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"Lehmitz Weinstuben" haben seit Anfang 2023 geschlossen. Jetzt hat das Haus einen neuen Eigentümer.
„Lehmitz Weinstuben“ stehen seit Anfang 2023 leer. Jetzt tut sich etwas. Foto: Christiane Tauer
Immobilien

Überraschender Deal: Ehemaliger Energiehändler kauft „Lehmitz Weinstuben“

Die Immobilie der ehemaligen „Lehmitz Weinstuben“ an der Faberstraße hat einen neuen Besitzer – mit einer ziemlich bedeutsamen Vergangenheit. Wie seine Pläne aussehen.

Von Christiane Tauer

„Lehmitz Weinstuben“ waren eine Institution in Eimsbüttel. Als Inhaber Bernd Lehmitz Anfang 2023 in den Ruhestand ging, schloss das von seinem Vater gegründete Weinlokal nach 95 Jahren und hinterließ eine Lücke im Viertel. Jetzt tut sich etwas. Nach Informationen der Eimsbütteler Nachrichten gibt es einen neuen Eigentümer des Gebäudes, der auch für die Gastronomie neue Pläne hat. Um welche in der Öffentlichkeit kaum bekannte Größe des Energiemarkts es sich beim Käufer handelt.

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Durch Kauf das „Geschäftsfeld erweitern“

Es ist die Sunimex Handels-GmbH – bis Ende 2022 war das Unternehmen Generalimporteur der Bundesrepublik Deutschland für russisches Erdöl. Aufgrund der EU-Sanktionen gegen Russland vor dem Hintergrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine kamen die Erdöl-Importe aus Russland Anfang 2023 jedoch zum Erliegen. Und damit auch das Tätigkeitsfeld von Sunimex.

Mit Erdöl habe man nichts mehr zu tun, bestätigt Sunimex-Prokuristin Janna Zours gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten. Mit dem Erwerb der Lehmitz-Immobilie in Eimsbüttel wolle das Unternehmen sein Geschäftsfeld erweitern. „Es ist unsere erste Immobilie.“

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Wer ist Sunimex?

Die Sunimex Handels-GmbH war nach eigenen Angaben von 1999 bis zum Beginn der EU-Sanktionen gegen Russland Anfang 2023 Generalimporteur der Bundesrepublik Deutschland für russisches Erdöl.

Eine eigene Webseite scheint das Unternehmen mit Sitz am Jungfernstieg nicht zu haben. Informationen zu seiner Tätigkeit sind lediglich in alten Medienberichten zu finden, etwa in einem Spiegel-Artikel aus dem Jahr 2014. Darin werden Streitigkeiten mit dem russischen Ölproduzenten Lukoil beschrieben, der durch einen Öl-Lieferstopp bei Sunimex offenbar höhere Preise erzwingen wollte.
Über die betroffene Druschba-Pipeline hatte Deutschland damals laut Spiegel etwa ein Fünftel seines Erdöl-Bedarfs bezogen.

„Lehmitz Weinstuben“: Gebäude wird saniert

Geplant sei, in der derzeit leerstehenden Erdgeschossfläche des Hauses an der Faberstraße wieder einen Gastronomiebetrieb einzurichten. Den Namen des Restaurants könne sie noch nicht verraten, sagt Janna Zours.

Zunächst will Sunimex das gesamte Gebäude nach eigenen Angaben sanieren. Es sei in keinem guten Zustand, sowohl was die Gewerbefläche im Erdgeschoss angehe als auch die sechs Wohneinheiten in den oberen Stockwerken.

Bauamt muss Arbeiten noch genehmigen

Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten losgehen, allerdings laufe derzeit noch der Genehmigungsprozess beim Bauamt, so die Prokuristin.

„Wir wollen keine Luxussanierung“, erklärt sie. Das Gebäude solle nur modernisiert werden. Da während der Bauarbeiten niemand im Haus wohnen könne, seien die Mieter bereits über das Vorhaben informiert worden.

Bernd Lehmitz ist informiert

Kündigungen soll es aber nicht gegeben haben – zumal der Beginn und die Dauer der Arbeiten noch nicht feststehen würden.

Mit Bernd Lehmitz, dem ehemaligen Eigentümer des Hauses, seien die Bauarbeiten abgesprochen, ergänzt Janna Zours. Direkt eingebunden sei er aber nicht.

Differenzen mit Burgerladen

„Ich habe mich mental rausgezogen“, bekräftigt dieser gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten. Zuletzt hatte Lehmitz Ärger mit einem Gastrounternehmen, das die Erdgeschossfläche Anfang 2023 angemietet hatte und dort eigentlich einen Burgerladen eröffnen wollte. Es gab aber Differenzen über den baulichen Zustand der Fläche sowie die Frage, wer welche Kosten trägt.

Die Sache ging über Anwälte, am Ende habe er noch einmal Geld bezahlt – „dann Schnitt und weg“, so Lehmitz. Viel mehr möchte er dazu nicht sagen.

Neue Heimat in Schnelsen gefunden

Im August dieses Jahres, als das Haus verkauft war, zog Lehmitz schließlich nach Schnelsen. „Eimsbüttel ist nicht mehr das, was ich geliebt habe“, sagt der 64-Jährige zu der Entwicklung des ehemaligen Arbeiterstadtteils. Jetzt freue er sich darauf, mit einem Boot über die Elbe zu schippern und das Leben zu genießen.


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