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Die Container in der Lokstedter Höhe werden abgebaut. Foto: Tim Eckhardt
Die Container in der Lokstedter Höhe werden abgebaut. Foto: Tim Eckhardt
Flüchtlingsunterkunft

Lokstedter Höhe wird aufgelöst

Bis August müssen die 132 Bewohner aus der Flüchtlingsunterkunft an der Lokstedter Höhe umgezogen sein. Auf der ehemaligen Parkfläche entstehen öffentlich geförderte Wohnungen.

Von Niklas Rademacher

Auf dem Grundstück, auf dem jetzt noch Container stehen, sollen laut Bebauungsplan Lokstedt 63 insgesamt fünf Häuser errichtet werden. Diese sind jeweils vier bis fünf Geschosse hoch und beherbergen circa 107 öffentlich geförderte Wohnungen. Der Bauplan beinhaltet außerdem die Absicht, eine neue Fußwegverbindung zwischen der Julius-Vosseler-Straße und der U-Bahnstation Hagenbecks Tierpark sowie eine Fußgängerbrücke über der Bahntrasse zu bauen. Ebenso sind neue Parkplätze geplant. Das Bezirksamt sieht eine Erweiterung der Park-and-Ride-Anlage an der Lokstedter Grenzstraße vor, durch eine weitere Parkpalette oder ein neues Parkhaus.

Die derzeitigen Bewohner der Lokstedter Höhe werden in andere Flüchtlingsunterkünfte verlegt. Die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) gab allerdings keine Auskünfte über die konkreten Umzugsziele. Auf der Sitzung des Hauptausschusses am 17. März sagte Thorsten Kruse, der Leiter des Dezernats für Soziales, Jugend und Gesundheit, dass die Flüchtlinge spätestens bis zum 1. August umgezogen sein müssen und das ab April/Mai keine Neunankömmlinge mehr in die Container an der Lokstedter Höhe ziehen werden.

Die Vorgeschichte von Lokstedt 63

Der Bebauungsplan ist nicht neu. Bereits im Jahr 2014 diskutierte der Bezirk mit Anwohnern über den Bau. So wurde unter anderem eine öffentliche Sitzung in der Grundschule Döhrnstraße gehalten. Einer der umstrittensten Punkte war der Bau eines Supermarkts, wobei Anwohner argumentierten das es bereits einen Discounter in der Umgebung gibt. Es kam zur Klage und die bereits erteilte Baugenehmigung wurde zurückgezogen.

Die fragliche Fläche ist im aktuellen Bebauungsplan nicht mehr enthalten. Stattdessen existiert nun zusätzlich Lokstedt 64, der die Julius-Vosseler-Straße einschließt. Hier ist ein Mischgebiet geplant, in dem laut Bezirksamt ein „Einzelhandelsgeschäft, das der Nahversorgung des Gebietes dient“, erlaubt ist. Der Bau eines neuen Discounters wird, wenn Lokstedt 64 in der jetzigen Form beschlossen wird, also wieder möglich sein.

Die Erschließung der Flächen neben der U-Bahnstation Hagenbecks Tierpark zielt in erster Linie darauf ab, neuen Wohnraum zu erschließen und eine „höhere bauliche Dichte“ zu erzielen, damit der Bezirk das Wohnungsbauprogramm erfüllen kann. Die Lokstedter Höhe liege innerhalb der „Urbanisierungszone des Bezirks Eimsbüttels“, sei gut an den Nahverkehr angebunden und dadurch in besonderer Weise für den Wohnungsbau geeignet, heißt es in der Begründung. Der bisherige Bebauungsplan, der lediglich die Nutzung als Parkplatz ausweist, hingegen für „diesen zentralen Standort nicht mehr angemessen“. Die Frage danach, warum eine Flüchtlingsunterkunft aufgelöst wird, während nach wie vor Standorte für eben solche gesucht werden, hat das Bezirksamt bis zum Redaktionsschluss noch nicht beantwortet. Wir werden diesen Artikel aktualisieren, sobald wir neue Informationen haben.

Neben der Lokstedter Höhe werden inzwischen auch einige Notunterkünfte für Flüchtlinge aufgelöst.

Bis zum 8. April liegen die Baupläne samt Planzeichnung, Verordnungstext und Begründung im Bezirksamt Eimsbüttel aus und sind auf der Internet Seite der Stadt Hamburg verfügbar. Die Besichtigungszeiten der Pläne im Bezirksamt, sind von Montag bis Donnerstag von 9-16 Uhr und Freitags von 9 bis 14 Uhr. Jeder Bürger kann in Form einer E-Mail oder Niederschrift eine Stellungnahme zu den Plänen beim Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung abgeben. Diese Stellungnahmen werden zu einem Teil des Rechtsetzungsverfahrens.

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