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Der 70-Jährige Erich Thimm beim Haspa Marathon in Hamburg. Foto: Erich Thimm
Der 70-Jährige an der Außenalter bei Kilometer 18 vom Marathon. Foto: Erich Thimm
Spendenkampagne

Marathon in Hamburg: 70-Jähriger läuft mit und sammelt Spenden

Erich Thimm aus Eimsbüttel ist 70 Jahre alt und gerade seinen 60. Marathon gelaufen. Sein Ziel: Spenden sammeln.

Von Sandra Kunkel

Wenn der 70-Jährige daran denkt, dass er einen ganzen Marathon gelaufen ist, ist die Vorstellung für ihn immer noch überwältigend – auch wenn Erich Thimm das am 24. April bereits zum 60. Mal getan hat. Und zwar beim Haspa-Marathon Hamburg.

Sein Trick: Er teilt sich den Lauf in kleine Etappen ein. Hier die erste Getränkestelle, dort die ersten Leute, die er kennt und ihn anfeuern. Und dann sind da noch die Samba-Rhythmen der Musiker an der Strecke, die ihm einen Rhythmus geben. So kommt er mit Spaß im Ziel an.

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Spendenkampagne läuft noch

Dieses Mal hat Thimm zu seinem Marathon-Lauf sogar eine eigene Spendenkampagne gestartet. Sie geht noch bis zum 12. Mai. Die Spenden bekommen Vereine, in denen er Mitglied ist – Zukunft-Frieden e.V.  und run2gether.

Die rund 42 Kilometer des Haspa-Marathons ist der Rentner in 4 Stunden, 6 Minuten und 11 Sekunden gelaufen, als viertbester Läufer über 70 Jahren. Auf Platz 3.184 kam er ins Ziel. Er lächelt und sagt stolz: „Es ist mir schon wichtig, mittendrin zu laufen, zwischen allen Läufern, auch mit den Jungen.“

Glücklich im Ziel angekommen: Thimm nach 4:06:11. Bild: Erich Timm
Glücklich im Ziel angekommen: nach 4 Stunden, 6 Minuten und 11 Sekunden. Bild: Erich Timm

Der 70-Jährige wurde spät zum Läufer

Dabei war er eigentlich lange ein Sportmuffel. Noch mit 45 Jahren stand der Verwaltungsangestellte aus der Tornquiststraße an der Marathonstrecke und dachte sich: „Im Leben nicht“. Aber schon ein Jahr später haben seine beiden kleinen Töchter ihn zum Joggen überredet. Und dafür ist er ihnen sehr dankbar, denn das Laufen habe ihn fit gemacht.

„Also, ich mache allen Mut, auch anhand meines Beispiels, dass man in jedem Lebensalter anfangen kann“, sagt der grauhaarige Mann mit dem strahlenden Lachen. Es gebe immer einen Weg, man müsse nur seinen eigenen finden. Bei ihm war es so, dass er nach dem Urlaub anfing zu joggen. Als er das erste Mal um die Außenalster lief, war das für ihn eine gewaltige Strecke: „Hinterher lag ich auf dem Rücken und hab’ gepumpt wie ein Maikäfer.“

20 Jahre lang drei Marathons pro Jahr

Kurz darauf lernte der Eimsbütteler beim ETV zufällig die Initiatoren einer freien Marathongruppe kennen. Schon im Jahr darauf war es so weit: sein erster Marathon – und es ging ganz gut. Also machte er weiter und lief fortan 20 Jahre lang drei Marathons im Jahr. Thimm sagt: „Ich fühle mich heute körperlich besser als vor 30 Jahren.“

Er kramt in seinen Unterlagen, denn er hat sich eine Liste gemacht, um sich zu erinnern: Auf der ganzen Welt sei er gelaufen, in der Heimat, aber auch in Wien, in der Türkei und in Venedig. Sein größtes Highlight war New York, zu seinem 50. Geburtstag. Aber er sei nie nur wegen der Läufe gereist, dazu sei er nicht der Typ, sagt er.

Von kenianischen Läufern gecoacht

Mit dem Verein run2gether ist er in einem Trainingscamp in Österreich gewesen, dort wurde er von kenianischen Läufern gecoacht. Sie haben kenianisch gegessen, gefeiert und sind gelaufen.

Solche Projekte seien ein toller kultureller Austausch, und mit gemeinsamen sozialen Projekten könnte man auch noch helfen, findet Thimm. Erst kürzlich, im März, ist er mit dem Verein Zukunft-Frieden für Spenden an ukrainische Flüchtlinge gelaufen. „Mein Motto ist, wie Willy Brandt sagte: Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts“, sagt der 70-Jährige.

Coaching mit kenianischen Läufern in Österreich. Foto: Erich Thimm
Morgenlauf zusammen mit kenianischen Läufern in Österreich 2016. Foto: Erich Thimm

Der 60. Marathon – nach Auszeit

Dass er den Haspa-Marathon in Hamburg mitlaufen könnte, damit hatte der Rentner gar nicht mehr gerechnet. Sechs Jahre lang hatte er an keinem Marathon mehr teilgenommen, wegen einer Laufverletzung. Thimm sagt, er hätte es übertrieben. Danach musste er sich das Laufen wieder neu erarbeiten und habe lange „Wellness-Sport“ gemacht. Er sei gejoggt, um Spaß zu haben, dreimal die Woche.

Thimm sagt, er wollte „draußen sein und Wind und Regen und Wetter spüren“. Auch das sei Laufleidenschaft. Zu seinem 70. Geburtstag nahm er sich dann wieder einen Halbmarathon vor, ganz nach dem Motto: Mach mal halblang. Doch eine Quarantäne kam dazwischen.

Bis Kilometer 35 hatte er viel Spaß

Die Corona-Zeit hat ihn motiviert, sich noch mehr zu bewegen, so dass er nun auch wieder einen ganzen Marathon geschafft hat. „Der Haspa-Marathon lief super, bis Kilometer 35 hatte ich viel Spaß – ich habe mit Leuten geschnackt, und wir haben uns motiviert.“ Danach wäre er etwas schwächer geworden, sagt er „Ich bin aber dann im Ziel sofort hellwach und einfach nur noch glücklich gewesen – ich habe mich gefreut, noch so fit zu sein!“

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