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Es lässt sich jetzt online nachgucken, nach wem Straßen in Hamburg benannt sind. Archivfoto: Julia Haas
Es lässt sich jetzt online nachgucken, nach wem Straßen in Hamburg benannt sind. Archivfoto: Julia Haas
Datenbank

Nach wem sind Straßen und Plätze in Eimsbüttel benannt?

In einer Datenbank der Stadt Hamburg kann man jetzt herausfinden, nach welchen Personen Straßen in Hamburg benannt sind. Einige Beispiele.

Von Frieda Stadtlander

Nach wem Straßen in Hamburg benannt sind, lässt sich seit kurzem ganz einfach online recherchieren. Die Stadt Hamburg hat eine Datenbank dazu veröffentlicht.

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Der Hamburger Senat schreibt dazu, dass Straßennamen nicht nur zur persönlichen Adresse jedes Bürgers gehören, sondern auch zum kollektiven Gedächtnis einer ganzen Stadt beitragen. Sie bieten nicht nur geografische, sondern auch kulturelle und gesellschaftspolitische Orientierung.

Ungerechtigkeiten spiegeln sich in Straßennamen wider

Über 30 Prozent aller benannten Verkehrsflächen, also Straßen, Plätze oder beispielsweise Brücken, sind in Hamburg nach Einzelpersonen oder Personengruppen benannt, heißt es in einer Pressemitteilung des Senats.

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Fast 3.000 der Namensgeber seien Männer, nur rund 490 der Verkehrsflächen seien nach Frauen benannt. Grundlage für eine Diskussion über die Geschlechterungerechtigkeit in Hamburg bietet die Datenbank der Frauenbiografien.

Straßennamen sind häufig nicht nur wegen des unausgewogenen Männeranteils kritisch zu hinterfragen, sondern auch wegen Benennungen nach kolonialen Akteuren oder Nationalsozialisten. In Hamburg und anderen deutschen Städten werden daher derzeit viele Straßen umbenannt.

Namen als Denkmal

In Eimsbüttel wurden in den letzten Jahren einige Verkehrsflächen nach Personen benannt, an die aus unterschiedlichen Gründen erinnert werden soll.

Der Anna-Politkowskaja-Platz

Der Platz zwischen Binderstraße und Feldbrunnenstraße in Rotherbaum heißt seit letztem Jahr Anna-Politkowskaja-Platz. Anna Politkowskaja war Journalistin, Autorin und Menschenrechtsaktivistin. Bekannt wurde sie durch Reportagen und Bücher über den Tschetschenienkrieg. Im Jahr 2006 wurde sie aus politischen Gründen ermordet.

Der Parnass-Platz

Der neue Parnass-Platz zwischen Methfesselstraße und Lappenbergsallee wurde nach dem jüdischen Ehepaar Hertha und Simon Parnass benannt. Hertha und Simon Parnass wurden 1942 von den Nationalsozialisten ermordet. Zuvor waren sie im Warschauer Ghetto inhaftiert und von dort in das Vernichtungslager Treblinka deportiert worden. Auf dem Parnass-Platz soll künftig ein Denkmal an die Familie Parnass erinnern.

Der Dorothea-Buck-Park

Auch die neue Fläche auf dem Autobahndeckel der A7 von der Heidlohstraße bis zur Frohmestraße wurde nach einem Opfer des NS-Regimes benannt. Die Fläche heißt jetzt Dorothea-Buck-Park. Dorothea Buck wurde 1936 aufgrund ihrer Schizophrenie zwangssterilisiert und setzte sich nach der NS-Zeit für die Aufklärung und die Anerkennung der Verbrechen an psychisch kranken und behinderten Menschen während des NS-Regimes ein. Sie wurde 2008 mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Große Straßen in Eimsbüttel

Auch früher wurden Straßen häufig nach Personen benannt.

Die Emilienstraße

Die Emilienstraße wurde 1865 nach Emilie Tornquist benannt. Sie war die Tochter von Alexander Bentalon Tornquist, dem damals die Grundstücke rund um die Emilienstraße gehörten. Auch die Henriettenstraße und die Tornquiststraße sind nach dieser Familie benannt.

Die Lutterothstraße

Die Lutterothstraße Die Lutterothstraße wurde offiziell nach dem ehemaligen Zweiten Bürgermeister Hamburgs, Ascan Wilhelm Lutteroth, benannt. Lutteroth war ein gelehrter Kaufmann und es war deswegen etwas Besonderes, dass er zweiter Bürgermeister Hamburgs wurde. Dieses Amt war eigentlich Juristen vorbehalten.

Es könnte auch sein, dass die Straße nach seiner Enkelin Mathilde Lutteroth benannt wurde, heißt es im Aufsatz „Verschwiegene Frauen”. Mathilde Lutteroth war in der bürgerlichen Frauenbewegung aktiv und setzte sich für die Einrichtung eines Mädchenhorts in der Rosenallee ein.

Die Innocentiastraße

Die Namensgebung für die Innocentiastraße in Harvestehude ist nicht ganz geklärt. Zum einen könnte der Name auf Papst Innozenz IV. zurückgehen, der dem 1247 erbauten Nonnenkloster seine Rechte bestätigte, zum anderen auf eine alte Sage.

Die Legende handelt von einer Nonne, die ihr Keuschheitsgelübde gebrochen haben soll, weil sie sich heimlich mit ihrem ehemaligen Verlobten traf. Die Nonne beteuerte ihre Unschuld, wurde aber zum Tode verurteilt. Ihr Leichnam wurde im Hügel auf dem Klosterfelde begraben und auf das Grab ein Lindenbaum gepflanzt. Vor ihrer Hinrichtung soll sie gesagt haben: Wenn sie unschuldig sei, würde der Baum nicht weiter wachsen.


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