Warum engagierst Du Dich für (D)einen Stadtteil?
Im Bezirk Eimsbüttel gestalten viele Ehrenamtliche ihre Stadtteile mit. Was treibt sie an? Zu Besuch bei Stadtteilzentren und -vereinen.
Von Eimsbütteler NachrichtenMechthild Führbaum, Bürgerhaus Lokstedt
Mechthild Führbaum leitet seit vier Jahren das Bürgerhaus Lokstedt, das vor 50 Jahren gegründet wurde. Es bietet Sprach- und Yogakurse, Ausstellungen, Lesungen sowie Musikveranstaltungen an. Auch eine Kita sitzt im Haus.
Warum engagierst Du Dich in Lokstedt?
„Ich wohne nicht in Lokstedt, sondern in Harvestehude. Dass ich hier gelandet bin, war reiner Zufall. Ich habe 18 Jahre Politik gemacht, war Vorsitzende der Bezirksversammlung. Als ich aufgehört habe, wurde ich gefragt, ob ich das Bürgerhaus leiten möchte. Ich war immer ein Kulturmensch und habe mich für Regionales und Stadtplanung interessiert – das Bürgerhaus verbindet all das.”
Bürgerhaus Lokstedt, Sottorfallee 9
Holger Hansen, EimsV
Holger Hansen ist stellvertretender Vorsitzender und Mitbegründer vom EimsV. Der 2018 gegründete Verein organisiert unter anderem Stadtteilgespräche mit Politikern, Kinderfeste und Clean-ups in Eimsbüttel.
Warum engagierst Du Dich in Eimsbüttel?
„Ich bin hier geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen und habe hier gearbeitet. Eimsbüttel ist der Stadtteil. Das ist ein Lebensgefühl. Deshalb bringe ich mich hier ein. Ich bin auch stellvertretender Vorsitzender des Osterstraße e.V. Beim Umbau der Osterstraße hatten wir die Gewerbetreibenden vertreten. Damals kam der Gedanke auf, einen Bürgerverein zu gründen, um die Kommunikationslücke zwischen Bürgern und zum Beispiel den Behörden zu schließen.”
EimsV, Eimsbütteler Marktplatz 1c (im Spielhaus)
Fabian Schnack, Kulturhaus Eidelstedt
Fabian Schnack ist der Vorsitzende des Trägervereins im Kulturhaus Eidelstedt. Hier werden unter anderem Integrationsangebote, Kochabende, Kunstausstellungen und Theateraufführungen organisiert.
Warum engagierst Du Dich in Eidelstedt?
„Als ich zum Studium nach Hamburg gezogen bin, war Eidelstedt mein erstes Zuhause. Hier habe ich meine Wurzeln geschlagen. Im Kulturhaus bin ich gelandet, weil ich politisch aktiv bin und mich in diesem Kontext oft mit anderen hier getroffen habe. Irgendwann habe ich mich mehr mit dem Kulturhaus beschäftigt und gemerkt, dass es eine wichtige Anlaufstelle im Stadtteil ist. Ich wollte mich in einem Verein engagieren, der einen möglichst großen Mehrwert für Eidelstedt als Gruppe hat.”
Kulturhaus Eidelstedt, Alte Elbgaustraße 12
Sabina Stelzig, Bürgerhaus Lenzsiedlung
Sabina Stelzig ist erste Vorsitzende im Verein der Lenzsiedlung. Er besteht aus vier Bereichen: der Kinder- und Jugendarbeit, dem Lenztreff für Familien, dem Bürgerhaus mit kulturellen Veranstaltungen und dem Seniorentreff. Zudem gibt es eine Klima-AG und Beratungsangebote.
Warum engagierst Du Dich in Lokstedt?
„Ich habe den Verein durch ein Forschungsprojekt kennengelernt. Ich war begeistert von der Nachbarschaft und von der Arbeit, die im Verein geleistet wird. Als der Verein einen neuen Vorstand brauchte, haben sie unter anderem auch mich gefragt. Auf den ersten Blick wirkt Lokstedt wie ein zerteilter Bereich – von den Villen im Zylinderviertel bis zu Orten wie der Lenzsiedlung. Es ist spannend, hier zu leben.”
Bürgerhaus Lenzsiedlung, Julius-Vosseler-Straße 193
Silke Seif, Freizeitzentrum Schnelsen
Silke Seif ist seit 2008 im Freizeitzentrum aktiv und die Vorsitzende des Vereins. Sie veranstaltet monatlich ein kommunalpolitisches Forum, um lokale Probleme zu besprechen. Der Verein wurde 1975 gegründet und umfasst rund 300 Mitglieder. Aktuell plant das Freizeitzentrum sich zu vergrößern, um Raum für mehr Angebote zu schaffen. Neben Sprachgruppen, Kulturveranstaltungen und einem Chor, produziert der Verein den Podcast „Endstation Schnelsen – Bitte Einsteigen”.
Warum engagierst Du Dich in Schnelsen?
„Das Stadtteilkulturzentrum ist seit seiner Gründung für die Schnelsener ein wichtiger Treffpunkt. Auch ich habe mit meinen damals noch kleinen Kindern die Angebote regelmäßig genutzt und über diesen Weg viele Menschen in meinem Stadtteil kennengelernt. Da ich mich schon seit meiner Jugend ehrenamtlich engagiere und auch politisch seit vielen Jahren aktiv bin, wurde ich im Sommer 2008 zur stellvertretenden Vorsitzenden des Freizeitzentrums Schnelsen von der Mitgliederversammlung gewählt.”
Freizeitzentrum Schnelsen, Wählingsallee 16
Dagmar Timm, Wir für Niendorf
Dagmar Timm ist die Schriftführerin im Vorstand von Wir für Niendorf. 2015 wurde Wir für Niendorf als Initiative für Flüchtlingshilfe ins Leben gerufen. 2020 entstand daraus ein Verein. Über 100 Ehrenamtliche engagieren sich. Der Fokus des Vereins liegt auf der Integration – die niedrigschwelligen Angebote sind aber für alle offen. Der Verein bietet unter anderem ein Café, Kunst-Workshops, Sprachkurse, Hilfe mit Behördenbriefen und Anträgen sowie Kochaktionen.
Warum engagierst Du Dich in Niendorf?
„2015 gab es in Niendorf viele Unterkünfte für Geflüchtete. Damals wurden Leute gesucht, die ehrenamtlich helfen. Ich hatte sofort Lust mitzumachen – und bin seitdem geblieben. Es ist schön, aktiv etwas im Stadtteil zu bewegen, ihn mitzugestalten. Nicht nur zu meckern, sondern auch etwas zu tun. So aktiv zu sein, hat mich mehr mit Niendorf verbunden.”
Wir für Niendorf, Tibarg 34 (bald Lippertsche Villa)
Umfrage: Alexis Milne
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