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Michaela Rau führt die "Käse-Ecke" im Eppendorfer Weg seit über drei Jahren. Foto: Julia Haas
Michaela Rau führt die "Käse-Ecke" im Eppendorfer Weg seit über drei Jahren. Foto: Julia Haas
Schließung

„Käse-Ecke“ im Eppendorfer Weg schließt

Nach über 35 Jahren macht die „Käse-Ecke“ im Eppendorfer Weg zu. Über die Hintergründe und die Hoffnung, dass es woanders weitergeht.

Von Julia Haas

In der „Käse-Ecke“ herrscht am Donnerstagnachmittag reges Treiben. Kunden betreten den Laden im Eppendorfer Weg, lassen sich beraten, probieren sich durch das Käseangebot und kaufen ein. Einige bleiben für ein kurzes Gespräch – und äußern ihr Bedauern über das, was in wenigen Tagen bevorsteht.

Nach über 35 Jahren muss der Laden – bekannt für frischen Käse und Schinkenspezialitäten – schließen.

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Finanzielle Gründe zwingen Inhaberin zur Schließung

Vor dreieinhalb Jahren hat Michaela Rau die „Käse-Ecke“ übernommen – und modernisiert. Dem Sortiment ist sie treu geblieben und hat es erweitert: frischer Käse aus der Schweiz, Frankreich und der Region sowie Schinkenspezialitäten aus Südtirol und Italien, dazu passende Weine und wechselnde Snacks.

Das Angebot kommt an, der Laden läuft, sagt die Inhaberin. Und dennoch lässt die finanzielle Lage ihr keine andere Option, als aufzugeben.

Weniger Umsatz im Lebensmittelhandel – „Käse-Ecke“ betroffen

Wie viele Lebensmittelgeschäfte ist auch die „Käse-Ecke“ von Umsatzeinbußen betroffen. „Die Kunden kommen nach wie vor, aber sie kaufen weniger ein.“ Statt wie früher für 50 bis 60 Euro würden die Kunden jetzt für 15 bis 20 Euro einkaufen. Seit Jahresbeginn sei der Umsatz um rund 30 Prozent zurückgegangen.

info

Umsatzeinbruch im Lebensmittelhandel

Deutschlandweit nimmt der Umsatz im Lebensmittelhandel ab. Laut Statistischem Bundesamt war der reale Umsatz im April 4,4 Prozent geringer als im Vorjahresmonat. Damit sei der Umsatz seit 22 Monaten rückläufig, heißt es in einer Pressemitteilung. Als Auslöser nennt das Statistische Bundesamt die gestiegenen Lebensmittelkosten.

Gleichzeitig seien die Stromkosten gestiegen, die hohe Ladenmiete nicht verhandelbar. Nachdem sie die Corona-Krise unbeschadet überstanden hat, kann Rau die aktuelle Situation nicht mehr stemmen.

„Käse-Ecke“: Fortsetzung in der Nachbarschaft?

Mit dem endgültigen Aus will sich Rau aber nicht abfinden. Sie hofft auf eine Fortsetzung in der Nachbarschaft. Was dazu fehlt, ist die passende Ladenfläche. „Maximal 50 Quadratmeter, eine bezahlbare Miete und in Hoheluft-West“, lautet ihre Wunschvorstellung.

Aktuell läuft der Ausverkauf im Eppendorfer Weg. Noch rund zehn Tage können die Kunden bei der „Käse-Ecke“ einkaufen.


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