Kampfabstimmung über Bezirksamtsleitung
Heute soll sich entscheiden, ob Katja Husen (Grünen) den bisherigen Bezirksamtsleiter Kay Gätgens (SPD) ablöst. Die SPD sieht einen Skandal in der Abstimmung.
Von Alana TongersDie Liste für die heutige Eimsbütteler Bezirksversammlung ist lang. Rund 80 Punkte werden diskutiert. Davon ist einer besonders brisant: Die Koalition aus Grünen und CDU wollen den bisherigen Bezirkamtsleiter Kay Gätgens von der SPD abwählen. Wenn es nach ihnen geht, soll die Grünen-Politikerin Katja Husen künftig seinen Platz einnehmen.
Knappe Mehrheit
Regulär sollte Gätgens das Amt noch bis 2023 weiterführen. Damit die Wunschkandidatin der Koalition das Amt besetzen kann, muss Gätgens mit einem Misstrauensvotum abgewählt werden. Katja Husen benötigt heute Abend 26 von 51 Stimmen der Bezirksversammlung, um gewählt zu werden. Die Koalition aus CDU und Grünen verfügt gemeinsam über 28 Sitze und damit einen knappen Vorsprung von zwei Stimmen.
„Seltsames Spiel“
Die SPD zeigt sich entsetzt über die geplante Abwahl: „Mit Kay Gätgens soll ein beliebter und erfolgreicher Bezirksamtsleiter per Misstrauensantrag vorzeitig abgewählt werden – und das aus rein parteitaktischen Gründen“, so Gabor Gottlieb, Fraktionsvorsitzender der SPD in Eimsbüttel. Er bezeichnet die Wahl als Einschnitt in die sonst faire politische Kultur Eimsbüttels. Grün und Schwarz spielten nun ein „seltsames Spiel“.
Kay Gätgens bekleidet das Amt des Bezirksamtsleiters seit Dezember 2016. Damals war er von SPD und Grünen vorgeschagen und gewählt worden.