Es geht los: 22 Omikronfälle und viele Verdachtsfälle
Omikron ist in Hamburg angekommen und setzt sich durch: 22 eindeutige Fälle gibt es und viel mehr Verdachtsfälle. Ab jetzt wird alles ganz schnell gehen.
Von Christian LitzDie Zahlen steigen: Stand Monntagnachmittag gibt es in Hamburg 22 Omikroninfektionen, so der Sprecher der Sozialbehörde. Das ist nur die offiziell bestätigte Zahl. Die Dunkelziffer bei Omikron ist höher als bei den anderen Corona-Varianten, weil es sieben Tage dauert, um über eine Genomsequenzierung eine Bestätigung für Omikron-Infektionen zu erhalten. Der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfreich sagt: „Viele weitere Fälle werden gerade geklärt.“ Die Analyse im Labor geht nicht schneller.
Nur noch Frage des Wann
Es sei keine Frage, ob die Omikron-Welle in Hamburg ankomme, sondern wann. Ob eine Corona-Infektion auch eine Omikron-Infektion ist, das kann nur festgestellt werden, wenn nach der Bestätigung von Corona die Genomanalyse eingeleitet wird, weil ein Verdacht besteht. Das heißt meist: Wenn wer aus Südafrika eingereist ist. Kurze Zeit hatte in Hamburg die Hoffnung bestanden, dass die Kontaknachverfolgung der ersten Fälle von Ansteckungen mit der Omikron-Variante perfekt funktioniert hat.
Der Rückblick: Am Dienstag, den 7. Dezember hat die Hamburger Sozialbehörde, die für Corona zuständig ist, den ersten Omikron-Fall Hamburgs gemeldet. Wahrscheinlich war die Infektion am Vortag erkannt worden. Der Fall war wohl in Eimsbüttel. Was die Behörde aber aus Prinzip nicht bestätigt.
Das Datum bedeutet, dass der Verdacht Omikron sechs oder sieben Tage vorher aufkam, nachdem die Person als mit Corona infiziert erkannt wurde. Wenn diese sich getestet hat, weil sie Symptome spürte, war sie wohl drei Tage infektiös in Hamburg.
Eine Woche und mehr infektiös
Oder es bedeutet, dass die Omikron-Variante bei einer Routineprüfung im Labor entdeckt wurde. Denn einige Corona-Tests werden nach einer Zufallsauswahl nochmals im Labor per Genomanalyse genauer untersucht. Da die Person kein Reiserückkehrer war, liegt die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihre Omikron-Infektion bei einer stichprobenartigen Untersuchung entdeckt wurde. In der ganzen Zeit war die Person infektiös.
Die Person hätte also ab Ende November die hoch ansteckende Omikron-Variante in Eimsbüttel und Hamburg verbreiten können.
Am Donnerstag, den 9. Dezember meldete die Sozialbehörde vier weitere Fälle. Die hätten wohl nichts mit dem ersten Fall zu tun. Was das Risiko erhöht, dass die neue Version der Pandemie beginnt. Denn auch diese vier Personen sind eine Woche infektiös gewesen. Allerdings waren unter ihnen Reiserückkehrer, was, wenn sie aus einem Risikogebiet kamen, dafür gesorgt haben dürfte, dass sofort die Genomanalyse eingeleitet wurde und dass die Personen in Isolation waren.
Jetzt sind es aber schon fünf Fälle in Hamburg. Am Freitag, den 17. Dezember meldet die Sozialbehörde zwei weitere Fälle. Und heute, am Montag, 20. Dezember eine Gesamtzahl von 22 Omikron-Fällen.
Viele Verdachtsfälle nach Kontaktnachverfolgung
Die können noch nicht durch Tests bei der Kontaktnachverfolgung der Fälle vom Freitag erkannt worden sein, weil diese sechs oder sieben Tage dauert. Derzeit gebe es viele Verdachtsfälle, so die Sozialbehörde. Selbst wenn nicht alle am Ende wirklich Omikron-Fälle sind, heißt das: Die Zahlen werden ab jetzt schnell steigen.
Die Delta-Variante war zuletzt die, die für hundert Prozent der Corona-Fälle in Hamburg verantwortlich war. Sie hatte innerhalb von drei Wochen alle anderen Varianten verdrängt. Omikron gilt als wesentlich ansteckender als die Delta-Variante.
Erster Omikronfall: Quarantäne zu Ende
Es gab bisher nur eine Corona-Variante, die sogenannte brasilianische, die in Hamburg für nur 20 Fälle gesorgt hat und wieder verschwunden ist. Da Omikron jetzt bereits bei 22 ist und es viele Verdachtsfälle gibt, ist die Chance, dass Omikron an Hamburg vorüber geht, bei Null.
Der erste Fall, der inzwischen 14 Tage in Quarantäne war, kann morgen, Dienstag, den 21. Dezember die Quarantäne beenden.
Diese Person ist nicht mehr infektiös und hat Omikron hinter sich. Als bisher einzige Hamburgerin oder einziger Hamburger.