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Stephan Schilling ist Inhaber des "EimsdocK" in der Lappenbergsallee. Foto: Julia Haas
Stephan Schilling ist Inhaber des "Eimsdock" in der Lappenbergsallee. Foto: Julia Haas
Schließung

Nach Beschwerden von Anwohnern: Stadtteilbar vor dem Aus

Aktuell macht das „Eimsdock“ Betriebsferien. Die Inhaber würden den Standort in der Lappenbergsallee gerne ganz hinter sich lassen. Auch, weil sich wohl immer wieder Anwohner beschwerten.

Von Julia Haas

Als Stephan Schilling die Glastür vom „Eimsdock“ in der Lappenbergsallee 39 aufschließt, erwartet ihn dahinter eine Tafel mit der Aufschrift „Betriebsferien“. Statt die Tafel aus dem Weg zu schieben, umgeht er sie. Dann setzt er sich an einen Tisch und erzählt, warum das „Eimsdock“ seit Jahresbeginn geschlossen hat – auf unbestimmte Zeit.

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„Wir wollen den Standort loswerden“, sagt der Ladeninhaber. Die Gründe dafür seien wirtschaftlicher Natur, hingen aber auch mit den Nachbarn im Haus zusammen. Jetzt gibt es ein weiteres Problem: Die Inhaber kommen nicht aus dem Mietvertrag.

„Eimsdock“ finanzierte sich nicht

2021, mitten in der Corona-Pandemie, eröffneten Stephan Schilling und sein Geschäftspartner Philipp Schröder das „Eimsdock“. Quasi als kleine Schwester der „Q-Bar“, die Schilling seit 15 Jahren in der Hartwig-Hesse-Straße betreibt. Das Konzept: klassische Hamburger Gerichte wie Labskaus und Backfisch, dazu Cocktails und Biere vom Fass. „Es lieft gut an, hat aber nicht gezündet.“

Auch die darauffolgenden Konzepte – unter anderem wurden die Fischgerichte durch Croques ersetzt – machten das „Eimsdock“ nicht rentabel. Gewissermaßen wurde es durch die „Q-Bar“ mitfinanziert, sagt Schilling. Anfang des Jahres fassten die Inhaber dann den Entschluss: „Wir lassen es bleiben.“

„Wir haben eingeladen, aber keiner kam“

In die Entscheidung spielten auch Probleme mit den Mitmietern im Haus hinein. Immer wieder hätte es Beschwerden gegeben – wegen Essensgerüchen oder Lärm. Das bestätigt auch die Hausverwaltung.

Eine Bewohnerin soll sich über die Geräusche des Kühlschranks beklagt haben, sagt Schilling.

Um die Konflikte mit den Nachbarn zu klären, suchten die Inhaber vom „Eimsdock“ mit ihnen das Gespräch. „Wir haben zu Treffen eingeladen, aber keiner kam.“

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Aus für Klinkerbar

Im Eppendorfer Weg hatten Probleme mit Anwohnern dazu geführt, dass die „Klinkerbar“ schließt. Am 16. März ist dort Schluss.

Geteilte Meinungen zur Außengastro

Und dann war da noch die Außengastronomie. Schilling hatte beim Bezirksamt beantragt, die Außenfläche zur Straße hin zu nutzen – mit Erfolg. Als die Tische und Stühle eine Weile draußen standen, gingen wohl Beschwerden bei der Hausverwaltung ein. Schließlich habe sie ihm die Nutzung untersagt – zumindest für einen 1,5 Meter breiten Streifen direkt am Haus, so Schilling. Wegen des angrenzenden Radwegs sei die Außengastronomie daraufhin nicht mehr möglich gewesen.

Die zuständige Hausverwaltung sagt dazu auf Anfrage der Eimsbütteler Nachrichten: „Beiden Vertragsparteien waren die Bedingungen bei Vertragsabschluss bekannt.“

Suche nach Nachmieter für „Eimsdock“ gestaltet sich schwierig

Inzwischen haben die Inhaber resigniert und wollen das „Eimsdock“ aufgeben. Doch der Mietvertrag läuft noch zwei Jahre. Nur ein Nachmieter könnte Abhilfe schaffen.

Das Problem: Wegen der fehlenden Außengastro sei die Ladenfläche für viele nicht attraktiv.

Seit Jahresanfang macht das Eimsdock "Betriebsferien". Foto: Julia Haas
Seit Jahresanfang macht das Eimsdock „Betriebsferien“. Foto: Julia Haas

Mindestens einen Interessenten habe es bisher dennoch gegeben – zum Mietvertrag kam es aber nicht. Warum, weiß Schilling nicht. Er vermutet, die Hausverwaltung wünsche sich ein ruhiges Ladengeschäft in den Räumen.

Von Seiten der Hausverwaltung heißt es, der Interessent habe letztlich selbst abgesagt. Bei einem potenziellen Nachmieter würden aber die jetzigen Erfahrungen berücksichtigt werden. „Für uns steht der gesamte Hausfrieden im Fokus.“

Zweiter Standort für die Stadteilbar „Q-Bar“?

Bis sich eine Lösung gefunden hat, nutzen die Inhaber das „Eimsdock“ als Eventlocation für Geburtstage oder Geschäftsfeiern.

Sich ganz aus Eimsbüttel zurückziehen, wollen Schilling und Schröder nicht. Die „Q-Bar“ bleibt und soll irgendwann vielleicht woanders ein zweites Standbein bekommen.


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