Zu gut für die Tonne: MealSaver in Eimsbüttel
Das Start-up „EatUp“ geht mit seiner App „MealSaver“ gegen Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie vor. Auch Eimsbüttel macht mit: Das Café Philo bietet am Ende des Tages über die App übriggebliebene Portionen an, die zu einem kleinen Preis gekauft werden können.
Von Karoline GebhardtEs wurde zu viel gekocht und ein großer Teil des Essens wird später in den Müll geschmissen. Nicht nur Privatleute kennen dieses Problem. Vor allem Gastronomen können am Ende des Tages eine Menge Speisen verzeichnen, die übrig geblieben sind. Umwelt und Geldbeutel leiden darunter.
Auch Gastronomin Anja Merten, Besitzerin des ‚Philo Café‘ in der Grindelallee, kennt diese Situation. In ihrem Café bietet sie im Rahmen des Mittagstisches Nudeln, Salate und andere Speisen an. Am Ende des Tages bleiben jedoch oft Portionen übrig. Früher landete dieses Essen im Mülleimer. Seit Anfang des Jahres nutzt Anja Merten die App „MealSaver“, um diesem Problem entgegen zu wirken.
Die App wurde Mitte Oktober 2016 vom Berliner Start-up „EatUp“ gegründet. Seit Mitte Dezember 2016 kann „MealSaver“ auch in Hamburg genutzt werden, denn mehr als 20 Betriebe bieten ihre Gerichte mittlerweile über die App an. Übriggebliebene Speisen landen so im Magen statt in der Biotonne. Es ist eine Art Foodsharing.
Das Konzept
Restaurants und Cafés geben in der App ein, wieviele Portionen Essen übrig geblieben sind. Zusätzlich nennen sie den Preis und das Zeitfenster, in dem die Box abgeholt werden kann. Die Preise pro Box liegen zwischen einem und vier Euro. Der Kunde kann dann innerhalb des verabredeten Zeitfensters das Essen abholen. Er weiß vorher jedoch nicht, was in der Box steckt. Sollten mehrere Portionen übrig geblieben sein, kann aber auch auf Wünsche eingegangen werden, zum Beispiel, ob die Mahlzeit vegetarisch sein soll.
„Ein super Projekt“
Anja Merten ist froh darüber, „MealSaver“ zu nutzen. Sie hat Freunde in Berlin und hörte so von dem Unternehmen. Als „MealSaver“ dann auch in Hamburg angekommen ist, wurde sie direkt von den Erfindern der App angesprochen. „Ich finde das ist ein super Projekt. Ich wollte gerne mitmachen“, erzählt sie. „Eine Portion kostet bei mir 3,45 Euro. Ich packe auch immer ein Stück Kuchen mit in die Box.“
Nach Angaben von Merten meldet sich fast jeden Tag ein App-Nutzer bei ihr, um eine Portion abzuholen. An vielen Tagen kämen mehrere Leute vorbei. „Eine super Resonanz, ich kann mich nicht beklagen.“