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Wo früher Golf und Passat präsentiert wurden, wäre nächste Woche fast geimpft worden. Aber der Showroom wird weiter leer stehen. Foto: Vanessa Leitschuh
Corona-Impfung

Impfzentrum: Wie Eimsbüttel knapp an einem eigenen vorbeischrammte

Fast hätte Eimsbüttel ein eigenes Corona-Impfzentrum bekommen. Warum dann am Montag alles anders kam, und wie es weitergehen könnte.

Von Christian Litz

Es soll gegen Corona geimpft werden, was geht. Möglichst schnell und viel in den nächsten Wochen und Monaten. Es eilt. Und fast hätte Eimsbüttel dafür auch ein ständiges Impfzentrum bekommen. Aber eben nur fast.

Der Mietvertrag war ausgehandelt, bereit zur Unterschift, dann die Vollbremsung: Am Montagvormittag hat der Besitzer der Immobilie Hoheluftchaussee 153-155 den Ärzten Nora Bilir und Frederik Brockmann abgesagt. Für die beiden kam das völlig überraschend.

Showroom zu Impfzentrum

Sie wollten einen großen leerstehenden Auto-Showroom mieten und als Impfzentrum nutzen. Dafür war bereits alles organisiert. „Wir haben jetzt wirklich alles, nur eben keine Räumlichkeiten“, sagt Nora Bilir.

Die nötigen Genehmigungen hätten sie und ihr Partner Frederik Brockmann als Privatärzte bereits, den Zugang zu Impfstoffen, die nötigen Kontakte, das Personal, die Ausstattung, eigentlich alles. Jedoch: Sie stehen plötzlich ohne Räume da.

Die beiden Ärzte betreiben zurzeit das Testcenter in der Osterstraße 20. Ein Impfzentrum wäre für die beiden der nächste Schritt. Einer, der, so Nora Bilir, „jetzt dringend nötig wäre in der Pandemie“.

„Wir sind dran, wir suchen“

Zurzeit gibt es in Eimsbüttel einige Impfstellen, die nur einen Tag in der Woche auf haben. Welche, die nur nach Terminvergabe impfen. Dazu Krankenhäuser und Arztpraxen, wo innerhalb des normalen Betriebs geimpft wird, und das meist auch nur mit Termin und in engen Zeitfenstern. Plus Schulen, wo es einzelne Impfaktionen für die Schüler gibt.

Nora Bilirs Bruder, Sinan Bilir, ein Unternehmer und einer der Gründer der Handyreparatur-Kette Justcom, der den Ärzten bei der Organisation hilft, versucht jetzt, Ersatz für den entgangenen Showroom zu finden. Den Montag verbringt er am Telefonhörer. „Die Kaifu-Lodge hat gerade gesagt, dass sie kein Interesse hat. Am ETV sind wir dran. Wir suchen.“ Am Montagabend, es ist schon dunkel, sieht es so aus, als sei er fündig geworden. „Jerusalem-Kirche, Schäferkampsallee, könnte klappen.“

Das Zeitfenster schließt im April

Aber es dauert, die richtigen Leute ans Telefon zu bekommen. Es gibt wenig Leerstand in Eimsbüttel, außerdem müssten die Räume groß genug für ein Impfcenter sein.

Und die Zeit läuft. Sinan Bilir: „Die Booster-Imfpung soll ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung erfolgen.“ Mit ärztlichem Attest kann der Abstand auf fünf Monate verkürzt werden. Aber die Leute, die im Sommer eigentlich vollständig geimpft waren, müssen jetzt ihre Booster-Impfung bekommen. So die medizinische Sicht.

Die unternehmerische: Für einen privaten Betreiber wie die Bilirs oder Brockmanns dürfte sich ein Impfcenter bis März, vielleicht April nächsten Jahres rentieren. Wenn es erst viel später losgeht, lohnen sich die Investitionen nicht.

Beim Testen erkannt: Impfenzentrum wäre gut

Als die Corona-Krise ihren ersten Höhepunkt erreichte, wandelte Sinan Bilir sechs seiner Justcom-Läden in Testcenter um, weil keine Kunden mehr kamen. In dem TestMe in der Osterstraße 20 wurden an manchen Tagen 900 Menschen getestet, die TestMe-Kette beschäftigte in ganz Hamburg 130 Mitarbeitende, meist Studierende.

Dann die erste Vollbremsung: Neue Auflagen der Ämter sorgten dafür, dass nur noch Ärzte Testcenter betreiben konnten. Sinan Bilir holte deshalb seine Schwester und Brockmann an Bord und gab wieder Gas. Nora Bilir: „Ich wollte meinen Beitrag leisten, es ist wichtige Arbeit. Ich kann viel für die Zukunft lernen.“ Sie wolle „ein Teil davon sein“, vom Kampf gegen die Pandemie. Beim Testen habe sie erkannt: Impfen ist jetzt wichtig.

Start möglich innerhalb einer Woche

Auf dem großen Gelände an der Hohenluftchaussee mit mehreren Gebäuden war früher das Volkswagen-Autohaus Wichert. Als der Grundstückseigentümer die Fläche an einen Investor verkaufte, und das Volkswagen-Autohaus Junge nur einen Teil der Gebäude mietete, entstand der freie Raum, in den die Ärzte ihr Impfzentrum passen wollten: Der leerstehende Showroom wäre ideal gewesen.

Jetzt läuft die Suche erneut. Innerhalb einer Woche, so Nora Bilir, könnte sie das Impfcenter hochfahren.

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