Wird die Fußgängerampel an der Fruchtallee jetzt sicherer?
Nach der Beschwerde eines Anwohners über zahlreiche Rotlichtverstöße durch Autofahrer soll sich an der Ampel Fruchtallee/Sandweg etwas ändern. Was geplant ist.
Von Christiane TauerDie Fußgängerampel an der Kreuzung Fruchtallee/Sandweg gilt als eine der gefährlichsten Ampeln in Eimsbüttel. Mehrmals täglich ignorieren Autofahrer die Rotphase. Die Folge: Fußgänger und Radfahrerinnen, die eigentlich Grün haben, geraten immer wieder in Gefahr.
Das soll sich jetzt ändern.
Fußgängerampel erhält Kontrastblenden
Nachdem Anwohner Marco Holst Ende vergangenen Jahres sowohl die Polizei als auch die Eimsbütteler Nachrichten über den Missstand auf der vielbefahrenen Fruchtallee informiert hat, sollen nun sogenannte Kontrastblenden Abhilfe schaffen.
Diese Blenden sollen dafür sorgen, dass die Lichtsignalanlage sichtbarer wird und sich die Verkehrssicherheit an der gesamten Ampel erhöht. Das Anbringen der Kontrastblenden an der Anlage sei bereits veranlasst worden, teilt eine Sprecherin des zuständigen Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) auf Anfrage mit.
Viele Ampeln, komplexer Straßenzug
Zuvor hatte die Polizei die „hohe Dichte“ an Ampeln und die „Komplexität des gesamten Straßenzugs“ als Ursache für die zahlreichen Rotlichtverstöße auf der Fruchtallee identifiziert.
Das könne „in Einzelfällen“ dazu führen, dass Autofahrer die Ampel an der Kreuzung zum Sandweg übersehen, wie die Polizei in einem Schreiben an Marco Holst darlegt. Viele Autofahrer würden sich offenbar bereits auf die lediglich rund 100 Meter entfernt stehende Ampel an der Kreuzung Fruchtallee/Heußweg konzentrieren. Diese Vermutung hatten mehrere Anwohner bereits beim Vor-Ort-Termin der Eimsbütteler Nachrichten im Dezember geäußert.
Der „Knoten“ ist Unfallhäufungsstelle
Im Zuge der Untersuchung haben sich die Verkehrsexperten der Polizei den gesamten Knoten Fruchtallee/Sandweg aus „verkehrsanalytischer Sicht“ angesehen – nicht nur die Fußgängerampel, wie Polizeisprecher Sören Zimbal erklärt.
Dadurch ist die Polizei offenbar zu anderen Erkenntnissen gelangt: Hatte die Pressestelle im Dezember noch erklärt, dass die Ampel am Sandweg nicht als Gefahrenpunkt bekannt sei, liegen zum „gesamten Knoten Fruchtallee/Sandweg“ anscheinend andere Informationen vor. Bei ihm handele es sich um eine Unfallhäufungsstelle, teilt Zimbal jetzt mit.
Als solche Stelle wird ein Bereich bezeichnet, an dem es innerhalb der vergangenen drei Jahre zu mindestens fünf Verkehrsunfällen mit verletzten Personen sowie vier Unfällen mit Beteiligung von Radfahrern kam. An der Kreuzung Fruchtallee/Sandweg ist das laut Polizei der Fall.
Fußgängerampel kein „Gefahrenpunkt“
Die Fußgängerampel selbst bezeichnet sie nach wie vor nicht als Gefahrenpunkt, zumindest aus „unfallanalytischer Sicht“. Von 2018 bis 2022 habe es dort vier Verkehrsunfälle gegeben, alle vier ereigneten sich im Jahr 2021, so der Sprecher.
Bei zweien davon hätten Autofahrer das Rotlicht missachtet. Für 2023 lägen noch keine abschließenden Daten vor, lediglich ein Unfall sei bekannt. Dabei kollidierte ein Pkw mit einer Radfahrerin, die bei Grün die Ampel überqueren wollte.
Nachbarschaft kennt die Ampel
Die relativ geringe Anzahl der Unfälle könnte allerdings auch damit zu tun haben, dass die Nachbarschaft rund um die Fruchtallee hinsichtlich der Ampel sensibilisiert ist.
Ihnen sind die zahlreichen Rotlichtverstöße durch Autofahrer bewusst. Bevor sie die Straße überqueren, vergewissern sich viele, ob die Fahrzeuge tatsächlich stehen bleiben.
Schaffen die Kontrastblenden Abhilfe?
Das kann in manchen Fällen dazu führen, dass sie auf die nächste Grünphase für Fußgänger warten, weil zu viele Fahrzeuge bei Rot weitergefahren sind. So berichtete es eine Anwohnerin.
Ob die Kontrastblenden jetzt tatsächlich etwas an der Situation ändern und für weniger Rotlichtverstöße sorgen, wird sich zeigen.
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