Alster-Wasserrettungszentrum lässt auf sich warten
Um Seglern, Ruderern und Kanuten ausreichend Sicherheit zu gewährleisten, bedarf es eines Wasserrettungszentrums an der Alster. Der Wille vom Senat ist da und die Gelder stehen bereit, aber die Baugenehmigung konnte auch nach knapp zwei Jahren Planung noch nicht erteilt werden.
Von Christina RechIm vergangenen Jahr rückte die DLRG insgesamt über 300 Mal auf der Außenalster, dem größten Wassersportrevier Hamburgs, aus. „Unsere Helfer sind dort freiwillig im Dienst und verbringen den ganzen Tag auf der Alster“, berichtet Heiko Mählmann, Präsident des Landesvorstandes der DLRG. Aber an der Alster hat die DLRG keine Zentrale, wo die Freiwilligen ihre Funkgeräte aufladen oder die Dienstkleidung trocknen können, fährt Mählmann fort.
DLRG ohne Alster-Standort
Bisher mussten die Einsatzboote der DLRG immer an anderen Anlegern unterkommen, aktuell am Bootsanleger des Hamburger Segel-Club e.V. Ein Zustand, der sich dringend ändern muss, finden auch die Fraktionen der SPD und der Grünen in der Hamburger Bürgerschaft, die am 8. September 2016 den Antrag zum Bau eines Wasserrettungszentrums eingereicht haben.
Der Neubau ist auf dem Gelände der Wasserschutzpolizei, am Harvestehuder Weg 1a, geplant. Das Wasserrettungszentrum würde dann die Feuerwehr, die Wasserschutzpolizei und die DLRG an einem Standort vereinen.
Ohne Betriebskonzept kein Baubeginn
„Es hätte schon lange gebaut sein können, denn die Gelder stehen schon längst zur Verfügung“, bemängelt Heiko Mählmann die Stagnation des Vorhabens. Sogar in Gesprächen mit dem Finanzsenator Andreas Dressel habe er grünes Licht für die Finanzierung erhalten. Damit die Bauarbeiten starten können, hat der Senat von den beteiligten Institutionen ein Betriebskonzept gefordert.
Das habe die DLRG in kürzester Zeit ausgearbeitet und der Feuerwehr zur Abstimmung vorgelegt. Wegen größerer Einsätze, wie zum Beispiel G20, habe das Projekt „Wasserrettungszentrum Alster“ bei der Feuerwehr dann allerdings hintenangestanden, fügt Mählmann hinzu.
Die Feuerwehr erklärt wiederum, dass bei der Ausarbeitung des Betriebskonzeptes diverse Akteure mit involviert waren und die gemeinsame Abstimmung deshalb länger dauerte. „Wir sind auch nur einer der Bedarfsträger“, meint Werner Nölken, Pressesprecher der Feuerwehr.
Betriebskonzept nun vorgelegt
Inzwischen konnten sich DLRG und Feuerwehr auf ein gemeinsames Betriebskonzept einigen, das nun der Innenbehörde zur Überprüfung vorgelegt wurde. Ist diese damit einverstanden, kann es an die Bürgerschaft weitergeleitet werden, die dann die Gelder freigeben kann. Für die Realisierung des Baus gibt es noch keinen konkreten Zeitplan.