Katja Husen soll Bezirksamtsleiterin werden
Die Grünen-Politikerin Katja Husen könnte künftig das Bezirksamt Eimsbüttel leiten. Grüne und CDU haben sich auf die Kandidatin geeinigt. Ihre Wahl würde das vorzeitige Ende der Amtszeit von Kay Gätgens (SPD) bedeuten.
Von Bianca MultererSeit dem 5. September steht fest: Katja Husen tritt als Kandidatin um die Bezirksamtsleitung in Eimsbüttel an. Damit würde die Geschäftsführerin zweier medizinischer Zentren am UKE den derzeitigen Amtsinhaber Kay Gätgens von der SPD ablösen. Seine Amtszeit läuft zwar noch bis 2023. Doch bei den Bezirkswahlen im Mai konnten die Grünen mit 37,2 Prozent die Mehrheit der Sitze in der Bezirksversammlung holen und haben damit die Möglichkeit, einen neuen Bezirksamtschef zu wählen.
„Katja Husen hat viel Führungserfahrung und findet sich auf der politischen Ebene sehr gut zurecht“, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen Lisa Kern. „Es ist wichtig, dass wir mehr Frauen mit den notwendigen Kompetenzen in Führungspositionen integrieren.“
Ein „neuer politischer Stil“
Während die Grünen und CDU sich auf Katja Husen als neue Bezirksamtschefin verständigen konnten, reagierte die SPD mit Ablehnung. „Der künftigen Koalition geht es einzig um den Austausch der Bezirksamtsleitung und nicht um die allseits anerkannte fachliche Kompetenz, die Kay Gätgens mitbringt“, äußerte sich SPD-Fraktionsvorsitzender Gabor Gottlieb zur geplanten Abwahl des derzeitigen Amtsleiters. Die Entscheidung der neuen Koalition, die Stelle des Bezirksamtschefs nicht öffentlich auszuschreiben, zeige einen „neuen politischen Stil“. Die SPD würde sich „daran nicht beteiligen“, so der Vorsitzende.
Seit August befinden sich die Grünen in Koalitionsverhandlungen mit der CDU. Dagegen wurden die Sondierungsgespräche mit der SPD, die auf eine über 20-jährige Zusammenarbeit mit den Grünen zurückblicken kann, abgebrochen. Bereits nach ihrem Wahlsieg gaben die Grünen bekannt, dass sie die Bezirksamtsleitung stellen wollten.
Die 43-jährige Biologin Katja Husen ist Geschäftsführerin des Zentrums für Molekulare Neurobiologie Hamburg sowie des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Seit über zwanzig Jahren ist sie Mitglied bei den Grünen und wurde schon mit Anfang 20 deren Bundessprecherin. Später gehörte sie dem Bundesvorstand der Partei an. Von 2004 bis 2008 war sie Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.