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Blitzblanke Wand, dort wo zuvor die historische Seifix-Werbung ein echter Hingucker war.
Blitzblanke Wand, dort wo zuvor die historische Seifix-Werbung ein echter Hingucker war. Foto: Nele Deutschmann
Straßenkultur

Zwerge mussten weichen

Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Häuserwände aufwendig bemalt wurden, um als Werbeflächen zu dienen. Die inzwischen kultig gewordenen, teils historischen Kunstwerke verschwinden in Eimsbüttel momentan nach und nach.

Von Christina Rech

Jetzt musste die wohl älteste Wandwerbung Eimsbüttels dran glauben. Über mehr als 100 Jahre hinweg posierten an der Häuserwand der Hoheluftchaussee 83, Schneewittchens treue Freunde, mit weiß erstrahlten Zwergenmützen auf den Köpfen.

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Das dort beworbene Bleichmittel Seifix scheint seine Aufgabe nun plötzlich allzu ernst genommen zu haben, denn dort, wo bislang das Kunstwerk vorzufinden war, blickt man jetzt auf eine karge, weiße Wandfläche. „Es ist offensichtlich so, dass der Eigentümer eine Fassadendämmung dort angebracht hat“, erklärt Kay Becker, Bezirkssprecher Eimsbüttels das Verschwinden der Sieben Zwerge. Da die Wandmalerei nicht unter Denkmalschutz steht, hätte man ihm dies deshalb nicht verbieten können. Die Häuserwand ist somit auf ganz legalem Wege weiß geworden.

Die bekannte Wandwerbung von "Dr. Thompsons selbstständiges Bleichmittel" in der Hoheluftchaussee 83 ist nun nicht mehr zu sehen. Quelle: Google Maps
Die bekannte Wandwerbung von „Dr. Thompsons selbstständiges Bleichmittel“ in der Hoheluftchaussee 83 ist nun nicht mehr zu sehen. Quelle: Google Maps

„Wenn etwas nicht unter Denkmalschutz steht, hat der Eigentümer nicht die Aufgabe, das mit uns abzuklären“, fügt Anja Bornhöft, Pressereferentin der Behörde für Kultur und Medien hinzu. Im Jahr 1991 hat der Eigentümer, die Hauswand restaurieren und konservieren lassen, ohne die angebotene Unterstützung des Denkmalschutzamtes anzunehmen. Dabei wurde die Wandmalerei stark verändert. „Deshalb gab es keine Grundlage für eine Unterschutzstellung“, erklärt Bornhöft. Seit Mai diesen Jahres gibt es zudem die gesetzliche Regelung, dass Fassadendämmungen, so wie der Eigentümer des „Zwergen-Hauses“ eine solche angebracht hat, keiner Genehmigung seitens der Bezirksämter mehr bedürfen.

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Deshalb hat das Bezirksamt auch erst über Umwege von dem Verschwinden erfahren – durch Anrufe verwunderter Bürger und Anwohner. Die Zwerge sind für Viele zum täglich vertrauten Anblick geworden, seitdem die überdimensionale Bleichmittel-Werbung bei dem Abriss des danebenliegendem Gebäudes, Anfang der 80er Jahre zum Vorschein kam. „Da das Wandbild für viele Menschen im Stadtteil eine identitätsstiftende Wirkung hatte, bedauern wir, dass es übermalt wurde“, kommentiert Bornhöft das Verschwinden der Wandwerbung.

Weitere Wandmalerei betroffen

Ganz in der Nähe der Zwergen-Wand ist eine weitere Werbung mit Kult-Charakter verschwunden.

Werbetafel ersetzt Supermarkt-Wandmalerei an der Bismarckstraße, Ecke Hoheluftchaussee. Quellen: Google Maps/Nele Deutschmann
Werbetafel ersetzt Supermarkt-Wandmalerei an der Bismarckstraße, Ecke Hoheluftchaussee. Quellen: Google Maps/Nele Deutschmann

Die Supermarkt-Werbung vom damals zierte die Häuserwand in der Bismarckstraße, Ecke Hoheluftchaussee. Inzwischen hängt dort eine moderne Werbetafel. Auch hier fehle, nach Auskunft Beckers, die Rechtsgrundlage, um dem Entschluss des Eigentümers zu versagen.

Das Katzen-Fenster

Eines der noch erhaltenen Kunstwerke, diesmal ohne kommerziellen Hintergrund, ist die Wandmalerei in der Oberstraße, Ecke Grindelberg. Nur einen Katzensprung von der U-Bahn Haltestelle Hoheluftbrücke entfernt, verschönert die Darstellung eines überdimensionalen, geöffneten Fensters, das Wohnhaus. Auf der Fensterbank entspannen sich zwei Katzen und geben den Blick auf die Hamburger Außenalster frei. Um unter Denkmalschutz gestellt zu werden sind die Katzen allerdings noch zu jung.

Dank dieser Wandmalerei, hat man auch vom Grindelberg aus einen Blick auf die Außenalster. Foto: Monika Dzialas
Dank dieser Wandmalerei, hat man auch vom Grindelberg aus einen Blick auf die Außenalster. Foto: Monika Dzialas
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