
Proteste gegen Baumfällung an der Unnastraße
Eimsbütteler Anwohner protestieren gegen die Baumfällung an der Unnastraße/ Im Gehölz: Drei alte Linden sollen für den Bau einer Bushaltebucht gefällt werden. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation hatte diese Entscheidung im Zuge der Fahrbahnsanierung getroffen.
Von Ida WittenbergAnwohner der Unnastraße sind aufgebracht: Die Verkehrsbehörde will die Bushaltestelle Goebenstraße hinter die Ampelkreuzung verlegen. Für den Bau einer Haltebucht müssen drei Linden gefällt werden. Zudem befürchten die Bürger eine Erhöhung der Lärm- und Schadstoffemissionen. Bei der Linken treffen die Proteste auf Zustimmung: „Gut wäre es, den alten Standort für die Haltestelle zu belassen oder auf eine neue Bushaltebucht zu verzichten, da dadurch höchstens ein Baum geopfert werden müsste.
Keine Alternative für eine Verlegung
Pressesprecherin Susanne Meinecke von der Verkehrsbehörde betont dagegen, dass es keine Alternative für die Verlegung der Bushaltestelle an den neuen Standort gibt. „Haltestellen werden heutzutage grundsätzlich nach der Kreuzung angeordnet, damit der Bus gleich losfahren kann, wenn der letzte Fahrgast ein- oder ausgestiegen ist“, argumentiert Meinecke. Dadurch würden die Busse 50 Sekunden Zeit gewinnen. Das ergibt nach den Berechnungen der Verkehrsbehörde für alle Haltestellen in Hamburg eine Zeitersparnis von 17.000 Stunden pro Jahr.
Weitere Standorte seien von der Behörde ebenfalls geprüft worden, als besonders sinnvoll habe sich jedoch nur der gewählte Standort erwiesen. Dieser bringe für viele Fahrgäste mehr Komfort mit sich. Andere Standorte Richtung Altona hätten weitere Wege bedeutet, was besonders für Menschen mit Gehbehinderung von Nachteil gewesen wäre. Zudem wäre der Abstand zur nächsten Haltestellte sehr klein gewesen und die Bushaltestelle hätte sich direkt vor dem Park am Weiher befunden. Gerade im Dunkeln sei dies vor allem für Frauen unsicher, rechtfertigt sich die Verkehrsbehörde.
Verkehrsbehörde reagiert auf Proteste
Das Wartehäuschen der Bushaltestelle wurde aufgrund der Einwände der Anwohner bereits verlegt. Nun steht es nicht mehr unmittelbar vor einem Wohnhaus. Zudem ist es nun möglich, die Bushaltestelle durch einen von einer Ampel gesicherten Übergang zu erreichen. Zusätzlich hat das Bezirksamt veranlasst zwei neue Bäume in unmittelbarer Nähe zu pflanzen. Bis diese die Größe der alten Linden erreicht haben, wird es allerdings noch einige Jahrzehnte dauern.
Den Vorwurf, dass zu wenig Platz für Fußgänger, wartende Fahrgäste und Radfahrer bleibt, streitet Meinecke ab: „Die Radfahrer werden auf der Straße geführt – für Fußgänger und Fahrgäste sollte also genügend Platz bleiben.“
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