
Die Osterstraße im Zentrum der Forschung
Ein Forschungsprojekt der Hafen City Universität mit dem Schwerpunkt urbane Zentren hat auch die Osterstraße analysiert und will zukünftig soziale und kulturelle Projekte unterstützen.
Von Robin EberhardtDie Osterstraße ist nun Teil eines Forschungsprojektes verschiedener Hochschulen. Am Mittwochabend stelle ein Forschungsteam die ersten Ergebnisse einer Analyse der Osterstraße vor und sammelten danach gemeinsam mit verschiedenen Eimsbütteler Akteuren Ideen zu Projekten.
Ziel des vom Forschungsministerium geförderten Projekts ist es, urbane Zentren in Zeiten der fortschreitenden Veränderung zu untersuchen und gemeinsam mit Akteuren vor Ort die Veränderung mitzugestalten. Neben dem Eimsbütteler Zentrum sind auch noch die Innenstädte von Fellbach, Holzminden und Höxter sowie die Stadtteilzentren in Hamburg-Rissen sowie Stuttgart-Wangen Teil des Forschungsgegenstandes.
Gentrifizierung ein Problem
In Zeiten des demographischen Wandels, des wachsenden Online-Handels und veränderter Mobilität verlieren Stadtzentren ihre Kernfunktion für den EInzelhandel und den Verkehr, so Prof. Dr. Thomas Krüger, Projektleiter an der HCU.
Die Analyse der Forschungsgruppe hat einige wesentliche Merkmale, Herausforderungen und Potentiale ergeben. Die Osterstraße sei ein hochverdichtetes, urbanes Zentrum mit aktiven und engagierten Akteuren. Außerdem gäbe es einen attraktiven Branchenmix und der öffentliche Raum würde gut angenommen werden, erklärte Sascha Anders von der HCU.
Die Gentrifizierung und die damit einhergehende Gastronomisierung sowie der Mangel an kulturellem Angebot, sieht Anders als ein Problem des Viertels an. Weitere Herausforderungen seien die unterschiedlichen Interessen der Akteure und das kaum Nischen für Experimente vorhanden sind. Aber im weltoffenen Klientel, der existierenden Netzwerke und das Engagement erkennt er Chancen für den Stadtteil.
Ideen-Workshop
Ein Teil des Forschungsprojektes ist auch, die Akteure vor Ort bei Aktionen und Initiativen zu unterstützen. „Allerdings haben wir dafür keine finanziellen Mittel zur Verfügung“, so Krüger. Man wolle beim netzwerken helfen und Möglichkeiten der Förderung aufzeigen.
Aus diesem Grund haben sich die Teilnehmer in drei Gruppen zur Ideensammlung zusammengesetzt und über mögliche Projekte im Viertel nachgedacht. Dabei wurde deutlich, dass viele sich ein verbessertes kulturelles Angebot wünschen, der Henry-Vahl-Park besser genutzt und Angebote für sozial Schwächere, wie etwa ein Umsonstkaufhaus oder ein Repair-Cafe, eingerichtet werden soll.
Durchgeführt wird die Forschungsarbeit von der Hafen City Universität (HCU), der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg, der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Holzminden sowie der Hochschule für Technik Stuttgart.