung heraus. Diese gelte nämlich nur für Angebote, die täglich oder wöchentlich abgerechnet werden, nicht für monatliche Vermietungen.

Hinzu kämen Anbieter wie “Stacey”, die vollständig möblierte Apartments für mehr als zwei Wochen vermieten. Das seien oft große Zimmer, die sich wunderbar für eine WG eignen würden, sagt Kleinert. Hier vermutet er viel Leerstand, da die Preise so hoch sind. “Für das gleiche Geld könnte man in einem guten Hotel wohnen.” 

Plötzlicher Anstieg an Ferienwohnungen im Januar

Doch aktuell ist noch eine ganz andere Entwicklung auffällig: Innerhalb weniger Wochen ist die Zahl der vergebenen Wohnraumschutznummern von etwa 1.900 auf über 2.500 gestiegen.


Laut Expertenmeinung kann das einige Probleme nach sich ziehen. Wie es zu diesem starken Anstieg kommen konnte und was das für Eimsbüttels Wohnungsmarkt bedeuten könnte.


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