
Trotz Risiko: Einbruch bei „Tom Klee“ in der Osterstraße
Im Outdoorladen “Tom Klee” in der Osterstraße gab es einen Einbruch: nachts, mit hohem Risiko und wenig Beute.
Von Christian LitzThomas Klee lag gerade im Bett in seiner Wohnung in der Eichenstraße, als der Alarm seines Outdoorladens in der Osterstraße 36 loslärmte. Er hörte das, sprang aus dem Bett. „Ich wusste sofort, was los war.“ Keine vier Minuten später stand Thomas Klee vor Tom Klee, dem Laden, zeitgleich mit der Polizei. Da war es 00:41 Uhr und der Täter schon weg, mit etwas Geld aus der aufgebrochenen Kasse. „Mehrere hundert Euro“, so die Auskunft der Polizei.
Das sagt der Inhaber
In die Tür hatte der Einbrecher mit einem Stein ein Loch geschlagen: etwa 80 Zentimeter über dem Boden, etwa einen Meter groß, eher eng. Da habe er sich durchgeschlängelt, sagt Thomas Klee, der ein erfahrener Bergsteiger ist. „Was für ein Risiko der Typ eingegangen ist, verrückt.“ Ziemlich sportlich sei der Täter wohl.
Entspannt am Morgen nach dem Einbruch
Die Videoaufnahmen würden einen „flinken, wendigen Typen in Schwarz“ mit Mundschutz, hohem Kragen und einer Basecap zeigen. „Eigentlich sieht man nicht viel.“ Der Täter trug Handschuhe. Die ganzen Outdoor-Schuhe und -Kleider, zehntausende von Euros Verkaufspreis, beachtete er überhaupt nicht. „Dem ging es nur um die Kasse“, sagt Klee, der recht entspannt wirkt am Morgen nach dem Einbruch. Geringer Schaden, sagt er, versichert.
Der Ärger nerve natürlich. Dann philosophiert er nochmal über den Einbrecher, „die arme Sau, die so ein großes Risiko eingehen muss für ein paar Kröten“. Um die Uhrzeit des Einbruchs hält noch regelmäßig der Bus der Linie 4 in der Nähe. Die Eichen Apotheke nebenan ist hell erleuchtet. Gaststätten in der Osterstraße haben noch offen.
Eine „nette“ Radfahrerin sei kurz nach dem Einbruch vorbeigefahren, habe den Alarm gehört und war dann zeitgleich mit dem Ladeninhaber und der Polizei vor Ort.
Großes Risiko
Aber der Täter fehlte bei dem Happening. „Der hat richtig Glück gehabt.“ Thomas Klee hat schon ganz andere Dinge erlebt: Vor mehr als 20 Jahren besaß er einen großen Outdoor-Markt in Rostock. Als er und die Belegschaft weit weg in Friedrichshafen am Bodensee auf einer Messe waren, fuhren Einbrecher mit einem frisch gestohlenen Auto durch die Frontscheibe des Geschäfts und räumten es aus.
Vor ein paar Jahren haben, so sagt er, welche gegen die Gentrifizierung in Eimsbüttel demonstriert, indem sie einen großen Stein auf seine Frontscheibe schmissen. Die war kaputt, hielt aber stand.
Jetzt schaut er auf das Loch in seiner Eingangstür. „Ganz schön eng, also ich möchte mich da nicht durchzwängen müssen – dieses Risiko“, sagt er nochmal betont.