
Eimsbütteler Kita schließt: Eltern hoffen auf Kompromiss
Der Bedarf an Kita-Plätzen geht zurück, heißt es vonseiten der „Elbkinder“-Kitas. Jetzt schließt die Kita Moltkestraße.
Von Julia HaasDie Zeiten, in denen Kita-Plätze Mangelware waren, scheinen in Hamburg vorbei zu sein. Teilweise ist von einem Überangebot die Rede. Nun schließt die Elbkinder-Kita in der Moltkestraße aus eben diesen Gründen.
Die betroffenen Eltern können diesen Schritt zwar nachvollziehen, der Umgang mit der Situation bereitet ihnen aber Sorgen.
„Weder pädagogisch noch sozial verträglich“
Ende August soll die Kita in der Moltkestraße schließen. Darüber informierten Geschäftsführung und Regionalleitung die Eltern in einem Schreiben während der Frühjahrsferien. Grund dafür sei die gesunkene Nachfrage nach Kita-Plätzen im Stadtteil. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, habe die Elbkinder-Leitung entschieden, die Kita Moltkestraße zu schließen und mit der benachbarten Kita Wrangelstraße zusammenzulegen. Alle Kinder sollen bis zum 1. September umziehen. Auch den Mitarbeitenden werde angeboten, in andere Elbkinder-Kitas zu wechseln, heißt es in dem Schreiben.
Eine Mutter berichtet, dass die Eltern von der Nachricht überrumpelt worden seien. Sie beunruhige jedoch vor allem, dass die Kinder auf die 11 Gruppen in der Wrangelstraße aufgeteilt werden sollen. Damit würden die Kinder nicht nur ihre gewohnte Umgebung verlieren, sondern auch die vertraute Gruppe und die vertrauten Erzieherinnen. „Das ist weder pädagogisch noch sozial verträglich“, sagt sie.
Elbkinder: Kinder sollen in Freundesgrüppchen umziehen
Der Elternbeirat hat inzwischen einen Gesprächstermin mit der Kita-Leitung vereinbart. „Wir wollen gemeinsam eine Lösung finden“, sagt eine andere Mutter. Ihr Ziel sei es, einen guten, geplanten und möglichst stressfreien Umzug für die Kinder zu ermöglichen. Dabei sei ihr wichtig: Alle Kinder sollten mit ihren Erzieherinnen möglichst als geschlossene Gruppen umziehen.
Auf Anfrage der Eimsbütteler Nachrichten heißt es vonseiten der Elbkinder-Kitas: Wenn alle Familien das Platzangebot annehmen, wechseln zum September 30 Elementar- und 14 Krippen-Kinder in die Wrangelstraße. Es sei vorgesehen, dass die Kinder in Freundesgrüppchen in die bestehenden Gruppen der Kita Wrangelstraße umziehen. Wie groß diese Grüppchen seien, kläre man aktuell.
Weitere Schließungen geplant?
Dass die bestehenden Gruppen geschlossen von der Moltkestraße in die Wrangelstraße wechseln, scheint keine Option. Denn das würde bedeuten, dass umgekehrt entsprechend viele Kinder der Kita Wrangelstraße die Gruppe wechseln müssten, sagt Anna Fuy von der Unternehmenskommunikation der Elbkinder. Für die Umgewöhnung sollen bereits vor dem Umzug regelmäßige Besuche in der neuen Kita stattfinden.
Ob in Zukunft weitere Zusammenlegungen notwendig sind, sagt Fuy nicht. Jedoch würden in Hamburg in den nächsten Jahren sinkende Geburtenzahlen prognostiziert. Deswegen müssten die Elbkinder und andere Kita-Träger die Nachfrage nach Kita-Plätzen weiter beobachten.
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