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Die einen parken noch quer, die anderen schon längs: In der Hartwig-Hesse-Straße müssen sich Autofahrer auf Neuerungen einstellen.
Die einen parken noch quer, die anderen schon längs: In der Hartwig-Hesse-Straße gibt es Neuerungen für Autofahrer. Foto: Christiane Tauer
Verkehr

Querparken nicht mehr geduldet – Autofahrer von Strafzetteln überrascht

Rund um Hartwig-Hesse-Straße und Luruper Weg haben Autofahrer plötzlich Strafzettel fürs Querparken erhalten. Bei vielen ist die Aufregung groß.

Von Christiane Tauer

Aufregung in der Hartwig-Hesse-Straße: Seit Jahrzehnten parken hier Autos an beiden Straßenseiten quer zur Straße. Plötzlich gab es dafür aber Strafzettel.

Anwohner Mirko K. berichtet von „rund 200 Strafzetteln“ in den vergangenen Tagen. „Ohne Begründung oder vorherige Ankündigung.“

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Anwohner in Sorge um Parkplätze

Die Aufregung unter den autofahrenden Anwohnern des Viertels ist groß. Neben der Hartwig-Hesse-Straße ist auch der Luruper Weg von der Strafzettel-Aktion betroffen, wie Anwohnende den Eimsbütteler Nachrichten berichten.

Nach Ansicht von Mirko K. würden mindestens 50 Prozent der Parkplätze im Viertel wegfallen. „In Zukunft wird es ziemlich unmöglich sein, trotz Bewohnerparkausweis einen Parkplatz zu finden“, ist er überzeugt.

Stresslevel bei Autofahrern hoch

Eine andere Anwohnerin berichtet, dass der Stresslevel bei den Autofahrern im Viertel derzeit hoch sei.

„Hier wird über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden und Parkplätze werden weiter und weiter reduziert – mit dem Ziel, die Autos aus dem Stadtteil zu verbannen.“ Nur so direkt würde das niemand zugeben.  

Querparken als Gewohnheitsrecht gesehen

Gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten bestätigt die Polizei, dass sich viele Betroffene an das zuständige Polizeikommissariat 23 gewandt hätten. „Bei einigen Bürgern stößt die Ahndung des Querparkens auf Verwunderung und Unmut, da dies als Gewohnheitsrecht angesehen wird“, sagt Pressesprecher Holger Vehren.

Mit „Gewohnheitsrecht“ meint er: In vielen Straßenabschnitten haben Autofahrer jahrzehntelang quer zur Straße geparkt, obwohl dort das Querparken nicht erlaubt war.

Autos müssen rechts in Fahrtrichtung parken

So darf laut Polizei zum Beispiel im Abschnitt der Hartwig-Hesse-Straße zwischen Methfessel- und Sartoriusstraße nur von Hausnummer 2 bis 16 quer geparkt werden. Im Luruper Weg ist das Querparken nur von Hausnummer 37 bis 53 erlaubt. Für alle anderen Straßenabschnitte gilt: Sofern die Parkordnung nichts anderes vorgibt, müssen Autos immer rechts in Fahrtrichtung am Fahrbahnrand parken.

Über diese Regelungen haben sich die Autofahrenden im Viertel offenbar lange Zeit hinweggesetzt – ohne dass das Falschparken jemals geahndet wurde.

Querparken geahndet wegen Anwohnerparken?

Warum ist die Duldung jetzt vorbei? Darauf geben weder Polizei noch Verkehrsbehörde eine klare Antwort. Es scheint aber, dass ein Zusammenhang zur Verkehrswende und zum Anwohnerparken besteht.

Im September vergangenen Jahres wurde das Anwohnerparken im Viertel rund um die Hartwig-Hesse-Straße eingeführt.

Mitarbeiter für Kontrollen unterwegs

Ein Sprecher der Verkehrsbehörde erklärt, dass der Außendienst des Landesbetriebs Verkehr in den Bewohnerparkzonen zum einen überprüft, ob eine Parkberechtigung im Auto ausliegt oder über das Handyparken vorhanden ist.

Zum anderen kontrollieren die Mitarbeiter, „ob das Parken im Rahmen der Straßenverkehrsordnung regelwidrig oder verkehrsgefährdend stattfindet“. Rückte das unerlaubte Querparken also erst durch die weitflächigen Kontrollen im Zuge des Anwohnerparkens in den Fokus?

Querparken: Auch Kritik von Anwohnern

Die Pressestelle der Polizei betont, ihrerseits sei „keine Veränderung des Anzeigeverhaltens bekannt“. Die Beamten würden nur zu einem bestimmten Anlass in die Wohngegenden ausrücken, beispielsweise wenn Feuerwehrzufahrten blockiert sind. Für Kontrollen in den Bewohnerparkzonen sei der Landesbetrieb Verkehr zuständig.

Abgesehen davon berichtet der Polizeisprecher, dass nicht nur Beschwerden von Autofahrern die Dienststellen erreichen. Viele Anwohnende hätten sich gemeldet, die ihr Unverständnis zu der vorherrschenden „unerlaubten“ Parksituation äußerten. Diese dürften sich über das jetzige Einschreiten freuen.

Nur bei diesem Schild ist das Querparken erlaubt. Foto: Christiane Tauer

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