Baum-Beete sorgen für Streit
Im Zuge der Umbauarbeiten an der Osterstraße wurden vom Bezirk große Baumumrandungen auf dem Gehweg angelegt. Geschäftsleute an der Osterstraße sind nun verärgert, die riesigen Baum-Beete nehmen zu viel Platz weg. Anwohner hingegen freuen sich über das neu gewonnene Grün.
Von Ida WittenbergDie teilweise neun mal fünf Meter großen Baum-Beete integrieren sich zwar gut in das Straßenbild, nehmen jedoch viel Platz auf dem Gehweg ein. Besonders eingeengt durch die neuen Beete ist das Restaurant „Xenios“ an der Osterstraße 46. Die Beete lassen hier an einigen Stellen nur wenig Platz zwischen dem Eingangsbereich und der Umrandung. Für Fußgänger eine Stolperfalle, für Tische im Sommer unpraktisch. Desi Zlatanova, Teil des Teams von Xenios, ist empört: „Früher hatten wir hier 30 Parkplätze, sind die Umbauarbeiten beendet werden es vielleicht nur noch sieben oder acht sein. Das ist einfach zu wenig – die Kunden von weiter weg werden nicht mehr kommen, das wäre das schlimmste was uns passieren kann.“
Für das Restaurant haben die Umbauarbeiten bereits ein Loch im Umsatz hinterlassen. Nach eigenen Angaben haben sie 20 bis 30 Prozent weniger Einnahmen als vor Beginn der Baumaßnahmen. Wie es nach der Fertigstellung weitergehen wird und ob der Umsatz trotz weniger Parkplätze wieder steigt, muss abgewartet werden.
Bezirksamt steht zu den Beeten
Das Bezirksamt rechtfertigt die Entscheidung für die großen Baum-Beete: „Dass Parkplätze entfallen ist nicht der Größe der Baumscheibe geschuldet, sondern dem Konzept, welches Parken nur noch in Längsaufstellung zulässt.“
Zudem betont das Bezirksamt die Vorteile für die Pflanzen: „Das Gutachten eines anerkannten Baumexperten zeigt wie wichtig die möglichst Großen Beete für die Tiefenbelüftung, Tiefendüngung und das Einbringen von speziellen Baumsubstraten sind. So können die oft der Oberflächen nahen Wurzeln in tiefere und bautechnisch unproblematische Schichten „gelockt“ werden.“
Patenschaften für Baum-Beete nicht ausgeschlossen
Arlette Andrae vom Osterstraßen e.V. hingegen weist deutlich auf eine gegenteilige Meinung hin: „Von der Hausgemeinschaft Osterstraße 52 liegt mir eine Anfrage vor, ob die Möglichkeit für eine Patenschaft der Beete besteht – da wird sich über das Grün gefreut.“
Eine Patenschaft wird in den ersten drei Jahren laut dem Bezirksamt eher schwer zu realisieren sein. Vertraglich wurde mit den Firmen festgelgt, dass im ersten Jahr nach der Bepflanzung eine sogenannte Fertigstellungspflege in Kraft tritt. In den zwei folgenden Jahren geht es um die Entwicklungspflege. Anschließend geht die Pflege der Baumscheiben in die Obhut des Bezirksamtes über. Erst dann lässt sich nach Angaben des Bezirksamtes über eine Patenschaft reden.
Bei Fragen mögen sich Interessenten für eine Patenschaft an die Abteilung Stadtgrün (stadtgruen@eimsbuettel.hamburg.de) des Bezirksamtes Eimsbüttel wenden.