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Im Eimsbüttel-Logo ist der Wasserturm im Schanzenpark zu sehen.
Im Eimsbüttel-Logo ist der Wasserturm im Schanzenpark zu sehen, obwohl er zu Altona gehört. Foto: Christiane Tauer/Bezirksamt Eimsbüttel
Bezirkspolitik

Der Bezirk Eimsbüttel und sein „falsches“ Logo

Auf dem Logo des Bezirks ist der Wasserturm im Schanzenpark zu sehen – obwohl der seit 2008 in Altona liegt. Zeit für ein neues Motiv, findet die FDP.

Von Christiane Tauer

Hamburgs Wappen zeigt eine weiße Burg mit drei Türmen in einem roten Schild. Soweit bekannt. Und der Bezirk Eimsbüttel? Der hat zwar kein offizielles Wappen, dafür aber ein Logo – und damit ist nicht der Musikclub an der Grindelallee gemeint.

Es geht um das offizielle Eimsbütteler Logo, das kaum jemand kennt. Vielleicht stört sich auch deshalb seit 15 Jahren niemand daran, dass darauf ein Motiv zu sehen ist, das nicht mehr im Bezirk Eimsbüttel liegt.

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Wasserturm steht in der Sternschanze

Neben der Niendorfer Kirche und einem Elefantenkopf aus Hagenbecks Tierpark ist auch ein Wasserturm auf dem Logo zu sehen. Der steht allerdings nicht in Lokstedt oder Stellingen, sondern in der Sternschanze. Und die wurde im Jahr 2008 dem Bezirk Altona zugeschlagen.

Seitdem prangt ein ortsfremdes Motiv auf dem Eimsbütteler Logo – ein Umstand, der die FDP-Fraktion ärgert. „Der Bezirk läuft seit 15 Jahren mit dem falschen Logo herum“, sagt Fraktionsvorsitzender Benjamin Schwanke.

Logo soll neues Motiv erhalten

In einem neuen Vorstoß macht sich die Fraktion dafür stark, das Logo anzupassen. Ihr Vorschlag: In einem Ideenwettbewerb soll die Eimsbütteler Bevölkerung bis zum Mai des kommenden Jahres mögliche Motive nennen, die die im Juni 2024 dann neugewählte Bezirksversammlung bewertet und prämiert. Auf der nächsten Bezirksversammlung im September werden die Parteien über den Antrag abstimmen.

„Eine Idee wäre, den Wasserturm zum Beispiel durch die Synagoge am Bornplatz zu ersetzen“, sagt Schwanke. Weitere denkbare Motive wären etwa die Universität Hamburg, der Dammtorbahnhof, der Wasserturm in Lokstedt oder das dortige Gebäude des NDR.

Elefant auf Zinnen der Hammaburg

Für die FDP ist es nicht das erste Mal, dass sie sich mit dem Eimsbüttel-Logo beschäftigt. Bereits im Frühjahr 2008 startete sie einen Versuch, das Motiv zu modernisieren – kurz nachdem der Wasserturm im Schanzenpark an den Bezirk Altona überging. Die Jungen Liberalen (JuLis) veranstalteten unter Benjamin Schwanke, damals JuLi-Bezirksvorsitzender, auf eigene Faust einen Ideenwettbewerb.

Sieger war der Entwurf eines Hobby-Heraldikers aus Eimsbüttel, der einen Elefanten auf den Zinnen der Hammaburg zeigt. Statt eines Logos wäre das ein echtes Wappen gewesen.

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Unterschied zwischen Wappen und Logo

Ein Wappen ist ein schildförmiges Zeichen, das auf den mittelalterlichen Schutzschild zurückgeht. Es ist nach bestimmten Regeln der Heraldik (Wappenkunde) gestaltet und weist typische Merkmale wie etwa nur wenige und ausgewählte Farben sowie starke Kontraste auf. Wappen werden unter anderem von Familien, Vereinen oder Kommunen geführt. Kommunale Wappen sind staatliche Hoheitszeichen, die nur von bestimmten Einrichtungen verwendet werden dürfen.

Im Gegensatz dazu erfüllt ein Logo weniger formelle Anforderungen. Es ist ein grafisches Zeichen, das für ein Unternehmen, ein Produkt oder auch eine Kommune stehen kann. Es kann aus Bildern, Wörtern oder beidem bestehen. Wenn ein Logo beim Patentamt angemeldet wird, wird es rechtlich zu einer Marke.

