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Jenny Stein sucht seit langem eine größere Wohnung für sich und ihre Familie. Eine bezahlbare Alternative findet sie jedoch nicht.
Mit welchen Schwierigkeiten haben Familien wie Jennys auf dem Eimsbütteler Wohnungsmarkt zu kämpfen? Foto: Michael Burkhardt
Wohnraum

Zu wenig Platz: Familien auf Wohnungssuche

Paula und Jenny erzählen die Geschichten ihrer Familien: Beide haben zu wenig Platz in ihren Wohnungen, beide scheitern an der Suche nach einer neuen Bleibe. So wie ihnen geht es vielen Familien.

Von Michael Burkhardt

Paula* sucht seit Jahren eine neue Wohnung. Derzeit lebt sie mit ihrem neunjährigen Sohn auf 54 Quadratmetern. Ihr Partner wohnt in der Nachbarschaft, ebenfalls in einer kleinen Wohnung. Gerne würden sie zusammen in eine größere Wohnung ziehen. Denn auf Dauer sei das kein Zustand, sagt Paula. Das Problem: Sie finden nichts Passendes.

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Das Zimmer ihres Sohnes sei so klein, dass das Wohnzimmer als Spielzimmer herhalten müsse, erzählt sie. Wenn ihr Sohn nach der Schule Freunde mit nach Hause bringt, „ist Halligalli angesagt“. Dann müsse sie im Schlafzimmer arbeiten.

Auch die Küche sei zu klein. Bei Kindergeburtstagen, erzählt sie, legen sie die Tischdecke auf den Boden und alle Kinder müssen dort sitzen.

Zwei kleine Wohnungen günstiger als eine große

Seit vier Jahren sucht Paula eine größere Wohnung – ohne Erfolg. Meistens bekomme sie nicht einmal eine Antwort, sagt sie. Vierzimmerwohnungen gebe es nicht viele auf dem Markt – vor allem keine günstigen. Eine frustrierende Situation, sagt sie.

Ihr Partner zahlt wie sie rund 1.000 Euro Warmmiete. Für eine Vierzimmerwohnung kämen sie zusammen auf mindestens 2.000 Euro Kaltmiete. Viel Geld, findet Paula. „Früher ist man zusammengezogen, um Geld zu sparen. Das hat sich offenbar geändert.“ In ihrem Fall sind zwei kleine Wohnungen günstiger als eine große.

Paula findet, dass die Entwicklung der Mieten in Eimsbüttel nicht mehr verhältnismäßig seien. Bevor sie ihren Sohn bekam, habe sie 15 Jahre, im Komponistenviertel in Barmbek gewohnt: 60 Quadratmeter Altbau für 430 Euro warm.

500 Euro Aufschlag für 10 Quadratmeter mehr

Jenny Stein erlebt eine ähnliche Situation. Sie sucht ebenfalls seit langem eine größere Wohnung für sich und ihre Familie. Ihre 63 Quadratmeter große Dreizimmerwohnung wird zu klein. Auch sie hat keinen Rückzugsort in der eigenen Wohnung. Wenn sie und ihr Mann zeitgleich Homeoffice machen wollen, muss einer ins Café ausweichen.

Eine bezahlbare Alternative finden sie jedoch nicht. Dabei, das betont Jenny, verlange sie nicht viel. Es gehe ihr nicht um Luxus, sondern um zehn Quadratmeter mehr. Doch dafür müsste die Familie wesentlich mehr zahlen: Zehn Quadratmeter mehr in ähnlicher Lage würden ihrer Erfahrung nach ein Plus von 500 Euro bei der Miete bedeuten.

Was, wenn ein Gehalt wegfällt?

Aktuell geben Jenny und ihr Mann rund ein Drittel ihres Einkommens für die Miete aus. 500 Euro mehr wären für sie eine spürbare Belastung, die die Familie dazu zwänge, an anderer Stelle zu sparen.

Hinzu kommt: Jenny hatte vor vier Jahren einen Schlaganfall und weiß: „Wenn ich auf einmal nicht mehr arbeiten kann, dann fällt ein Gehalt weg. Das muss man beachten.“

Einfach wegziehen?

So wie Paula und Jenny geht es vielen Menschen in Deutschland. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) lebt rund ein Drittel der Familien in deutschen Großstädten in beengten Verhältnissen.

Bundesbauministerin Clara Geywitz (SPD) hatte erst im Juli Familien den Umzug aufs Land nahegelegt und eine Strategie dafür angekündigt.

Für Paula würde das in der Praxis bedeuten: Nur, um eine Wohnung zu haben, müsste sie ihr ganzes Leben umkrempeln. Beruflich sei das für sie nur schwer umsetzbar, sagt sie. Als Fotografin habe sie viele Kunden in der Innenstadt. Würde sie außerhalb Hamburgs wohnen, müsste sie jeden Tag zwei Stunden Fahrtzeit einplanen. Das sei für sie nicht hinnehmbar. In Eimsbüttel sei außerdem ihr Sohn zu Hause.

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Auch für Jenny kommt es aktuell nicht infrage, wegzuziehen Sie zeigt mit ihrem Finger auf die Häuser der anderen Straßenseite: „Da ist mein Friseur, da ist meine Eisdiele und da ist unser Bäcker.“ Ihr gesamtes soziales Leben spielt sich hier im Stadtteil ab. Und das will sie nicht aufgeben.

*Name geändert


Weshalb eine Seniorin nicht aus ihrer zu großen Wohnung ausziehen kann und welche Schwierigkeiten ältere Menschen haben, in Eimsbüttel eine altersgerechte Wohnung zu finden.


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