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Foto: Anja von Bihl
Die Lutterothstraße ist eine ruhige, grüne Wohnstraße im Herzen Eimsbüttels. Foto: Anja von Bihl
Geschichte

Straßennamen: Lutterothstraße

Osterstraße, Hoheluftchaussee, Gärtnerstraße: lebendige Einkaufsstraßen in Eimsbüttel und all die kleineren und kleinen Wohnstraßen – woher haben sie ihre Namen? Die Eimsbütteler Nachrichten klären in lockerer Folge auf.

Von Robin Eberhardt

Die Lutterothstraße ist benannt nach dem Kaufmann und Hamburgischen Senator Ascan Wilhelm Lutteroth. 1783 in Thüringen geboren, errichtete er zur Zeit Napoleons ein umfangreiches Handelsimperium mit Sitz in Königsberg und St. Petersburg. Es waren wirtschaftspolitisch heiße Zeiten, als Schmuggel und Bestechung gang und gäbe waren.

1815 ließ er sich dann in Hamburg nieder und gründete das Handelshaus Lutteroth & Comp., das nach seinen Worten „weit weniger auf das Erwerben, als auf das Erhalten des Erworbenen gerichtet“ war. trotzdem entwickelte sich Lutteroth’s Firma unter den Vorzeichen des wiedererstarkenden Außenhandels schnell zu einem der führenden Merchant-Banking-Häuser der Hansestadt.

Setzte sich auf diplomatischen Missionen für Hamburg ein

Sein erworbener Wohlstand war Voraussetzung dafür, dass Lutteroth sich mit ungewöhnlicher Intensität für die öffentlichen Belange seiner zweiten Heimat, Hamburg, einsetzen konnte. Nachdem er 1833/34 das einflußreiche Amt des Präses der Commerzdeputation, der späteren Handelskammer, ausgeübt hatte, wurde er 1835 in den Hamburger Rat, dem Vorgänger des Senats, gewählt.

In diplomatischen Missionen erreichte er für Hamburg günstige Wirtschaftsbedingungen und erwarb sich hohes Ansehen. Außerdem war er als Bevollmächtigter Hamburgs in der Bundesversammlung 1848. Am Ende seines Lebens war er stellvertretender Hamburger Bürgermeister – die höchste Ehre, die ein kaufmännisches Ratsmitglied erlangen konnte. Lutteroth starb am 20. Dezember 1867 in Hamburg.

Gemütliches Wohnen mittendrin

Die Lutterothstraße reicht fast vom Langenfelder Damm bis zum Weiher. Sie ist eine ruhige, grüne Wohnstraße, hauptsächlich mit schönen Etagenhäusern aus der vorigen Jahrhundertwende. Doch es gibt auch ansehnliche Neubauten.

Bei näherem Hinsehen entdeckt man viele kleine Geschäfte vom Zeitungsladen bis zum Kosmetikstudio, Kitas, Fahrrad- und Bikeläden. Es gibt Handwerk, sogar einen Fachmann für venezianischen Stuck, Getränkemärkte sowieso. Cafés und Restaurants laden drinnen und draußen zum Verweilen ein.

St. Stephanus, 2005 entweiht und seither wechselnd genutzt. Foto: Anja von Bihl
St. Stephanus wurde 2005 entweiht und wird seither wechselnd genutzt. Foto: Anja von Bihl

Die Grundschule etwa in der Mitte der Lutterothstraße ist etwas Besonderes. Der große Klinkerbau wurde 1910-12 nach Plänen von Fritz Schumacher erbaut, noch streng nach Mädchen- und Knabenschule getrennt, jede mit einem extra Eingang. Sie war die erste einer ganzen Reihe gleichartiger Schulbauten, die Schumacher als Hamburger Baudirektor errichten ließ.

St. Stephanus

St. Stephanus ist eine 2005 entweihte ehemalige evangelische Kirche und heute ein Veranstaltungszentrum. Es liegt an der Einmündung der Sartoriusstraße in die Lutterothstraße. Das Backsteingebäude wurde von den Architekten Distel und Grubitz entworfen und im Jahr 1912 eingeweiht. Sie war die dritte Kirche der wachsenden Eimsbütteler evangelischen Gemeinde.

Am Palmsonntag 2005 wurde die Kirche von der Bischöfin Maria Jepsen entwidmet. Der Altar, Bibel und Kreuz wurden in einer Prozession in die nahe gelegene Apostelkirche verbracht. Danach wurde das Gebäude unterschiedlich genutzt. So war zwischenzeitlich eine „Event-Galerie“ in darin untergebracht. Seit 2012 befindet sich eine Medienagentur in der ehemaligen Kirche.

U-Bahn Lutterothstraße

Der Eingang zur U-Bahn-Welt in der Lutterrothstraße. Foto: Harald H. Haase
Die U-Bahnstation Lutterothstraße wurde 1965 eröffnet. Foto: Harald H. Haase

Der U-Bahnhof Lutterothstraße wurde im Zuge der Verlängerung der damaligen Eimsbütteler Zweigstrecke der U-Bahn in Richtung Lokstedt gebaut und im Jahr 1965 eröffnet. Ursprünglich endete diese Strecke an der Haltestelle Hellkamp, die nur etwa 300 Meter vom heutigen U-Bahnhof Lutterothstraße entfernt lag. Da die beiden beiden U-Bahnstationen zu nahe beeinander lagen, wurde die Station Hellkamp im Jahr 1964 aufgegeben.

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