Wasserturm prägte Eimsbütteler Stadtbild

In der damaligen Bezirksversammlung fand der JuLi-Alleingang jedoch keine Mehrheit, wie Eimsbüttels Pressesprecher Kay Becker berichtet. Stattdessen entschied man, das alte Logo auch trotz Neuordnung der Bezirke so zu belassen, wie es ist.

Benjamin Schwanke erinnert sich daran, dass angeblich irgendetwas mit den Ohren des dargestellten Elefanten nicht gestimmt haben soll. Auch zog man die Historie heran: Der Wasserturm habe über Jahrzehnte das Eimsbütteler Stadtbild geprägt. Wappen sollten nicht nur aktuelle Begebenheiten widerspiegeln, sondern auch die geschichtliche Entwicklung dokumentieren.

Logo soll Identifikation mit Bezirk stärken

Ganz so historisch wie es diese Aussage vermuten lässt, ist das Eimsbüttel-Logo aber gar nicht. Erst im Jahr 2002 hatte die Bezirksversammlung entschieden, dass der Bezirk ein eigenes Logo erhalten soll. Zuvor war der 1949 gegründete Bezirk Eimsbüttel sozusagen motivlos gewesen. Ein Bürgerwettbewerb wurde initiiert, aus dem der Entwurf des Grafik-Designers Reinhard Kurth als Sieger hervorging. Er zeigte die Komposition aus Wasserturm, Kirche am Niendorfer Markt und Hagenbeck-Elefant. „Wie genau die Motive zustande kamen, lässt sich aus den Akten leider nicht erkennen“, so Kay Becker.

Da die Motive aus den unterschiedlichen Stadtteilen des Bezirks kamen, sollten sie zum übergeordneten Ziel des Eimsbüttel-Logos beitragen: Die Menschen sollen sich nicht nur mit ihrem Stadtteil und der ganzen Stadt Hamburg identifizieren, sondern auch mit ihrem Bezirk.

Kein „hoheitlicher Rang“ für das Logo

Trotz dieses Anspruchs ist das in Schwarz-Weiß gehaltene Logo seit seiner Einführung in der Öffentlichkeit kaum sichtbar. Zwar hat das Bezirksamt es den Vereinen, Schulen und anderen Institutionen im Bezirk für nicht kommerzielle Zwecke zur Verfügung gestellt. Die Behörde selbst nutzt es aber nicht für ihren offiziellen Schriftverkehr. Das Logo habe keinen „hoheitlichen Rang“, wie Pressesprecher Kay Becker erklärt. Man sei verpflichtet, die „Instrumente des hamburgweiten Corporate Designs“ zu verwenden.

Wer das Logo besser kennenlernen will und es einmal im Großformat erleben möchte, kann zu einer Ausschusssitzung in den Sitzungssaal im obersten Stockwerk des Bezirksamts gehen. Dort prangt es an der Wand und am Rednerpult.

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So sieht es in den anderen Bezirken aus

Der Bezirk Altona führt ein Wappen, das ein weißes Stadttor mit geöffneten Torflügeln und drei Türmen zeigt. Das geöffnete Tor soll die Weltoffenheit Altonas symbolisieren. Das Wappen geht auf das von Friedrich III. von Dänemark verliehene Wappen aus dem Jahr 1664 zurück, als Altona zur Stadt erhoben wurde.

Das Wappen des Bezirks Wandsbek besteht aus einem Hut, einer Tasche und einem Stock auf blauem Grund. Die drei Gegenstände gelten als die Insignien des Dichters Matthias Claudius (1740 bis 1815). Claudius ist vor allem als Verfasser des Volkslieds „Der Mond ist aufgegangen“ bekannt und war Redakteur der Tageszeitung Wandsbecker Bothe (mit ck geschrieben). Im linken Teil des Wappens ist der weiße Stormarner Schwan auf rotem Grund zu sehen.

Im Bergedorf zeigt das Wappen des Bezirks einen silbernen Wappenschild mit drei Eichen, die jeweils auf drei grünen Hügeln stehen.

In Harburg erinnert das Bezirks-Wappen an die Zeit, als die Stadt Harburg zum Gebiet der Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg gehörte: Zu sehen ist ein rotes Torhaus auf weißem Grund mit drei Türmen und geöffnetem Tor, in dem der braunschweigische Löwe steht. Von 1927 bis 1937 war es um zwei Lilien aus dem alten Wilhelmsburger Wappen über den Zinnen der äußeren Türme ergänzt worden.

Die Bezirke Hamburg-Nord und Hamburg-Mitte besitzen kein eigenes Wappen oder Logo.


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