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So sollen die Pavillons vom Hagendeel I angeordnet werden. Quelle: www.maps.google.com / Schild Architekten

Baustopp für Flüchtlingsunterkunft Hagendeel II (Update)

Für das Gebiet am Hagendeel 60 ist seit mehr als einem Jahr der Bau der Flüchtlingsunterkunft Hagendeel I geplant. Die Erweiterung der Einrichtung um 250 weitere Plätze – Hagendeel II – wurde am Montag durch einen Beschluss des Verwaltungsgerichts Hamburg vorerst untersagt.

Von Vivien Valentiner

Momentan geplant sind für die Unterkunft Hagendeel I zwölf skandinavische Holzpavillons, in denen 288 Flüchtlinge – vor allem Familien – unterkommen sollen. Zusätzlich dazu soll eine weitere Unterkunft, Hagendeel II, mit weiteren 250 Plätzen für Geflüchtete und wohnungslose Familien aus Deutschland entstehen. Gegen diese hat das Verwaltungsgericht Hamburg jedoch einen vorläufigen Planungsstopp erwirkt.

Hochwassergefahr am Hagendeel

Zwischen Bewohnern des Standortes und der Verwaltung gibt es bezüglich des Bauvorhabens Unstimmigkeiten. Bei dem etwa 26.000 Quadratmeter großen Gebiet entlang der Kollau handelt es sich um ein Überschwemmungsgebiet. Schon mehrfach ist die Kollau über das Ufer getreten. Bei Hochwasser sorgt die Aue am Hagendeel für eine Entlastung der umliegenden Gebiete.
Der Bezirk Eimsbüttel will das Grundstück jedoch aufschütten, um eine Überflutung der Unterkünfte zu verhindern. Zudem will die Stadt eine Art „Wanne“ ausschachten, um das Verdrängungsvolumen der künftigen „Insel“ im Flutfall zu neutralisieren. Da sie das Vorhaben für unbedenklich hielten, erteilte das Bezirksamt Eimsbüttel eine Baugenehmigung.

Anwohner des Gebiets um den Hagendeel fürchten jedoch, dass durch den Bau die Hochwassergefahr für ihre Grundstücke erhöht wird und gründeten die Bürgerinitiative „Rettet den Hagendeel!“. Gemeinsam mit der Anwaltskanzlei Rechtsanwälte Günther zogen sie gegen das Bauvorhaben der Stadt vor Gericht.

Vorläufiger Baustopp

In einem Eilverfahren prüft das Verwaltungsgericht Hamburg nun, ob die Baugenehmigung rechtswidrig ist. Es muss abgewogen werden, ob der Hochwasserschutz durch das Bauvorhaben tatsächlich bedroht ist. Mit einem sogenannten Hängebeschluss haben die Verwaltungsrichter am Montag vorerst die Arbeiten am Hagendeel II untersagt. Der Beschluss soll jedoch nicht für vollendete Tatsachen sorgen, sondern ist lediglich eine Interessensabwägung.

„Die Erfolgsaussichten des Eilverfahrens sind offen“, so Andreas Lambiris, Pressesprecher des Verwaltungsgerichts Hamburg. Es soll „zeitnah“ darüber entschieden werden; mit einem finalen Beschluss rechnet Lambiris erst in den nächsten Wochen. Das Bezirksamt Eimsbüttel hat den vorläufigen Beschluss zur Kenntnis genommen. „Ob bereits Beschwerde eingelegt wird, wird zurzeit noch geprüft“, antwortet der Pressesprecher des Bezirksamt Eimsbüttel, Elmar Schleif, auf Anfrage.

Update vom 26.08.2015: Neuberechnung des Überflutungsraums

Die wasserwirtschaftliche Berechnung des vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebietes der Kollau wird derzeit auf Ebene der Fachbehörden mit einer neuen Berechnungsmethode überprüft. Damit soll die räumliche Ausdehnung der Überschwemmungsgrenzen unter Berücksichtigung topographischer oder baulicher Strukturen besser erfasst werden. Eine Neuberechnung entspricht auch den Wünschen der Anwohner um den Hagendeel. Statt eines eindimensionalen Modells wird nun eine zweidimensionale instationäre Berechnungsmethode gewählt. Das bedeutet, dass auch berücksichtigt wird, wie sich das Wasser auf der überschwemmten Fläche ausbreitet. Außerdem können die Breite und die Tiefe des Gewässerverlaufs genauer ermittelt werden.

„Wir begrüßen, dass das Überschwemmungsgebiet jetzt mit einem verfeinerten Modell neuberechnet wird. Im Zusammenhang mit der geplanten Aufschüttung im Hagendeel 60 ist es uns wichtig, dass etwaige Auswirkungen auf den Überflutungsraum so exakt wie möglich prognostiziert werden können“, so Ernst Christian Schütt, Lokstedter Abgeordneter der SPD-Fraktion Eimsbüttel.

Ergebnisse der Neuberechnung werden im  vierten Quartal 2015 veröffentlicht.

Triff deine neuen Nachbarn: Mehr Informationen über Flüchtlinge in Eimsbüttel in unserer audiovisuellen Pageflow-Reportage.

Flüchtlingsunterkünften in Eimsbüttel: Wir geben einen Überblick über die Standorte und zeigen euch, wo ihr wie helfen könnt.

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