(Natur)Köstlich: Eimsbüttel kocht makrobiotisch
Imke Lamberts betreibt seit fast 30 Jahren den Naturkostladen „Fröhlicher Reisball“ im Schulweg. Dort bietet sie nicht nur makrobiotische Gerichte und Lebensmittel, sondern auch Kochkurse an. Aber was macht diese Ernährungsweise aus? Ein Gericht aus der makrobiotischen Küche.
Von Vanessa LeitschuhUnendliche Möglichkeiten bieten sich heute unserem Speiseplan. Passt Veganismus oder Paleo zu mir? Oder doch die Kombination aus beidem: pegane Ernährung? Die mittlerweile im Trenddschungel der Ernährungsweisen angekommen ist und deren Anhänger auf Milchprodukte und Verarbeitetes verzichten.
Keine Verbote in der makrobiotischen Küche
In der makrobiotischen Küche sei das anders. „Verbote passen nicht zur Makrobiotik”, erklärt Imke Lamberts. Stattdessen gehe es darum, sich gut zu versorgen und zu lernen, wie sich das Essen auf den Körper auswirkt. Zum einen die ursprüngliche Zutat, zum anderen wie sich die Wirkung durch die Art der Verarbeitung verändert. In ihren Kursen zeigt Imke Lamberts auch, welche Ernährung ihrer Erfahrung nach den Körper am meisten entlastet und was ihn wieder in Bewegung bringt.
Ein wichtiger Bestandteil dabei: Vollkorngetreide, gut gegart. Als Eiweißquelle dienen Hülsenfrüchte. Die Lebensmittel sollten möglichst aus biologischem Anbau und aus unserer Klimazone sein. „Tropische Früchte und Gemüse kühlen den Körper ab. In Nordeuropa brauchen wir aber Produkte, die uns wärmen und stabilisieren.”
Rezept für das makrobiotische Kürbis-Hirse-Gericht
Und wenn das Laub fällt, dann rückt der Kürbis auf den Speiseplan. So kocht Imke Lamberts heute Hirse – auch ein typisches Spätsommergetreide – mit Kürbis, gerösteten Sonnenblumenkernen und Feldsalat.
Zutaten
- 1/4 Hokkaidokürbis
- 2 Tassen Hirse
- 4 Tassen Wasser
- 2 Prisen Meersalz
- Sonnenblumenkerne
- Shoju
Salat
- Feldsalat
- 2 TL Tahin
- 1 TL Ume-Paste
- 1 TL Ume-Paste
- ein wenig geriebene Zwiebel
- Imke Lamberts schneidet einen viertel Hokkaidokürbis in Stücke.
- Anschließend wäscht sie 2 Tassen Hirse und kocht diese für 20 Minuten zusammen mit dem Kürbis, 4 Tassen Wasser und 2 Prisen Meersalz in einem Schnellkochtopf (ersatzweise 30 Minuten ohne Druck).
- In einer Pfanne röstet sie Sonnenblumenkerne ohne Öl, bis diese goldbraun sind, und beträufelt sie mit Shoju (traditionell hergestellter Sojasauce), bis die Feuchtigkeit verdampft ist.
- Für den Feldsalat rührt die Köchin ein Dressing aus 2 TL Tahin, 1 TL Ume-Paste sowie ein wenig geriebener Zwiebel an und verdünnt es mit etwas Wasser.
Die übrig gebliebene Hirse kann man in eine Form pressen, mit Shoju beträufeln und erkalten lassen. Am nächsten Tag die Hirse in Dreiecke schneiden und in Sonnenblumenöl von beiden Seiten knusprig braten.
Dieses Gericht wärmt, nährt Körper und Nervensystem und hilft den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Dazu können Linsen und geschmorter Rettich oder Klettenwurzeln serviert werden.
Makrobiotik
Seinen Ursprung hat das Wort im Griechischen und bedeutet „großes Leben“. Begründer der Makrobiotik ist der Japaner George Ohsawa, der die Ernährungs- und Lebensweise Mitte des letzten Jahrhunderts erforschte und weltweit verbreitete.