„Lagerkoller“: Eimsbütteler entwickeln App für Familien
Seit dem 13. März sind Schulen und Kitas geschlossen. Mindestens ein Elternteil bleibt mit den Kindern zu Hause, die rund um die Uhr beschäftigt werden wollen. Für alle, die sich in dieser Situation befinden, haben Paul Guhl und Sebastian Simon die kostenlose App „Lagerkoller“ entwickelt.
Von Marianne Bruhns„Meine Frau geht weiterhin arbeiten. Ich muss mit meiner Tochter zu Hause bleiben.“ Vor dieser Situation hatte der Eimsbütteler Simon Guhl großen Respekt. Hatte. Denn als er merkte, dass es anderen Eltern genauso geht, kam ihm die Idee für die App „Lagerkoller“.
Gemeinsam mit seinem Freund Sebastian Simon hat Paul Guhl innerhalb von drei Wochen eine App entwickelt. Denn Simon befand sich in der gleichen Situation wie Guhl und ließ sich Tag für Tag neue Ideen für sein Kind einfallen. Also warum nicht mit anderen teilen? „Die App lebt davon, dass Leute mitmachen.“ In der kostenlosen Anwendung kann jeder Beschäftigungsideen hochladen. Natürlich anonym. Eltern finden darüber einerseits neue Spielideen, andererseits können sie andere mit ihrer eigenen Kreativität inspirieren.
Ideen für jedes Alter
Jeder Eintrag in der App ist einer Kategorie zugeordnet. Neben Basteln, Bewegen, Experimentieren, Kochen/Backen und Lernen gehören Malen und Spielen dazu. So können die Nutzer die Ideen filtern und die passende Aktivität auswählen. Ein Beitrag besteht aus einem Foto des Projekts und einer kurzen Anleitung. Guhl legt dabei großen Wert darauf, dass die User sensibel mit Fotos ihrer Kinder umgehen.
Dabei haben die Entwickler alle Altersstufen berücksichtigt: Für Kinder von eins bis 13 Jahren ist für jeden etwas dabei. Für die jüngeren werden Projekte wie der Popcorn-Baum, die Hühner-Rolle oder eine Matschküche vorgeschlagen. Älter Kinder können Komposter bauen, einen Wasserfall basteln oder eine Schatzsuche organisieren.
Nutzer können App gestalten
Guhl und Simon sind beide keine Softwareentwickler. „Lagerkoller“ entstand gemeinsam mit einer Hamburger Firma, die Apps entwickelt.
In Zukunft sollen auch Videos in der App geteilt werden können. Wie es danach mit „Lagerkoller“ weitergeht, entscheiden die Nutzer. Denn bis jetzt verwenden lediglich 100 bis 150 User die App. Wenn die App gut angenommen wird, können sich die beiden weitere Features vorstellen. „Lagerkoller“ ist kostenlos im App Store und seit Dienstag auch im Google Play Store verfügbar.
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